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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Marina_Abramovic-Institut_in_New_York_von_OMA_2545591.html

10.05.2012

Performance-Höhle

Marina Abramovic-Institut in New York von OMA


Marina Abramović hat schon alles gemacht. Sie hat Höhlen in die Wand eines Steinbruchs geschlagen, sie hat sich selbst zwei Wochen lang ausgestellt und beobachten lassen, und sie hat 721 Stunden im MoMA über 1.500 Besuchern gegenüber gesessen und geschwiegen. Die Selbstüberwindung in Extremsituationen, ihr Körper und die Sexualität sind immer wieder wichtige Themen ihrer Kunst. Nun braucht die serbische Künstlerin und Mutter der Performance-Kunst ein Haus – ein Museum, ein Institut für die hohe Kunst der Performance. Vor zwei Tagen hat die New Yorker Dependance von Rem Koolhaas' Office for Metropolitan Architecture OMA die ersten Pläne für den Neubau des Marina Abramović Institute M.A.I. in Hudson veröffentlicht.

Damit hat Abramović ein Architektenteam ausgewählt und beauftragt, das seine Gebäude ebenso performt wie die Künstlerin ihren Körper. Rem Koolhaas und der Architekt Shohei Shigematsu planen dafür den Umbau eines ehemaligen Theaters in der Stadt Hudson im US-Bundesstaat New York. Bereits 2007 hatte Marina Abramović das Gebäude gekauft. Der Entwurf von OMA sieht vor, mit der bestehenden Struktur zu arbeiten und diese zu verstärken. Im Zentrum ist ein großer Luftraum als Aufführungsort geplant, der als abgeschlossene Box in den Bestand integriert wird. Von drei Seiten und auf allen Ebenen werden die Besucher Einblick in die Performance-Höhle haben. Zur Straßenseite präsentiert sich der verklinkerte Bau mit einem großen mehrgeschossigen Schaufenster; hinter den alten Säulen wird eine Treppe inszeniert.

Das M.A.I. soll jedoch nicht nur von Perfomance-Künstlern bespielt werden, sondern sich als wichtige internationale Plattform für die visuelle Kunstform der Performance etablieren – dafür wird ein Archiv geplant sowie Räume für Workshops und Vorträge. Film, Theater, Oper, Tanz, Video und Musik werden sich hier zu einer explosiven Großperformance vereint. Um diese unterschiedlichsten Kunstformen angemessen auszustellen, sind OMA außerdem mit dem Innenausbau und dem Entwurf spezieller Möbel und Leuchten beauftragt.


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