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20.06.2008

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Cleanest and greenest

Masterplan für Battersea-Kraftwerk in London


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Der neue Besitzer und Investor des seit Jahren teilruinösen ehemaligen Kraftwerks Battersea Power Station an der Themse in London, Real Estate Opportunities Ltd. (REO), hat am heutigen Freitag, 20. Juni 2008, seinen Masterplan für das Gelände veröffentlicht. Die Pläne sind ehrgeizig: Neben dem renovierten Kraftwerksbau soll das „sauberste und grünste“, jedenfalls das „fortschrittlichste nachhaltige Gebäude, das jemals in England gebaut wurde“, entstehen. Dazu errichtet Rafael Vinoly einen 300 Meter hohen „Kamin“ und eine „Öko-Kuppel“.

Der „Kamin“ soll nicht nur die CO2-Emissioonen dramatisch senken, sondern auch Wohnungen mit spektakulärem Panaorama-Blick über London aufnehmen. Im Erdgeschoss bietet das Gebäude Einzelhandelsflächen, außerdem gibt es einen „Campus“ mit Büronutzungen, der von der transparenten, am Kamin aufgehängten „Öko-Kuppel“ überdeckt wird. Das größte jemals konzipierte solarbetriebene Belüftungssystem soll dafür sorgen, dass diese Einrichtungen ohne Klimatisierung auskommen: An sonnigen Tagen sollen 3.000 Kubikmeter Luft pro Sekunde umgewälzt werden, womit man 67% der sonst üblichen Energiekosten einsparen will.

Von den 4 Millarden Pfund Investitionskosten will der Investor 150 Millionen Pfund einsetzen, um das Kraftwerksgebäude zu restaurieren und in den wesentlichen historischen Bereichen der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Dort sind Hotel-, Einzelhandels- und Wohnnutzungen geplant. Ein Blockheizkraftwerk soll erneut Strom erzeugen, das mit Biosprit, Restwärme und anderen erneuerbaren Energien betrieben wird. Zwei der bestehenden Schornsteine des Kraftwerks werden dafür wieder als Rauchabzugskanäle eingesetzt. Von der – nach BauNetz-Informationen unumgänglichen – bautechnischen Notwendigkeit, die maroden Kamine abzureißen und neu aufzubauen, war in der Mitteilung des Investors nicht die Rede.

Rafael Vinoly sagte: „Das Herzstück ist die Wiederherstellung der bemerkenswerten architekonischen Präsenz des Kraftwerks. Der Entwurf fügt eine fließende Geometrie für die neuen Wohngebäude hinzu, die das Publikum auf das Gelände und zum Ufer leiten hilft. Der offene Charakter der mächtigen industriellen Längsschiffe von Gilbert Scott bleibt erhalten, und die Schornsteine werden wieder in Nutzung gebracht. Abseits des Volumens der Power Station kontrastiert ein transparenter Schaft mit der monumentalen Masse des Kraftwerksgebäudes und schafft einen natürlich belüfteten Bürokomplex.  Die visuelle Präsenz dieses nahezu transparenten neuen Elements der Skyline signalsiert das Bekenntnis Londons zu Innovation und Nachhaltigkeit.“

In dem neuen Ensemble sollen 7.000 Menschen wohnen und 20.000 neue Jobs geschaffen werden. Insgesamt sollen 750.000 Quadratmeter Nutzfläche entstehen, außerdem ein öffentlicher Platz und Park und ein Uferweg. Über die Verlängerung einer U-Bahnlinie bis in das Herz von Battersea wird mit den Londoner Verkehrsbetrieben verhandelt.

Die Bauarbeiten sollen 2012 beginnen; die Fertigstellung ist für 2020 vorgesehen.


Zum Thema:

Eine ausführliche Fotoreportage über Vergangenheit und Gegenwart des berühmten Kraftwerks finden Sie in der BAUNETZWOCHE#57 (PDF) .


Kommentare

1

Frajo | 24.06.2008 18:16 Uhr

Pigs on the wing

Wie sang schon PINK FLOYD auf Animals, dessen Cover die grandiose Battersea Power Station ziert:"...any fool knows a dog needs a home, a shelter from pigs on the wing".
Bei diesem Projekt dürfte es aber weniger um ein schützendes Zuhause für die Bewohner gehen, vielmehr hat man den Eindruck, dass hier unter dem Deckmäntelchen des Sauberen, Grünen, Nachhaltigen ein Gigant hochgezogen werden soll, der den Geist des Ortes endgültig zerstört.
Bye, bye Battersea...

 
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