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20.03.2019

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Wie kool darf’s denn sein?

MVRDV planen Stadtquartier in Kiel


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Das Rotterdamer Büro MVRDV bedient sich mitunter einer Form- und Farbvielfalt, die den klassisch trainierten Architektenblick auf die Probe stellt. Die populäre Rezeption seiner Bauten hingegen fällt jedoch zumeist intuitiv positiv aus. Für ein Projekt, mit dem sie in Kiel im November 2018 einen Wettbewerb gewannen, wollen die Architekten den Nutzer*innen nun sogar die Gestaltung überlassen – zumindest innerhalb eines gewissen Rahmens. Klingt nach einer recht coolen Einstellung und heißt auch so: Das Stadtquartier, das am südlichsten Ausläufer der Kieler Förde entstehen soll, trägt den Namen KoolKiel.

Auf dem 4600 Quadratmeter großen Gelände, das die Projektgesellschaft Kap Horn mit einem 65.000 Quadratmeter umfassenden Mischnutzungskomplex bebauen will, befindet sich eine prominente Kieler Produktionsstätte: In dem ehemaligen Schiffskettenlager an der Werftbahnstraße saß in den 1980er Jahren der Semmel-Verlach, der mit Brösel’s Werner-Comics Kultstatus erlangte. Heute wird der unter dem Namen „W8“ bekannte Flachbau von rund 120 Mitarbeiter*innen der Kreativbranche genutzt. MVRDVs Vorschlag sieht den Erhalt von Bestand und Studios vor und verdichtet mit Aufbauten, die auch Wohnen ermöglichen.

Auf der großen Freifläche planen die Rotterdamer einen Neubau, dessen zickzackförmiges Sockelgeschoss kommerzielle und gewerbliche Nutzung zulässt. Drei darauf ruhende, kubische Volumen sollen dem Wohnen gewidmet werden, die Dachflächen dazwischen werden zu Gärten. Zwei turmartige Gebilde komplettieren das Ensemble – der kleinere enthält weiteren Raum für Büros, den größeren soll perspektivisch ein 250-Zimmer-Hotel beziehen. Gebilde – das trifft es ganz gut: Die gelieferten Visualisierungen zeigen nur eine Variante davon, wie „kool“ Kiel letzten Endes aussehen könnte. Aus einem Bausatz sollen die jetzigen und zukünftigen Nutzer*innen ihr favorisiertes Design selbst zusammenstellen können. Dasselbe gilt auch für Anzahl und Motive der Piktogramm-Fassadenpanele aus fiberverstärktem Beton.

Kürzlich sprach sich auch der Kieler Bauausschuss für das Projekt aus. Die Projektgesellschaft Kap Horn, die mit Züblin Projektentwicklung aus Stuttgart zusammen arbeitet, rechnet mit Baukosten von mindestens 150 Millionen Euro und hofft, dass der Bebauungsplan Ende 2020 beschlossen ist. (kms)


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Kommentare

19

Mies | 25.03.2019 10:56 Uhr

Nichts verstanden...

@oliver
Viel geschrieben, aber keinen Inhalt geliefert. Dazu eine Menge pauschaler Aussagen, die stimmen könnten, oder eben nicht. Typisch für unser postfaktisches Zeitalter.

Wer am lautesten ist, hat eben recht. So wie Herr Trump.

Über die spezifischen Inhalte des Projektes wird gar nicht gesprochen. Ebenso wenig darüber, dass es einige Jahrzehnte gab, in der nur wenige Stadtbewohner in den Kernstädten wohnen wollten.

Wer Kiel kennt, gerade dieses Grundstück zwischen der ehemaligen Kernstadt (Kiel wurde zu 90 % zerstört) und dem Stadtteil Gaarden, kann die Potenziale des Projektes erkennen.

Des Weiteren möchte ich darauf hinweisen, dass es sich um einen Wettbewerb handelt. Die Architektur wird in den nächsten Schritten heraus gearbeitet.

"Wohnen wollte ich in so einem Viertel ganz sicher nicht, wem es aber gefällt, bitte!"

Müssen Sie auch nicht. Völlig egal, die Nachfrage wird groß sein. Nicht jeder möchte in einem heruntergekommen Altbau u. a. in Gaarden wohnen.

Sie schreiben:
"(...) ast um renovierte Altbauten aus der Zeit vor der sogenannten Moderne und alles was danach kam schlagen, (...)"

Da frage ich mich wieso u. a. Hansaviertel, Karl-Marx-Allee usw. so beliebt sind!? Auch diese Prokejte wurden u. a. von solchen Menschen wie ihnen (vllt. auch zu recht!) kritisiert.

Was könnte man daraus lernen?!

