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25.07.2018

Geometrisches Formenspiel

Kulturhaus bei Lille von Dominique Coulon


Es ist eine weitere kulturelle Landmarke für die nordfranzösische Grenzregion: Mit dem neuen Performancezentrum „Allende“ in Mons-en-Barœul, einem Vorort von Lille, setzt das in Strasbourg ansässige Büro Dominique Coulon & Associés einmal mehr mit einfachen Formen und minimalistischer Fassadengestaltung einen Akzent in der urbanen Topografie. Der Entwurf in Mons-en-Barœul ähnelt dem für das Theater in lothringischen Freyming-Merlebach: nach außen hin kubisch-ruhig mit wenigen, aber um so größeren Öffnungen, im Inneren ein dynamischer Tanz der Dreieicksformen, im Treppenhaus streben spitze Ecken und diagonale Linien nach oben.

Das Kulturzentrum, das im Auftrag der Stadtverwaltung mit einem Budget von 6 Millionen Euro errichtet wurde, umfasst ein modulares Auditorium mit 500 Sitzen, mehrere Probe-, Musik- und Aufnahmestudios, eine Bar, einen Ausstellungsraum sowie Technik- und Lagerflächen. Im vorderen Teil der beiden Obergeschosse sitzt ein L-förmiges Volumen leicht verdreht auf der quaderförmigen Grundform. In ihm liegt der Probe- und Studiobereich. Der große Probenraum kragt dabei wie ein langer Arm schräg über den darunterliegenden Eingangsbereich aus und endet in einer wandfüllenden Fensterfront – ein grandioser Guckkasten, sowohl nach innen als auch nach außen.

Die innere Aufteilung des Kulturhauses ist um zwei „leere“ Räume herum organisiert: Der eine ist das vom Grau des Sichtbetons dominierte Treppenhaus mit vielen Ecken und Kanten. Es wird von schwarz lackierten Oberflächen strukturiert, die seinen geometrischen Charakter unterstreichen. Über allem schwebt eine weiße, mit Punktleuchten durchsetzte Decke wie ein mit Sternen übersäter Himmel. Der andere Raum ist der über die gesamte Breite und alle drei Geschosse verlaufende Vorführsaal. Zwei Drittel seiner Fläche nimmt eine treppenförmig steil nach oben ansteigende Bestuhlung ein, die bis in den Bühnenbereich hineinragt. Die vor der Bühne liegenden Sitzreihen lassen sich versenken, sodass hier eine Anpassung an die Nutzung erfolgen kann.

Nach außen hin präsentiert sich der Bau äußerst dezent – doch Grau ist hier nicht gleich Grau: Der Beton blieb flächenweise unbehandelt, an anderen Stellen wurde er poliert. Die Zugabe von Glassplit lässt die Fassade hier und da verstohlen aufblitzen. (da)

Fotos: Eugeni Pons, David Romero-Uzeda


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Das Kulturhaus „Allende“ in Mons-en-Barœul von Dominique Coulon spielt mit geometrischen Formen.

Das Kulturhaus „Allende“ in Mons-en-Barœul von Dominique Coulon spielt mit geometrischen Formen.

Der große Probenraum kragt wie ein schräger Arm aus und endet in einer fast quadratischen Glasfront.

Der große Probenraum kragt wie ein schräger Arm aus und endet in einer fast quadratischen Glasfront.

Im Inneren dominieren schwarz akzentuierte Dreiecke das Raumgeschehen.

Im Inneren dominieren schwarz akzentuierte Dreiecke das Raumgeschehen.

Vom wandfüllend verglasten Probenraum öffnet sich ein grandioser Panoramablick über die Stadt.

Vom wandfüllend verglasten Probenraum öffnet sich ein grandioser Panoramablick über die Stadt.

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