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09.04.2020

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Künstliche Altstadt

Kulturzentrum von Studio Zhu-Pei im Osten Chinas


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In China hält der Bauboom von Kulturbauten unverändert an. Allein in den letzten zwei Jahren wurden im Land unter anderem das Changsha Meixihu International Arts and Culture Center von Zaha Hadid, das Longgang Cultural Center von Mecanoo, das Guangxi Kulturzentrum von gmp und das Kunst-und Kulturzentrum in Fuzhou von PES-Architects fertiggestellt. Und nun bekam auch Chinas östliche Provinz Anhui ein neues Kunst- und Kulturzentrum, entworfen von Studio Zhu-Pei aus Peking.

Das über 30.000 Quadratmeter große Shou County Culture and Art Center befindet sich in der Gemeinde Shou. Das rechteckige Bauvolumen aus Sichtbeton liegt in einer Neubausiedlung südöstlich der Altstadt, umgeben von Hochhäusern. Während der Planung soll aber vor allem die urbane Struktur des historischen Stadtkerns von großer Bedeutung gewesen sein, erklären die Architekt*innen im Pressetext. Deshalb nimmt auch die Architektur des nach innen gerichteten Kunst- und Kulturzentrums Bezug auf die traditionelle, lokale Baukultur.

Die dicht bebaute Altstadt von Shou beispielsweise ist von einer einheitlichen Mauer umschlossen. Die traditionellen Gebäudeblöcke innerhalb der Mauer orientieren sich an die klimatischen Gegebenheiten der Region – entlang der schmalen Gassen haben die Häuser kleine Öffnungen, massive Wände und enge Innenhöfe. Eine typische Wetterschutzmaßnahme, um die Bewohner*innen im Winter vor Kälte und im Sommer vor Hitze zu schützen. Die Grundrissorganisation des Kulturzentrums folgt diesem Prinzip: Mehrere unterschiedlich große Höfe sind in einem relativ geschlossenen, rechteckigen Block angeordnet. Dabei sind die Höfe über Treppen und Brücken miteinander verbunden und leiten die Besucher*innen durch den Komplex, ausgehend vom Steg am Wassergraben, über den man das Gebäude betritt.

Neben einer Kunstgalerie und dem Veranstaltungs- und Kulturzentrum sind in dem Neubau eine Bibliothek und ein Archiv untergebracht. Jede einzelne Nutzung innerhalb des Gebäudes ist direkten mit jeweils zwei oder drei Innenhöfen verbunden. Die komplexe Struktur im Inneren des Gebäudes zitiert wieder die Eigenschaften der Altstadt von Shou. Auf diese Weise soll das Kulturzentrum die Menschen auffordern hineinzugehen, anstatt es wie eine Skulptur nur von außen zu betrachten. (mg)

Fotos: Schran Images


Kommentare

4

rohmieser | 14.04.2020 15:50 Uhr

Beton kolossal

Wieviel Prozent trägt nochmal die Zementproduktion zu den globalen CO2-Emissionen bei ? Ach ja - es waren 8%

Louis Kahns, Tadao Andos etc. Bauten seien geachtet und verehrt - Sie sind großartig, aber verkörpern eine vergangene Epoche.

Ich finde, Betonkolosse wie das hier vorgestellte Kulturzentrum passen schlicht nicht mehr in unsere Zeit.

3

joscic | 13.04.2020 17:34 Uhr

Bauboom von Kulturbauten

Hoffentlich wurde die Altstadt dafür nicht abgerissen, ich habe gelesen, daß man da oft nicht so zimperlich ist. Die Fotos sind wohl beeindruckend aber auch bedrückend in ihrer Monumentalität. China will zeigen, daß auch in einer Diktatur sich Kultur f r e i entfalten kann. Auf China Daily werden jetzt Statuen von Helden des Coronakampfes gezeigt. "Grassroots heroes hailed in anti-epidemic sculptures"

2

gerard | 13.04.2020 15:54 Uhr

schliesse ich mich dem pekingmensch an

... vor allem die hoefe und die "chinesischen" wandoeffnungen!

1

Pekingmensch | 10.04.2020 05:29 Uhr

Shou

Falls es jemand auf der Landkarte oder Google Earth sucht: die Stadt heisst Shouxian und liegt direkt westlich von HuaiNan in Anhui (nicht zu verwechseln mit Huai'An in Jiangsu). -------- Die Gebaeudetypologie und Architektursprache finde ich Klasse, es macht bestimmt Spass, durch diese vielen Hoefe und Gassen zu spazieren.

 
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Die Struktur des neuen Kunst- und Kulturzentrums leitet sich aus der lokalen Bautradition ab.

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Über Stege und Brücken ist der Neubau mit der Umgebung verbunden.

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Auch in den Innenhöfen sollen kulturelle Aktivitäten stattfinden.

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Wasser spielt eine zentrale Rolle in dem Entwurf.

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