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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Kurioses_Wohnhaus_in_Australien_4030075.html

05.09.2014

Das Oval von Subiaco

Kurioses Wohnhaus in Australien


Außen retro, innen oval: Der Bau dieses Einfamilienhauses in Australien des Büros Luigi Rosselli Architects (Sydney) wurde von der Denkmalpflege streng begleitet – was dazu führte, dass Innen- und Außenwirkung auf kuriose Weise auseinanderfallen.

Den Zusammenschluss der australischen Kolonien zum Commonwealth of Australia im Jahr 1901 bezeichnet man als federation. Heute steht federation era für die Architektur aus der Epoche von 1895 bis 1915. Eine der besterhaltenen Vororte von Perth aus der federation era ist Subiaco. Hier entstand dieser Neubau, der an der Außenkante aus einer Abfolge von historisierenden Pavillons besteht, im Inneren jedoch einen markanten elliptischen Hof ausbildet.

Die Straßenfronten ahmen die kleinmaßstäblichen Formen der Architektur um 1900 mit ihren Spitzdächern und Veranden auf zeitgenössische Weise nach. Die Ziegelflächen bestehen aus recycelten Steinen des Abbruchhauses, das zuvor an dieser Stelle gestanden hatte. Weiß angestrichene Ziegel wurden dabei so in den Verband eingefügt, dass ein diagonales Kreuzmuster entstand. Die historische Mimikry des Außenbaus soll von der Nachbarschaft begeistert aufgenommen worden sein, berichten die Architekten.

Im Inneren zeigt sich das Haus hingegen alles andere als rechteckig. Der ovale Hof zieht sich diagonal durch das Anwesen von der Vordertür bis zum Hintertor. Er ist der Mittelpunkt des Hauses sowohl in der Geometrie als auch in der Nutzung und trennt die Schlafzimmer vom Wohnbereich mit einer Eingangshalle in der Mitte.

Die landschaftsarchitektonische Behandlung des Hofs beschränkt sich auf ein Minimum: Er besteht aus Rasen und alten Bäumen. Ein umlaufender Gang aus Holzplanken auf Sitzhöhe, „Veranda“ genannt, bietet der Familie einen „theatralischen Freiraum“ für „Spiel und Unterhaltung“, der von allen Stellen des Hauses gleichermaßen sichtbar ist. Im Hof haben die Architekten modernere Materialien eingesetzt wie etwa die Aluminiumverkleidung der „Veranda“, vertikale Sonnenschutzlamellen und raumhohe Verglasungen.

Im Inneren spiegelt sich die konzeptionelle Spannung, die sich aus den beiden Bezugs-Epochen dieses Entwurfs ergibt, in Aspekten wie der Untersicht der Satteldächer mit sichtbaren Holzbindern, hölzernen Wandverkleidungen mit Nut und Feder sowie traditionellen französischen Türen. (-tze)

Fotos: Edward Birch


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