18

oliver | 25.03.2019 00:39 Uhr

Nicht cool

@Mies

Mir würde nicht im Traum einfallen, irgend jemand den Gebrauch von welchen Substanzen auch immer vorzuwerfen, darf aber bei dieser Gelegenheit daran erinnern, dass einige der wertvollsten und herausragendsten Werke der Kunstgeschichte sicher im Zusammenhang mit genau diesen Substanzen stehen. Das aber nur am Rande. Fakt ist, dass die Menschen sich doch im wahrsten Sinne des Wortes fast um renovierte Altbauten aus der Zeit vor der sogenannten Moderne und alles was danach kam schlagen, um dort zu wohnen und dass man sich in dieser Architektur und dem umgebenen Städtebau wohlfühlt, da will man hin, da fühlt man sich zu hause. Diese Tetris Klötze sind völlig seelenlos, das hat auch nichts mit Fantasie zu tun und schon gar nichts mit guter Handwerkskunst.

Der Aufruf, die nicht genehmen Meinungen anderer sollten besser nicht veröffentlicht werden mag ja in die Zeit von politischer Korrektheit passen, macht aber ein Gebäude nicht besser und ist in meinen Augen nur ein Ausdruck von spießiger Intoleranz welche immer mehr genau bei denen zu finden ist die angeblich so tolerant und cosmopolit sind!

Wohnen wollte ich in so einem Viertel ganz sicher nicht, wem es aber gefällt, bitte!

17

coco | 22.03.2019 19:51 Uhr

MVRDV für alle

unabhängig der etwas schrägen kommentare, hat das Projekt städtebauliche Qualitäten, die so als Quartier, jeder Stadt zu wünschen wären

16

Mies | 22.03.2019 11:30 Uhr

Am PC

etwas zu "bauen", kann jeder. Architektur fängt dort an, wenn es um die Umsetzung geht. Und um kreativ/gestalterisch zu sein, muss man keine Drogen konsumieren.

Solche unqualifizierten und dummen "Kommentare", ja böswilligen Unterstellungen sind mies und zeigen nur davon, dass der Schreiber nicht in der Lage ist sich mit dem Inhalt des Entwurfes zu beschäftigen.

Architektur ist eben nicht Netflix, Amazon, Facebook, Starbucks und iPhone! Architektur ist keine Einbahnstraße des Konsums!

15

eon | 22.03.2019 10:32 Uhr

@Mies

Winy Maas hat ganz bestimmt einige gute Trips hinter sich.

14

ixamotto | 22.03.2019 09:12 Uhr

@Mies

Sie haben ja ganz schön alttestamentarische Bestrafungsphantasien: Finden einen Kommentar unangemessen und wünschen dem Verfasser deshalb völliges berufliches Scheitern. In welchem Zusammenhang steht das eigentlich miteinander?
Ich fürchte sie sind ein hater und völlig ironiebefreit.
Ganz schön Mies!
P.S. hab schon was gebaut! Ätschbätsch!

13

Mies | 21.03.2019 15:48 Uhr

Was für Kommentare...

Was für Kommentare werden hier bitte freigeschaltet?! Traurig, ich kann nur hoffen, dass diese Menschen niemals etwas bauen werden. Wie kann einem so erfolgreichen und führenden Architekurbüro den Konsum von "koks oder lsd" unterstellen...?

12

Umfeldentwicklung | 21.03.2019 12:34 Uhr

öftermalfarbigstattschwarztragen

@Archi Tekt:
Erster und einziger brauchbarer Kommentar soweit. Wie schizophren muss manch Architekt sein, auf der einen Seite German Angst vor Veränderung und im nächsten Zug scheinbare architektonische Willkür anzuprangern??!
@Stadtplanerin:
Sind Sie in Kenntnis eines vielleicht existierenden Master- bzw. städtebaulichen Rahmenplanes für jenes Gebiet?
Ggf. bringt dieses Leuchtturmprojekt auch einfach nur jene notwendige städtebauliche Aktivierungsenergie mit sich, um das Experiment Städtebau an diesem Ort in Gang zu setzen?

Wir bauen mittlerweile nicht mehr für die Ewigkeit. Macht euch mal ein wenig locker und habt Spaß bei der Arbeit..

11

nanesbanes | 21.03.2019 12:02 Uhr

...

Das Projekt versinnbildlicht eine Tendenz von Spektakel-Architektur, die mir zutiefst kapitalistisch und in allen bearbeiteten Themen oberflächlich erscheint - und vor allem aber Ideale offenbart, die hinterfragt und vielleicht sogar im Diskurs verurteilt werden sollten. Was das bedeutet sind purer Hedonismus, billige visuelle Effekte, Pop-Architektur ohne sinnvolle politische Haltung oder sinnliche Qualität. Übrig bleibt ein stumpfes, flashiges Stück Spektakel ohne Tiefe.

