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28.07.2017

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Forschen im Stadtkern

Laborgebäude von Knoche Architekten in Esslingen


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Tradition trifft Technik. Dieser Labor-Neubau für die Hochschule Esslingen entstand im historischen Zentrum der Stadt am Neckar, dessen Struktur bis heute mittelalterlich geprägt ist. Dem angesichts der denkmalgeschützten Umgebung hohen gestalterischen Anspruch des Projekts wird der Neubau, geplant vom Leipziger Büro Knoche Architekten, auf unterschiedliche Weise gerecht: „Die Grundrissform stellt sich als unregelmäßiges Polygon dar, das sich hauptsächlich an der Grundstückssituation orientiert und sich so optimal in die Baulücke einfügt“. Gleichzeitig bleibt die Mitte des Blockinnenbereichs frei und kann als Grünfläche oder zukünftige Baufläche genutzt werden.

Die Silhoutte des Neubaus folgt dem geknickten Grundriss. Die Aneinanderreihung von Satteldächern und deren traufständige Anordnung fügen das Gebäude hinsichtlich seiner Dachlandschaft in die kleinteilige Nachbarschaft ein. Tiefe Lisenen in der vertikal strukturierten Metallfassade gestalten den Baukörper plastisch. Auch die wenigen, aus funktionalen Gründen schmalen Fenster sind zurückgesetzt. Das Tageslicht wird an den unterschiedlich geneigten Metallflächen verschieden reflektiert, sodass die Fassade heller oder dunkler wirkt.

Der Innenraum stellt sich reduziert dar: geschliffener Estrich, Stahltüren und eine sichtbar verlegte Grundinstallation für die technischen Versuchsflächen. Die Technik bleibt somit jederzeit begreif- und erlebbar und kann zukünftigen Veränderungen in Lehre und Forschung leicht angepasst werden. Am Standort steht den Studenten nun die Fakultät „Gebäude Energie Umwelt“ als Werkstatt, Versuchshalle und Laborgebäude zur Verfügung. Hier findet auf 2.000 Quadratmetern die praktische Ausbildung in den Bereichen Heizungs-, Lüftungs-, Sanitär- und Klimatechnik statt. Im zweigeschossigen Foyer präsentieren sich die Fachbereiche dabei jeweils mit einem Exponat.

Das Niedrigenergiehaus hat drei Geschosse und eine Teilunterkellerung für die Technik- und Lagerflächen. Das technische Ausstattungsniveau ist angesichts des Gebäudezwecks nicht verwunderlich: Von der Trinkwassererwärmungsanlagen über Kältemaschinen und Wärmepumpen bis hin zu verschiedenen Lüftungsgeräte wird alles nur erdenkliche geboten. Das gilt auch für die energetische Ausgestaltung des Projekts: Die Beheizung des Gebäudes erfolgt unter anderem über die Abwärme der Laborversuche, die dank eines Speichers nicht verloren geht. Hinsichtlich der Kältetechnik kommt dann sogar ein saisonaler Eisspeicher zum Einsatz. (ds)

Fotos: Roland Halbe


Kommentare

6

Akki | 02.08.2017 14:42 Uhr

Chance vertan

Schade, wenn schon modern, dann bitte richtig.
So siehts auf den ersten Blick aus wie ein kaputtverkleiderter Bestandsbau.

Die Nachbarbebauung zeigt attraktive historische Substanz. Das ruft nach einer historisierenden "retro"-Bebauung. Wenn man dann schon in dieser Bestandssituation unbedingt "zeitgemäss" bauen will, sollte der Entwurfsverfasser schon etwas können, sonst siehts eben aus wie hier, völlig deplaziert.

So nichtssagend wie die Stadteinfahrt von Dillenburg....

5

noja | 31.07.2017 12:57 Uhr

Eingang falsch, Fassade zur Straße falsch

Gerade von einer öffentlichen Einrichtung hätte man mehr für die Wirkung im Straßenraum erwartet. Selbstbewusste Präsenz, Präsentation, Showroom. Wie soll so eine düstere, geschlossene Fassade für Passanten und Nutzer (Studenten, Lehrkräfte) attraktiv sein? Ein "Schaufenster" der Hochschule, angemessener Eingang, den man leicht findet lassen sich vermissen. Nur ein Hintertürchen um die Ecke, verwinkelte Wegführung, wo man nicht weiß, was dahinter lauert.

4

E. Molders | 31.07.2017 10:41 Uhr

Déjà-vu

staab Architekten hat das bei der Erweiterung der Firma Nya Nordiska in Dannenberg charmanter gelöst.

3

A_P | 31.07.2017 10:38 Uhr

richtiger Standort aber...

...nicht die richtige Architektur. Der Standort ist schon sinnvoll da er direkt an dem Stammsitz der Hochschule liegt (direkt auf der gegenüberligenden Straßenseite). Leider geben die Fotos ein idealisierte Situation wieder. Meist ist die Fassade nicht Goldglänzend sondern Gold-braun im Eloxallook. Einen Kontrast zu den üblichen Putzfassaden die im historischen Bestand oder auch seit der frühen Moderne in direkter Nachbarschaft stehen zu liefern ist nachvollziehbar. Die gewählte Metallfassade ist aber meines Erachtens nicht die richtige Antwort.
Die Eingänge sind ebenfalls eher Nutzöffnungen. Dies ist zwar kein öffentliches und repräsentatives Gebäude (auch wenn es mit der "Goldfassade" versucht Aufmerksamkeit zu erhaschen), aber auch für die Studenten darf es ein bischen attraktiver sein.
Gegen dir Kubatur gibt es meinerseits nichts zu meckern. Ich denke mal dass die Nutzeranforderungen die maximale Grundfläche erforderten und der Denkmalschutz für weitere Einschränkungen gesorgt hat. Da sind die Dachformen doch eine gelungenen Antwort.

2

H. Ludwig | 28.07.2017 19:36 Uhr

Forschen im Stadtkern

Politische Standortwahl: Ergebnis siehe Kommenter 1 am falschen Ort.

1

Lutz Borchers | 28.07.2017 16:17 Uhr

Spukschloss

Alles richtig gemacht, trotzdem gruselig.

 
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