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24.06.2019

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Angekommen in den Hudson Yards

Letzter Abschnitt der High Line in New York von Diller Scofidio + Renfro eröffnet


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Das megalomane Großprojekt Hudson Yards im Norden Manhattans wird aktuell heiß diskutiert. Neben einer ganzen Reihe luxuriöser Wohnhochhäuser sind vor allem eine irrwitzig teure, öffentliche Treppenskulptur, ein Kulturzentrum mit fahrbarem Dach und der Anfang Juni eröffnete dritte Abschnitt der High Line interessant. Insgesamt fast 20 Jahre wurde an der Umgestaltung einer historischen Gleisanlage zu einer Parkpromenade geplant und gebaut, bis nun der letzte Bereich The Spur fertig gestellt wurde. Auf 2,33 Kilometer verläuft die gesamte High Line, vom nördlichen Bereich der Hudson Yards bis zum südlichsten Zipfel der 10th Avenue und bietet ihren Besucher*innen über 500 Pflanzenarten, Kunstinstallationen, Events und die Möglichkeit, in neun Meter Höhe die Stadt zu erkunden.
 
1999 gründete sich die Initiative „Friends of the High Line“ um die seit 1980 brachliegende Hochbahntrasse zu schützen: Noch im letzten Atemzug der Amtszeit von Bürgermeister Rudolph Giuliani war ihr Abriss beschlossen worden. Die Vision: Öffentlicher Freiraum inmitten der New Yorker Häuserschluchten. Nach einem ersten Ideenwettbewerb 2003 wurden die Planungen konkreter und die Zusammenarbeit zwischen Initiatoren, Stadtverwaltung und Bürgermeister Michael Bloomberg fruchtete in dem Auftrag, die High Line in drei Abschnitten sukzessive umzugestalten. Unter der gestalterischen Federführung der Landschaftsarchitekten James Corner Field Operations, den Architekten Diller Scofidio + Renfro (beide New York City) und dem niederländischen Gartengestalter Piet Oudolf wurden bereits bis 2009 der erste Abschnitt und bis 2013 der zweite Abschnitt realisiert.

Auch das Design des neuen Abschnittes habe einen langen Weg hinter sich, so der Landschaftsplaner James Corner am Abend der Eröffnung. Vom Theater über einen Garten bis hin zu einer Art „immersive bowl“ gab es viele Vorschläge, am Ende habe man sich für den typischen High Line-Stil entschieden: robust, einfach und authentisch. Ähnlich wie bei den ersten beiden Abschnitten zeigt sich The Spur als Zusammenspiel aus offen gelegten Gleisen, betoniertem Wegesystem, kantigen Holzmodulen als Sitzbereich und in Cortenstahl-Becken gefassten Wäldchen. Dramatisch inszeniert ist die High Line Plinth, die sich an der Ecke 10th Avenue/West 30 Street am Coach Tower vorbeischlängelt. Mit der Entscheidung, die fast fünf Meter hohe Skulptur „Brick House“ der US-amerikanischen Künstlerin Simone Leigh mittig auf dieser Plattform zu platzieren, wird sie auch als politischer öffentlicher Raum eingefordert. Die Themen Rassismus, Kolonialismus und Seximus zu denen Leigh seit über 20 Jahren arbeitet, werden in der Arbeit deutlich und verkörpern eine kraftvolle zeitgenössische Fe­mi­ni­ni­tät. (kg)

Fotos: Timothy Schenck, Liz Ligon


Zum Thema:

www.thehighline.org


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

1

latimer | 24.06.2019 19:15 Uhr

High Line von DS+R? Falsch!

Dass das BauNetz den Titel und damit die Projektnews zur High Line Diller Scofidie + Renfro schenkt und die eigentlichen Gestalter, nämlich James Corner Field Operations dann erst im laufenden Text erwähnt, ist ganz einfach eine Frechheit und journalistisch höchst bedenklich!
Haben die Architekten in der Redaktion da einen Minderwertigkeitskomplex?

Tatsache ist, dass Grundidee, Konzept, Oberflächendesign, Möbeldesign, Treppen und die meisten Sonderorte von Field Operations designed wurden. James Corner und sein Team sind die inhaltliche, gestalterische und arbeitstechnische Zentrale! Der Anteil von DS+R ist dahingegen relativ gering.
Recherchiert und berichtet bitte korrekt und journalistisch sauber!

 
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