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18.09.2009

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Retro-Centrum

Kulkas Shopping-Mall in Dresden eröffnet


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Die Prager Straße in Dresden ist sicherlich das bekannteste Zeugnis eines Architektur-Ensembles der DDR-Moderne. Einen der wichtigsten Identifikationspunkte auf der Prager Straße bildete neben der Fassade des Rundkinos das ehemalige, 1978 eröffnete Centrum-Warenhaus.

An der Stelle des 2007 abgerissenen Centrum wurde nun am 17. September 2009 die neue, vom Büro Peter Kulka (Dresden/Köln) geplante Centrum-Galerie eröffnet (siehe zum Baustart BauNetz-Meldung vom 19. Januar 2007). In fast drei Jahren Bauzeit entstanden auf 52.000 Quadratmeter Verkaufsfläche 120 Geschäfte, verteilt auf vier Ebenen. 290 Millionen Euro wurden verbaut. Mit dem alten Centrum-Warenhaus hat der Neubau nicht mehr viel zu tun. Einzig 3.400 nach alten Mustern der Original-Fassade neu hergestellte Aluminiumwaben bringen einen optischen Retro-Effekt an die Shopping-Mall.

Im Juni 2006 hatte Kulka einen Wettbewerb zur Fassadengestaltung des Neubaus an der Stelle des Centrum-Warenhauses für sich entscheiden können – mit einem Beitrag, der vorsah, die charakteristische Wabenstruktur des Warenhauses zu erhalten und in der Fassade des neuen Einkaufszentrums einzubauen. Da sich die Waben allerdings als zu verschlissen herausstellten, wurden nicht die originalen, sondern neue Waben verbaut (siehe zum Wettbewerb BauNetz-Meldung vom 29. Juni 2006).

So erscheint der neue Baukörper teilweise im 70er-Jahre-Waben-Look, teilweise im Stahl-Glas-Kleid des 21. Jahrhunderts. Die zwei obersten Geschosse sind als Parkdecks teilweise durch die Aluminiumwaben und teilweise durch Aluminiumglattblechpaneele geschlossen.

Die Architekten: „Die Eckausbildung der Fassade mit den Aluminiumwaben in den Obergeschossen, zu den städtebaulich wichtigen Orten Prager Platz und Dippoldiswalder Platz, sichern die Wiedererkennung. Der Kubus im Fußgängerbereich am Prager Platz sowie die leicht transluzente Fassade der Spindel schaffen neue Identifikationspunkte.“

Versucht die Außenfassade noch Reminiszenzen an seinen Vorgängerbau zu wecken, so ist der Innenraum klar zeitgenössisch gestaltet. Das dominanteste Element bilden hier eindeutig die Innenfassaden des Luftraums des zentralen Treppenhauses. Sie sind mit reich ornamentierten, eloxierten Alublechen verkleidet. Die gelaserten Ornamente lassen durch ihre Zwischenräume ein vielfältiges Farbenspiel zu und machen damit die Mall zu einem einzigartigen Innenraum, so die Architekten.


Kommentare

1

Sören Hörig | 21.09.2009 08:33 Uhr

Die Angst vor breiten Strassen

Eine Shopping mall wie jede andere - wenngleich von höherer Qualität als die Altmarkt-Galerie vielleicht. Aber man ahnt die Verengung der Strasse auf dem ersten Bild, die dann im Lageplan (Bild 7) deutlich wird: Hier wurde das mit Abstand grösste Bauvolumen in der Dresdener Innenstadt geschaffen und damit die öffentlichen Räume zu Gassen beschnitten. Mehr braucht die Mall wohl auch nicht als gerade gross genug dimensionierte "Kaufkraftzuleitungen". Dahinter weitet sich die Prager Strasse auf ihr ursprüngliches Mass. Stück für Stück wird vollendet, was mit dem Verstecken des Rundkinos einst begann und sich mit der heimlichen Entfernung der charakteristischen Brunnen fortsetzte: Die Zerstörung ebenjenes Ensembles.

 
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