10

Stadtplanerin | 21.03.2019 11:18 Uhr

Tetris

muss "coco" widersprechen: das ist kein "geiles städtebauliches Projekt", das ganze erinnert eher an Tetris.
Eher willkürliche Anordnung und Höhe der Gebäude.
Zugegeben, die Umgebung (Bild 4) scheint nicht gerade durch städtebauliche Qualität aufzufallen, aber hier wird das ganze noch verschlimmert. Ein ansprechender, zukunftsträchtiger Stadtraum entsteht nicht.
Kreativität kann guten Städtebau fördern- Chance vertan.

9

zoio | 21.03.2019 10:49 Uhr

@solong

was heißt hier für die nachkommenden planer? du scherst wieder eine masse an menschen über einen kamm, in meiner (noch nicht lange zurückliegenden) architekturausbildung wäre mir sowas nie als kreativ oder einfallsreich abgekauft worden.

ich mag die geste des gebäudes nicht, ich mag die architektur nicht. muss ich aber auch nicht.

8

Thomas Stüber | 21.03.2019 10:40 Uhr

Wie kool darf’s denn sein?

Eine gewagte Kubatur, mutig und ungewöhnlich.
Hier werden routinegewohnte Wege verlassen und man traut sich (endlich).
Einsteht hier ein neues Wahrzeichen der Landeshauptstadt ?!

7

Archi Tekt | 21.03.2019 10:14 Uhr

Nicht meine Architektur, aaaaber:

das käme sicher nicht aus meiner Feder, jedoch ist das endlich mal ein erfrischender Entwurf, der sich in Kubatur, Material, Farbe etc. ganz deutlich von der typischen 08/15-Architektur der Langeweile in Deutschland abhebt. Endlich mal und dafür: Chapeau MVRDV.
An alle bisherigen Kritiker: ja, die genannten Argumente kann man anbringen, macht man in D auch immer wieder, deswegen ist die Architektur hierzulande auch so schnarch-langweilig!
Bitte mal einfach ins benachbarte Ausland schauen. Architektur kann auch anders funktionieren als so, wie es die letzten 50 Jahre hier immer wieder kopiert wurde....

6

solong | 21.03.2019 09:43 Uhr

...wirkstoff...??

... kreativität ... benötigt nicht zwingend "wirkstoff" ... erschreckend, dass für die ... nachkommenden "planer" ... schon ein paar raus geschnittene und ein paar raugeschobene ecken ... gepaart mit etwas fassadendekor ... rauschhafte fantasie ... bedeuten ...

5

oliver | 20.03.2019 23:37 Uhr

Nicht cool

Als wirklich cool empfinde ich etwas das Bestand hat, das hier hat definitiv keinen! Die Wirkung der Renderings mag nun optisch ganz nett daher kommen doch wenn es Realität wird bleibt vom Glanz nicht viel! 10 Jahre später wollte es keiner mehr genehmigt habe und 20 Jahre später sehnt man sich nach einer Abrißbirne. Das ist unmenschliche Architektur paar Excelance... Baut mit Backstein oder Naturstein, mit Formen welche ein Gefühl von Behaglichkeit und Wärme vermitteln und in 30 Jahren wollen die Menschen hier immer noch wohnen und arbeiten!

4

coco | 20.03.2019 22:30 Uhr

Alte..?

ohne dieses aufdringliche Dekor eigentlich ein geiles städtebauliches Projekt...

3

ixamotto | 20.03.2019 18:08 Uhr

welcher wirkstoff?

ich frag mich bei mvrdv-projekten ungefähr der letzten 15 jahre ganz oft, ob es koks oder lsd ist, dass da so krass einfährt bei winny und co. die toxische mischung aus überbordendem, entkoppeltem selbstbewusstsein + rauschhafter fantasie mit starker optischer psychoaktivität läßt auf mischkonsum schliessen.

2

rabl | 20.03.2019 17:46 Uhr

cooler?

und welchen mehrwert beziehen wir bzw. der ort und die stadt aus diesem "maritimen?" dekor?

1

Fritz | 20.03.2019 16:02 Uhr

Kiel

Super!! Das kann Kiel gut gebrauchen. Hoffentlich wird da nicht noch kurz vor knapp gekniffen!

 
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Geht’s noch ein bisschen cooler? MVRDV schlagen ein flexibles System für die Entwicklung eines postindustriellen Standortes in Kiel vor.

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Geradlinig oder doch mehr Auskragungen? Darüber sollen die zukünftigen Nutzer entscheiden können,...

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... ebenso wie über den Einsatz der maritim inspirierten Fassadenpanele.

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Wie genau die Partizipation der verschiedenen Interessensgruppen koordiniert werden soll, geht aus der Pressemitteilung nicht hervor.

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