Sollte das Projekt für die nordtürkische Provinzhauptstadt Kastamonu tatsächlich realisiert werden, wäre es laut Architekten der größte je errichtete Schulcampus. Marc Koehler (Amsterdam) und ONZ Architects (Ankara) haben einen Entwurf vorgelegt, der sich nun in einem internationalen Wettbewerb gegen 155 andere Einreichungen durchsetzen konnte.

Bis zu zehntausend Schüler sollen hier künftig lernen, womit der Campus zu einer Reihe von Prestigeprojekten gehört, mit denen die türkische Regierung der allgemeinen Bevölkerungsentwicklung, aber auch den Ansprüchen der schnell wachsenden türkischen Wirtschaft gerecht werden möchte.

Der Entwurf von Marc Koehler und ONZ sieht im Grundriss einen asymmetrischen Stern vor, der den Campus in unterschiedliche Bereiche wie Internat, Lerntrakt und Gemeinschaftszone unterteilt. Der Stern selbst bildet das Sockelgeschoss und verbindet auf mehreren Ebenen alle Bereiche. Im Zentrum entsteht so eine Art Agora mit einer großen Bibliothek und allen wesentlichen Versorgungseinrichtungen. Wichtig bei der Wahl der Sternform war außerdem die Kombination aus urbaner Verdichtung im Zentrum und einer engen Verbindung zur Natur in der Peripherie.

Ob die Schüler so allerdings tatsächlich, wie es sich die Architekten wünschen, zu kontemplativen Streifzügen in die Umgebung angeregt werden, muss sich noch zeigen. Gut vorstellbar, dass so vielen jungen Menschen noch aufregendere Dinge einfallen als nur im Wald spazieren zu gehen.