Cleverer Plan mit Plane: Aus einer Art Lkw-Hülle besteht die weiße Fassade des neuen Logistikkomplexes des International Committee of the Red Cross (ICRC) in Genf. Kunstvoll geknickt wie ein Papierflieger, haben die Architekten des Schweizer Büros group 8 die Außenhaut des Baukörpers gestaltet.

Das Material symbolisiert hier zugleich die Funktion des Gebäudes als Logistikzentrum und die Arbeit des Roten Kreuzes in Krisengebieten. Denn das Planenmaterial lässt sowohl Assoziationen mit Lkw-Planen aus Hilfskonvois als auch mit der Außenhaut von Flüchtlingszelten zu. Die Knicke verleihen dem Gebäude eine besondere Form, obwohl es auf einem simplen rechteckigen Grundriss aufgebaut ist.

Trotz der Verwendung von gewöhnlichem industriellem Konstruktionsmaterial haben die Architekten hier ein außergewöhnliches Haus geschaffen, das sich deutlich von der Industriebebauung der Umgebung abhebt.
Das Material war auch unter dem Kriterium der Nachhaltigkeit ausgewählt worden. Es handelt sich – laut Architekten – um erneuerbare oder im Überfluss vorhandene, umweltfreundliche Materialien, die auch benutzerfreundlich sind. So etwa die lösungsmittelfreie Wandfarbe.

Das Gebäude steht zurückgesetzt von der Straße, um Raum für die anliefernden Lkws zu schaffen. Die Süd-West-Fassade dient hier auch als Empfangsseite für Besucher. Das Raumprogramm gestaltet sich vielfältig: In erster Linie sind hier Medikamente und Arzneimittel gelagert, genauso auch Orthopädietechnik und Lebensmittel, die von hieraus zu den verschiedenen Standorten der Hilfsorganisation ausgeliefert werden. Außerdem sind entsprechende Konferenzräume und Büros in der Origami-Schachtel untergebracht.

Vom umliegenden Industriegebiet abgeschirmt, beherbergt das Logistikzentrum kleine hängende Gärten, die als Orte für geselliges Beisammensein gedacht sind. Eine weitere Besonderheit im Inneren ist ein Archivraum, der die Dokumente über Aktivitäten der Organisation – bei geregelter Luftfeuchte und Temperatur – bewahrt.

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