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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Minihotel_in_Schweden_von_Sandellsandberg_7528107.html

01.03.2021

Bisons unterm Couchtisch

Minihotel in Schweden von Sandellsandberg


Der Wild- und Naturpark Eriksberg in Südostschweden erlaubt es Besucher*innen, von der Bequemlichkeit des eigenen Autos aus die lokale Flora und Fauna zu erkunden. Das klingt nach Safari, aber natürlich gibt es hier keine Löwen und Elefanten zu bestaunen. Stattdessen warten Rotwild, Mufflons, Wildschweine und Bisons. Die felsige Küstenlandschaft umfasst immerhin neun Quadratkilometer und wurde 1938 vom Naturfilmer und Schriftsteller Bengt Berg gekauft, der dort die ersten Hirsche ansiedelte. Heute gibt es auf dem privat geführten, abgeschlossenen Gelände eine Vielzahl unterschiedlicher Übernachtungsgelegenheiten und mehrere Restaurants.

Als Ergänzung zum bestehenden Angebot hat das Stockholmer Büro Sandellsandberg hier kürzlich eine weitere Unterkunft fertiggestellt. Auf schlanken Stützen balanciert ein kleines Häusschen, in dem bis zu vier Personen nächtigen können. Der Clou: Ein Fenster im Fußboden gewährt Ausblicke unter das Haus, direkt auf einen Futterplatz für Wildtiere. Das Büro mit Sitz in Stockholm konnte in Eriksberg schon vor anderthalb Jahren ein neues Zugangsgebäude fertigstellen.

Das neue Häuschen lässt dank seines Strohdachs durchaus an lokale Bauformen denken. Allerdings sind Außenwände und Unterböden mit spiegelnden Stahlplatten versehen, die das in der Natur verschwinden lassen sollen. Nicht umsonst trägt das Projekt den Namen Synvillan, was übersetzt „Optische Täuschung“ bedeutet. Die Unterkunft bietet auf 50 Quadratmetern Platz, es gibt zwei Schlafzimmer, eine Pantryküche und eine Terrasse mit Essplatz. Der Innenraum mit farbenfrohen Decken ist simpel und zweckmäßig eingerichtet.

Die Hütte ist teilautark, die Energieversorgung erfolgt über Solarstrom und Gas, aber es gibt kein fließendes Wasser und lediglich eine Verbrennungstoilette, die sich mit dem Kamin im Nachbarzimmer einen Schornstein teilt. Im integrierten Gasofen verschwinden bei bis zu 500 Grad jegliche Hinterlassenschaften, nur die Asche muss alle paar Wochen entnommen werden. Am Boden locken außerdem noch ein Outdoor-Jacuzzi, eine Sauna und ein Privatsteg. (tl)

Fotos: Åke E:son Lindman


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