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13.01.2017

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Alltägliches Grau, frisch vergoldet

Kulturzentrum bei Fontainebleau von Téqui Architectes


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Die Verbindung aus Gold und Grau ist bezeichnend. Téqui Architectes aus Paris beschreiben ihre Architektur als eine, die keinen „bloßen Schein“ produziere, sondern ehrlich sei. So ist wohl auch die Zusammenfügung von einer edelmetallig anmutenden Stabverkleidung auf betongrauer Fassade bei ihrem neuen Projekt in Nemours (etwa 80 Kilometer südlich von Paris) als unverblümte Aussage zu verstehen: Hier soll das alltägliche Grau der Vorstadt gezielt vergoldet werden. Im Rahmen der Sanierung eines ganzen Satellitenviertels aus den Sechzigerjahren, dem Mont Saint-Martin, ist dieses Kulturzentrum entstanden. Das Projekt hat vor allem eine übergeordnete Funktion, nämlich ein benachteiligtes Viertel in der Peripherie von Nemours sozial und ästhetisch wieder aufzuwerten.
 
An exponierter Lage zwischen zwei Hauptstraßen des Viertels liegt dieses zweistöckige Centre social et culturel, das im Kern ein Stahlbetonbau ist. Städtebaulich sortiert das Projekt das Zentrum des Viertels um: Zwischen den Erschließungsachsen formuliert es einen neuen Platz, um, wie Téqui es ausdrücken, „die Aktivitäten im Viertel zu beleben und die soziale Bindung der Bewohner zu vertiefen“. Die Verbindung des niedrig gelegenen Platzes und der flankierenden Straßen übernimmt der Neubau: Während das eingesunkene Erdgeschoss vom Platz aus zugänglich ist, betritt man das Obergeschoss auf Straßenebene. Das obere Niveau ragt zudem rechteckig aus dem Basisgeschoss heraus und legt sich mit dem auskragenden Gebäudeteil auf die Straße, quasi als würde der Bau sein Kinn am Trottoir abstützen. Durch dieses Hervorschieben des oberen Stockwerks fügen die Architekten den Neubau in die städtebaulichen Gegebenheiten ein.

Die beiden Geschosse sind als eigenständige Raumeinheiten zu verstehen, die jedoch einem ähnlichen organisatorischen Prinzip folgen: Flure verbinden den öffentlichen Raum mit dem Innenhof, wobei raumhohe Wandverglasungen Durchblicke schaffen. Transparenz und Identifikation wollen die Architekten mit dieser „Durchsichtigkeit“ schaffen. Jedoch hat auch diese ihre Grenzen: Die tatsächlichen Räume für Seminare, Workshops oder auch Sport sind durch kleinere Fenster vor zuviel Neugierde von Außen geschützt. Hier kommt dann auch etwas mehr Farbe zum Einsatz, als es die nobel zurückhaltende Kombination von Grau und Gold zunächst vermuten lässt. (sj)

Fotos: Sergio Grazia


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