RSS NEWSLETTER

https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Miniwohntuerme_bei_Paris_bezogen_1518975.html

14.02.2011

Zurück zur Meldung

Betonmärchen

Miniwohntürme bei Paris bezogen


Meldung einblenden

An einem verträumten Fleck im französischen Département Yvelines, etwa ein halbe Autostunde westlich von Paris, steht dieses märchenhafte Wohnhaus. Das Haus für eine Familie mit vier Kindern wurde von dem französischen Büro christian pottgiesser architecturespossibles (CPAP) entworfen und gebaut – seit 2004 liefen die Planungen, 2010 wurde das „Maison L“ fertig gestellt und bezogen.

Luxuriöse 870 Quadratmeter Wohnfläche und großzügige 4.850 Quadratmeter Garten können jetzt von der sechsköpfigen Familie genutzt werden. Auffallend sind besonders die fünf schmalen dreigeschossigen Türme aus Beton, die aus einer Art künstlichen Felsenlandschaft herausschauen. Drei der fünf Türme wachsen aus einem Bestandsgebäude aus dem 18. Jahrhundert. Es sind die Reste einer ehemaligen Orangerie, deren alte Mauern wie ein Felsplateau wirken. Die kleinen Dachterrassen auf den Türmen und auf dem Plateau sind so bepflanzt, dass das gesamt Haus von weitem mit den dahinter liegenden Hängen verschmilzt.

Im Inneren haben die Architekten weitgehend auf den Einbau von Türen verzichtet. Nur die einzelnen Wohntürme sind durch kleine Eichentüren verschließbar. Die Materialpalette umfasst im Inneren neben den rau gelassenen Betonoberflächen und den Holzeinbauten, Stahl und Glas sowie grau, weiß, golden, purpur- und rosafarben angestrichene Wandflächen. Eine ausgeglichenes Spiel aus weichen und kantigen Formen baut spannende Innenraumsituationen auf. Insgesamt verbinden sich die Zwischenzonen und Außenräume zu einem verschachtelten Raumkontinuum, dessen Form dem Wohnhaus seinen kurzen prägnanten Namen gegeben hat: „Maison L“. „Betonmärchen aus 1001 Nacht“ hätte auch gepasst – ein Haus, in dem man tatsächlich noch einmal Kind sein und Verstecken spielen möchte.

Alle Fotos: George Dupin/ CPAP


Auf Karte zeigen:
Google Maps


Kommentare

9

el em | 20.02.2011 17:12 Uhr

sehr sehr schön!

hier kann sich ein wohnfühlen einstellen!!! UND ein grandioser kontext!!

8

martin s | 16.02.2011 12:20 Uhr

@ peter

Ja, genau das ist unser Ziel, sehr gut erkannt, aufgezwungen von Politik- und Baustoffmafia!
Die nächste EnEV-Novellierung ist schon in Arbeit, 2012 ist es soweit! Noch mehr Dämmung, noch mehr restriktive U-Wert-Grenzen, noch kompliziertere Nachweisverfahren uswusf. Genau das ist unser Ziel!

7

peter | 15.02.2011 15:51 Uhr

wohntürmchen

tolle arbeit, innovativ, kreativ, erzeugt sehr viel lebensqualität!

ist es etwa unser ziel, in superwärmegedämmten, energieautarken und co2-neutralen wohnsilos zu hausen und uns angesichts der tristesse und normierung, die daraus resultiert, irgendwann dapressiv zu werden oder uns die köpfe einzuschlagen?

energetisch ist das hier gezeigte bauwerk wahrscheinlich nicht der brenner, aber architektur nur über funktionalität und energieverluste zu definieren, funktioniert im kern der sache nicht!
es ist außerdem immer auch eine frage, welche energiequelle herangezogen wird. ich wüsste nicht, was daran verwerflich sein sollte, solar oder geothermisch erzeugte energie zum fenster hinauszuheizen, nur weil mir das die enev sagt...

liebe kollegen in deutschland: bitte etwas weniger technoid und vor allem weniger "normerfüllungsgeil" denken, denn dieses "weniger" ist ein mehr an freiheit und lebensqualität!

wir veralbern uns nämlich selber: ich habe die letzten jahre schon einige gebäude gezeichnet, die natürlich auf dem papier alle unglaublich enev-konform und "grün" waren, aber schon die bauausführung beschert uns einen haufen wärmeverluste, der hinterher kein schwein mehr interessiert hat...

6

Sieben | 15.02.2011 13:06 Uhr

Miniwohntürme

Auf den Photos erkennt man nur eine hochinteressante Wohnskulptur. -
Und wie werden die konventionellen menschlichen Grundbedürfnisse des Wohnens befriedigt: Schlafen, Kochen, Essen ?
Auf Bild 4 krabbelt ein Kind auf einer zugegeben interessanten schrägen Fensterbank herum. Aber was macht es eine Minute später, wenn dieses Abenteuer vorüber ist in diesen Hallen?
Auf Bild 12 sitzt eine Frau auf dem Boden und hört Musik und ein anderer Mensch liest stehend eine Zeitung. Ist das ernst gemeint?

5

baudi | 15.02.2011 10:22 Uhr

geil

Das ist das schönste Haus, was ich seit langem gesehen habe. Hier stimmt einfach alles, Gegensätze, die Spannung erzeugen, trotzdem harmonisch eingefügt, überraschende, offene Räume, die Geborgenheit vermitteln und und und....
Klasse!

4

Housefreund | 15.02.2011 07:57 Uhr

love it!!!

von A bis Z tolle Architektur.

3

rli | 14.02.2011 18:30 Uhr

märchenhaft

..limitierte lage..sehr beeindruckend..im innenbereich könnte man weichere materialien als beton verwenden..

2

lollo | 14.02.2011 17:19 Uhr

Schlag auf Schlag

nach dem letzten Knüller, der coolen Altenwohnanlage in Portugal jetzt das da - schnafte !!!

1

P.D. | 14.02.2011 16:25 Uhr

Der Wärmebrücke...

...eine Chance!

 
Mein Kommentar
Name*:
Betreff*:
Kommentar*:
E-Mail*:

(wird nicht veröffentlicht)

Zur Durchführung dieses Service werden Ihre Daten gespeichert. Sie werden nicht an Dritte weitergegeben! Näheres erläutern die Hinweise zum Datenschutz.


Ab sofort ist die Eingabe einer Email-Adresse zwingend, um einen Kommentar veröffentlichen zu können. Die E-Mail ist nur durch die Redaktion einsehbar und wird nicht veröffentlicht!


Ihre Kommentare werden nicht sofort veröffentlicht. Bitte beachten Sie unsere Regeln.




Alle Meldungen

<

14.02.2011

Schwarz wie der Tod

Kapelle und Friedhof in Spanien fertig

14.02.2011

Nationalpark statt Nationalsozialismus

Spatenstich für Forum Vogelsang

>
baunetz interior|design
Sanfte Radikalität
Stellenmarkt
Neue Perspektive?
Baunetz Architekt*innen
dasch zürn + partner
baunetz CAMPUS
UmBauLabor
BauNetz Xplorer
Ausschreibung der Woche