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26.05.2025

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Schwimmen unterm Kirchengewölbe

MVRDV und Zecc Architecten planen Umnutzung in Heerlen


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Die Frage nach kreativen Umnutzungen obsolet gewordener Kirchengebäude steht nicht nur in Deutschland auf der Agenda. Auch in den Niederlanden sucht man nach Transformationsideen, bei denen nicht nur die meist unter Denkmalschutz stehenden Bauten erhalten bleiben, sondern zugleich ein sozialer Mehrwert entsteht. Im unweit von Aachen gelegenen Heerlen arbeiten MVRDV (Rotterdam) und Zecc Architecten (Utrecht) gerade an der Realisierung eines etwas ungewöhnlichen, aber faszinierenden Nachnutzungsprojekts mit dem sprechenden Titel Holy Water: In der seit 2023 ungenutzten Kirche des Heiligen Franz von Assisi soll auf circa 1.270 Quadratmetern ein öffentliches Schwimmbad entstehen. Ende 2027 kann voraussichtlich angebadet werden.

Die beiden Büros gewannen mit ihrem Entwurf den Wettbewerb für den entsprechenden Umbau des über 100 Jahre alten Baudenkmals, der Teil einer größeren Entwicklung im Stadtzentrum ist. Während die stadtbildprägende Erscheinung des historischen Gebäudes bewahrt bleibt, sollen im ehemaligen Kirchenschiff bestehende Einbauten und Fußboden entfernt werden, um einem Schwimmbecken Platz zu machen.

Der Clou dabei: Durch einen beweglichen neuen Boden, der angehoben oder abgesenkt werden kann, lässt sich das Wasserbecken bei Bedarf verschließen, sodass der Raum außerdem als neuer Veranstaltungsort dienen kann. Für ein besonders spektakuläres Ambiente könne der gesamte Poolbereich mit einer flachen Wasserschicht gefüllt werden, die den Besucher*innen das Gefühl gebe, auf Wasser zu gehen, erläutern die Architekt*innen ein weiteres Extra ihres Konzepts.

Die alten Kirchenbänke will man wiederverwenden und sie als neue Sitzgelegenheiten in die das Schwimmbecken umgebenden Glasflächen integrieren. Rettungsschwimmer*innen können sich praktischerweise von der alten Kanzel aus eine Übersicht verschaffen. Auch ein Restaurant mit Blick auf das Badegeschehen ist vorgesehen. Ein beleuchteter kreisförmiger Baldachin soll zur Straße hin den Haupteingang markieren.

Besondere Herausforderungen des Projekts sind Beheizung und Schutz des historischen Bestands vor Feuchtigkeit. Die geplanten Glaswände sollen den Hauptraum von den Nebenflächen abgrenzen und so einen Abschottungseffekt schaffen. Zudem wird das Dach der Kirche von außen isoliert, um übermäßige Wärmeverluste zu vermeiden und im Inneren den Blick auf das ursprüngliche Mauerwerk zu erhalten. Technische Anlagen mit Lüftungsgeräten sollen im Untergeschoss versteckt werden. (da)


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

1

Arcseyler | 26.05.2025 19:46 Uhr

.www

Auch eine Art das übernatürliche horizontal vom profanen zu trennen. Das erstere bleibt so ungestört erhalten und präsent, auch im Alltäglichen. Genial

 
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