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05.04.2022

Schule auf der Terrasse

Lacoste+Stevenson und DesignInc in Sydney


Im Süden von Sydney Harbour und direkt an das Geschäftszentrum angrenzend liegt der Stadtteil Ultimo. Im dicht bebauten Umfeld finden sich neben den typischen viktorianischen Stadthäusern meist mehrgeschossige Wohnhäuser mit eher kleinen Wohnungen. Die Ultimo Public School setzt dem mangelnden Entfaltungsraum für Kinder ein Konzept entgegen, das den Unterricht zu großen Teilen in den Außenraum verlagert. Entworfen wurde die Grundschule vom ortsansässigen Büro Lacoste+Stevenson Architects in Zusammenarbeit mit DesignInc (ebenfalls Sydney) und dem Pariser Büro bmc2. Das Projekt war 2016 aus einem international ausgeschriebenen Wettbewerb hervorgegangen.

Mit Spielplätzen auf dem Dach, erweiterbaren Klassenzimmern, Basketballplätzen, einer Bibliothek und überdachten Außenräumen erweitert die Ultimo Public School ihr bisheriges Angebot von 200 auf insgesamt 800 Plätze und bietet nun zusätzlich eine Betreuung für Kindergartenkinder an. Die brutalistisch anmutende Architektur ersetzt einen Vorgängerbau, der den stark ansteigenden Schülerzahlen nicht mehr gewachsen war.

Der Baukörper wurde in die Hanglage eingepasst und verfügt über ein bis drei Geschosse. In das Gebäude fügten die Architekt*innen je nach Ebene Bereiche für den Kindergarten, die Klassen 1 und 2 sowie die Klassen 3 bis 6. Durch die weitläufige Terrassenstruktur lösten sie die klassische Trennung von Klassenzimmern und Pausenhof auf und erweiterten das Raumgefüge um flexible Lernbereiche mit Spielplätzen, kleinen Gärten und Naturpfaden. Bis zu drei Klassenräume können für größere Gruppen zusammengelegt werden.

Ein Weg, den die Architekt*innen „DNA-Kette“ tauften, verbindet vier Spielplätze miteinander und dient gleichzeitig als Laufstrecke inklusive verschiedener Übungsstationen. Weiterhin sorgt ein überdachter Lernbereich im Freien dafür, dass Schüler*innen und Lehrer*innen ein wettergeschützter Außenraum zur Verfügung steht. Die Einbindung der Gemeinde war außerdem ein wichtiger Bestandteil des Entwurfs – entsprechend sollen die Aula, der Basketballplatz, der zentrale Innenhof sowie die angrenzenden Lernräume auch extern angemietet und genutzt werden können.

Insgesamt arbeitete das Architekt*innenteam mit rauen Materialien, die im Kontrast zum Grün der Bepflanzung und einer punktuellen, farbenfrohen Gestaltung der Innen- und Außenräume stehen. Durch die Positionierung der dreistöckigen Bibliothek und des Lernzentrums entlang einer angrenzenden, stark befahrenen Straße wird der restliche Schulbereich von Lärm abgeschirmt. Laut Angaben der Planer*innen beliefen sich die Kosten für das Projekt auf rund 38,5 Millionen Dollar. (dsm)

Fotos: Brett Boardman


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