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01.04.2010

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Haus mit See

Lagerhaus in Münster von Bolles Wilson


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Wie aus dem Ei gepellt präsentiert sich diese Lagerhalle, die man vermutlich bald in Heften wie Schöner Wohnen entdecken kann. Denn dieser rund 7.000 Quadratmeter große Erweiterungsbau für das Lager- und Distributionszentrum der Hauptgeschäftsstelle von RS+Yellow, einer deutschen Möbelkette, sieht schließlich aus wie ein schickes Penthouse im See. Entworfen wurde die zweigeschossige, 60 x 66 Meter große „Big-Box”, die direkt an den Vorgängerbau aus Aluwellblech von 1992 anschließt, von dem Büro Bolles + Wilson (Münster).

Wie für  Gewerbearchitektur üblich, reduziert sich der Bau auf ein regelmäßiges Raster aus vorgefertigten Stützen, Trägern und weit gespannten Deckenplatten; die Fassade besteht aus einem standardisierten Porenbeton-System. Die Vertikalität soll durch einen pyjamastreifigen Farbanstrich und verzinkte Gitterroste betont werden. Sämtliche Öffnungen und notwendige Rauchabzugsvorrichtungen werden von den Gitterroststreifen  verdeckt. Auf diese Weise soll ein durchgängiger Farbvorhang entstehen.

Auf den ersten Blick wirken dieses Lagergebäude und auch die 1.500 Quadratmeter große Bürofläche über den Anlieferungsdocks sehr präzise, aber relativ konventionell. Eine große Überraschung erlebt der Besucher jedoch bei  seiner Ankunft in den oberen Besprechungszimmern und  Geschäftsleitungsbüros – durch einen Feuerwehreinsatz (choreografierter  Alarm) wurde die Dachfläche zu einem 45 x 65 Meter großen reflektierenden Pool geflutet. Das Randdetail wurde bis zur Unsichtbarkeit nivelliert und steigert hierdurch die metaphysische Unwirklichkeit dieses „Sky Reflector“. Unterwasserschwellen bilden Segmente, die Mini-Tsunamis verhindern sollen; der Wasserüberlauf wird in unsichtbaren Schwallwasserrinnen gesammelt und in eine Zisterne geleitet.

Ein „Boardwalk“ aus Holz ist der großformatigen Schiebe-Glasfassade vorgelagert. Von hier aus erstreckt sich ein Steg bis in die Mitte der  Wasserwelt – der Besucher sitzt von geometrischen Bambushainen umgeben. Hier reflektiert erneut die nach Süden gerichtete Glasfront des  Dachpavillons das sich kräuselnde Wasser. Die Fassade selbst wird durch eine auskragende Stahl-Pergola verschattet, an deren äußerster Kante ein Vorhang aus Sonnenlamellen hinunter gleitet
“, beschreiben die Architekten ihr Projekt.

Aus dieser Überlagerung von innen und außen, von Natürlichem und Künstlichem, von direktem und reflektiertem Licht entsteht eine einzigartige Atmosphäre, die laut den Bolles + Wilson an ein „industrialisiertes japanisches Teehaus“ erinnern soll.

Fotos: Rainer Mader, Markus Hauschild


Kommentare

7

Kinschel | 09.04.2010 23:09 Uhr

Streifen

Schöne Architektur:
Die Streifen passen einfach nicht zur restlichen Architektur. Mich würde die Ausführung der geschnitten Bäume in der Wasserarchitektur interessieren. Ist eine grüne Fassadenarchitektur denkbar?

6

AK (Ex - B+W) | 06.04.2010 14:07 Uhr

surplus

Sensationeller Beitrag zum Thema "Industriepark"

Gruß..... Andreas

5

Fritz Lakritz | 06.04.2010 08:40 Uhr

@schöner

niemand hat geschrieben, dass schöner wohnen schlecht sei.

4

solong | 04.04.2010 20:02 Uhr

schön..schlicht..schön

ein schönes beispiel für gelungenen gewerbebau ... entschuldigung ... das darf man natürlich schon architektur nennen ... nur schade diese "zwanghaften" aufgemalten streifen ... wozu das ?? ... hier halte ich weniger für mehr ...

3

jinwei | 02.04.2010 12:58 Uhr

sehr schoen

Frau Bolles-Wilson und Herr Wilson, schoenes Projekt haben Sie nochmal entworfen! Gratuliere!

Mit freundlichen Gruessen! -jinwei

2

barkow | 01.04.2010 21:57 Uhr

rooftop

great project guys, congrats, Frank

1

schöner | 01.04.2010 17:34 Uhr

wohnen

was ist schlecht an schöner wohnen ?

wenn die architektenschaft dort aktiver wäre würden sich vielleicht die "Normalen" menschen mehr für die architektur interessieren.
kennen sie ausser architekten leute die architekturzeitungen lesen ?

 
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