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20.10.2011

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Berg des Wissens

Kulturzentrum von Neutelings Riedijk in Arnheim


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Eins ist sicher: Wenn die Bauarbeiter – oder sagen wir lieber: die ausführenden Gewerke – beim Neubau von Bibliothek und Kulturzentrum im niederländischen Arnheim genau so viel Spaß haben, wie die Architekten bei der Anfertigung und Ausstattung des Modells, wird das Gebäude genau danach aussehen. Der „Kennisberg“ oder das „Kenniscluster“  im Zentrum der mittelalterlichen Altstadt von Arnheim entsteht seit Anfang Oktober 2011 nach Plänen von Neutelings Riedijk (Rotterdam), die im Jahr 2009 den ersten Preis im entsprechenden Wettbewerb gewonnen hatten.

„Berg des Wissens“ ist das konzeptionelle Motto des Projekts, und man kommt angesichts dieses Titels, der für Neutelings Rijding inzwischen typischen spiralförmigen Erschließung des Gebäudes und der nahezu bruegelschen Detailverliebtheit des Architekturmodells nicht umhin, die Analogie zum „Turmbau zu Babel“ des flämischen Altmeisters zu ziehen, dessen Bildgewalt der Holländer an sich vermutlich bereits mit der Muttermilch einsaugt. Selbst wenn die Komposition des Kulturzentrums aus – bei Neutelings Riedijk ebenfalls üblichen – gestapelten, streng orthogonalen Volumen besteht, die keinerlei morphologische Ähnlichkeit mit dem runden, außen abgetreppten „Turm“ aufweisen.

Die Architekten verstehen ihr Bauwerk nämlich als „öffentlichen Weg, der von den engen Gassen der mittelalterlichen Altstadt aus in das Gebäude hinein und dann nach oben mäandriert.“  Entlang einer „öffentlichen Kaskade“ reihen sich dabei die verschiedenen Funktionen des Zentrums auf: Bibliothek, Leseräume, Musiksäle, Künstlerateliers, Studierzimmer, Ausstellungsräume, ein Auditorium, eine Cafeteria und ein Buchladen. Das „Rückgrat“ bildet dabei ein „riesiges Bücherregal, das gleichzeitig als Ausstellungsfläche, Stauraum und Erschließungsebene fungiert“. Ringsum werden stützenfreie Plattformen und Treppen bis hinauf auf eine große Dachterrasse führen, von der aus man einen Blick über die Dächer Arnheims und den Rhein genießen können soll.

Irritierend an der Darstellung der Architekten ist jedoch, dass die unmittelbare bauliche Umgebung des Neubaus ausgeblendet wird, sodass die Proportion des Bauwerks im städtebaulichen Gefüge nicht nachvollziehbar ist. Man kann nur hoffen, dass sich das gebaute „Kenniscluster“ dem Kontext nicht so verweigert, wie es jetzt scheint.

Die Fertigstellung des Bauwerks ist für das Jahr 2013 geplant.


Zum Thema:

BauNetz-Meldung zur Eröffnung des MAS - Museum am Strom von Neutelings Riedijk
BauNetz-Meldung zum Wettbewerbsgewinn von Neutelings Riedijk für das Internationale Tanz- und Musikzentrum in Den Haag


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Kommentare

6

Lamaa | 20.10.2011 18:16 Uhr

Schade

Tolle Modellfoto´s!!!
Bild 17 finde ich am spannensten.
Die neue Fassade macht den Entwurfsgedanken kaputt, Schade!!!

5

falken | 20.10.2011 16:59 Uhr

gute Arbeit

trashiger Modellbaustil sehr gut

4

Müller | 20.10.2011 16:30 Uhr

Den Berg des Wissens erklimmen

Das Konzept ist sehr ansprechend --falls man gut im Treppensteigen ist. Nirgendwo im Konzept ist erkennbar, wie weniger Treppentüchtige den Berg des Wissens erklimmen können. Es ist mir schleierhaft, wie wenig universell (und integriert!) diese Erfahrung hier gestaltet ist. Da hätte man sich etwas Museum-Rampen-Wissen ja sogar von Richard Meier abgucken können. Wer hätte das gedacht?

3

ulla | 20.10.2011 16:07 Uhr

sehr gut gelungen - für fußgänger

finde ich sehr gut gelungen - die wand auf bild 6 ergänzt die strengen linien super! und die riesige bildergalerien (oder was auch immer dann in die vielen rahmen kommen wird) schauen cool aus.
aber: was machen gehbehinderte bei den vielen treppen?

2

max | 20.10.2011 15:56 Uhr

einfach gut

wunderbare idee und tolle umsetzung. wenn struktur und form so ineinandergreift ensteht wirkliche architektur. hoffentlich wird das auch genauso realisiert. N+R sind einfach immer noch supergut!

1

hans | 20.10.2011 15:45 Uhr

naja

die 100oste wegraum-hochfaltbude, und wieder voll im trashigsten modellbaustyle.

 
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