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18.04.2019

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Luftverschiebung in New York

Kulturzentrum von Diller Scofidio + Renfro


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Die Haut: 148 mit Luft gefüllte ETFE-Folienkissen, das Dach: über Rollen vor- und zurückfahrbar, die Kosten: 404 Millionen Dollar – Manhattans neuer Kulturschuppen The Shed ist ein Projekt der Superlative. Das Kulturzentrum für Kunst und Popkultur im New Yorker Stadtteil Chelsea soll als Non-Profit-Kulturprojekt für sich stehen, ist aber Teil des umstrittenen Mega-Projekts Hudson Yards, das als High-End-Projekt angelegt und verkauft wird.

Für ein bisschen Kunst und Kultur zwischen Bürohochhäusern und Luxuswohntürmen wurde, so scheint es, eben auch ein Kulturzentrum eingeplant. Acht Stockwerke und 37 Meter hoch ist der Bau am Fuß des benachbarten Hochhauses – ein Entwurf von Diller Scofidio + Renfro – angedockt. Das Kulturzentrum selbst wurde ebenfalls von den New Yorker Architekt*innen Diller Scofidio + Renfro (New York) entworfen und umgesetzt, unterstützt und in Zusammenarbeit mit der Rockwell Group (New York). Und auch an der vor der Tür verlaufenden High Line waren Diller Scofidio + Renfro beteiligt.

Innerhalb von fünf Minuten lässt sich die Hüllenkonstruktion mit ihren 148 Membrankissen über den östlichen und rund 1.700 Quadratmeter großen Zentrumsvorplatz fahren. Das beidseitig auf je einer Doppel- und zwei Einzelachsen stehende Stahltragwerk wurde dafür mit mannshohen Doppelrädern versehen und auf Schienen gelagert. Das bespielbare Volumen des Kulturschuppens lässt sich dadurch fast verdoppeln.

Bis zu 2.700 Menschen haben dann Platz in der Halle, die sich über senkrecht und horizontal verschiebbare Tore zum Hauptbau und zum Außenraum öffnen lässt. Ist die Struktur dagegen über dem Haus „geparkt“, wird der Platz öffentlich oder für Veranstaltungen mit der Membran als Projektionsfläche genutzt.
 
Im Inneren gliedert sich The Shed neben der „McCourt“ genannten Haupthalle in zwei 2.300 Quadratmeter große, stützenfreie Galerieebenen, ein Theater mit bis zu 500 Sitzplätzen sowie Proben- und Veranstaltungsräume im obersten Geschoss. Darunter ein 160 Quadratmeter großes „Creative Lab“ für lokale Künstler, 300 Quadratmeter Proberäume und 880 Quadratmeter Veranstaltungsbereich.

Die extrem leichte, 4.110 Quadratmeter umfassende Membranhülle aus Texlon-ETFE – sie stammt vom Bremer Hersteller Vector Foiltec – ist an der Oberseite zum Schutz vor Sonnenlicht mit einer Punktmatrix bedruckt. Innen an der Stahlkonstruktion angebrachte Stoff- und Textilmembranbahnen ermöglichen zudem Verdunklung und Schallschutz.

Schon 2013 waren die Pläne für das multifunktionale Kulturzentrum bekannt geworden, damals plante man vier Jahre bis zur Fertigstellung. Am Ende wurden es sechs. (kat)

Fotos: Timothy Schenck, Iwan Baan


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Kommentare

2

mawa | 22.04.2019 14:36 Uhr

Glasfassade

Ja, es sieht aus, als sei die Fassade teleskopisch, so dass sich die Wände ineinander schieben.

1

Schmidt | 19.04.2019 13:56 Uhr

Erdgeschoss

Bewegt sich die Glasfassade im EG mit?

 
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Das Kulturzentrum ist Teil des Mega-Projekts Hudson Yards.

Das Kulturzentrum ist Teil des Mega-Projekts Hudson Yards.

Über mannshohe Rollen lässt sich das Dach vor- und zurückschieben.

Über mannshohe Rollen lässt sich das Dach vor- und zurückschieben.

Die Hülle besteht aus 148 mit Luft gefüllten Membrankissen aus Texlon-ETFE.

Die Hülle besteht aus 148 mit Luft gefüllten Membrankissen aus Texlon-ETFE.

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