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22.07.2019

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Freie Form und freier Geist

Localarchitecture erweitern Rudolf-Steiner-Schule in Genf


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Der „freie Geist“ galt Rudolf Steiner als „die reinste Ausprägung der menschlichen Natur“. Seine reformpädagogischen Konzepte scheinen auch 100 Jahre nach Gründung der ersten Waldorfschule kaum an Attraktivität verloren zu haben. Im Gegenteil: Viele Schulen sind so beliebt, dass sie sich vergrößern. So auch in Confignon im Kanton Genf, wo Localarchitecture nach einem Projekt in Lausanne nun schon zum zweiten Mal im Kontext einer Rudolf-Steiner-Schule arbeiten. Der Ursprungsbau von Jean-Jacques Tschumi aus den 1980er Jahren bot den Lausanner Architekten Inspiration für eine Aufstockung im Geiste der Anthroposophie.

Jahrzehnte der Nutzung durch eine vielseitige Schulgesellschaft hatten der Schule einen ganz eigenen Charakter gegeben. Gleichzeitig zeigten sich im Gebrauch die Qualitäten und Schwächen der Architektur wie beispielsweise die teils ungeschützen Zugangswege. Die aufgereihten, organisch geformten Klassenzimmer, wie man sie bei einer Schule dieses Typs erwartet, werden nämlich über einen Innenhof erschlossen. Kolonnaden aus Sichtbeton kombinierte Tschumi hier mit verspielten Metallelementen. In der obersten Ebene schienen zwei funktionslose Stufen „in den Himmel“ zu führen, was aus Sicht von Localarchitekture die Erweiterung nach oben nahelegte. Dabei griffen die Architekten den Sichtbeton auf und kombinierten ihn mit heimischem Holz.

Bei der Gestaltung der mäandernden Freiformen der Aufstockung trifft 3D-Technologie in Zusammenarbeit mit erfahrenen Handwerkern auf traditionelle Verfahren der Holzverarbeitung. Eine Kombination, deren Vorteile auch die Schülerinnen kennenlernen sollten. Die Erweiterung erfolgte bei laufendem Betrieb, regelmäßige Besichtigungen der Baustelle brachten den Schülern einzelne Arbeitsschritte nahe. Nicht nur technisch, sondern auch menschlich wollten die Architekten hier „innovative und inspirierende“ Wege beschreiten.

Das mehrdimensionale Wachstum scheint geglückt: Sieben neue Klassenzimmer sowie eine expressive Wendeltreppe mit floral anmutender Verglasung sind entstanden. Mehr Platz für neue Generationen freier Geister. (dd)

Fotos: Matthieu Gafsou


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Kommentare

2

STPH | 23.07.2019 07:59 Uhr

Licht macht alles schön

pro Klasse 8m Himmel weil von dort kommt die Inspiration. Auch Hundertwasser beging den Anfängerfehler von zu wenig Licht.

genial dagegen seine "umdekorierte" Plattenbauschule in Wittenberg mit modern viel Licht und gekonnt ins individuelle zurückgebogener Serielle.

1

Hempel Andreas Gottleib | 22.07.2019 17:41 Uhr

Rudolf Steiner Schule Genf

Wer die verklemmte Intellektualität der Steineradepten kennt, wird wohl kaum von "Freiem Geist" sprechen - schon gar nicht bei dem gestalterischen Gewurschtel, das mit "organischem Bauen" nun schon überhaupt nichts zu tun hat -was ist den unorganischen Bauen?

 
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