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04.09.2009

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Alles Banane?

Kuehn Malvezzi bauen Turm in Berlin


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Wer in Berlin einen Wettbewerb gewinnen will, tut gut daran, sich stilistisch der herrschenden Architekturdoktrin anzuschließen. Das erfuhr jetzt auch das eigentlich als kunst- und avantgardenah geltende Berliner Büro Kuehn Malvezzi, das spätestens mit dem hoch dotierten Sonderpreis beim Berliner Schloss-Wettbewerb ins allgemeine Bewusstsein aufgerückt ist. Kuehn Malvezzi haben am gestrigen Mittwoch den ersten Preis in einem städtebaulichen Wettbwewerb für ein Grundstück in Berlin-Mitte gewonnen. Den Juryvorsitz hatte Hans Kollhoff.

Für einen Teil der so genannten Banane, nämlich das Grundstück Alexanderstraße/Stralauer Straße gegenüber der Jannowitzbrücke, entwarfen die Architekten eine Blockrandbebauung, aus der ein 65 Meter hoher Hotel- und Büroturm wächst. Das Gebäude ist konventionell gestaltet und mit einer Natursteinfassade mit Lochfenstern verkleidet. Es grenzt mit einer Seite an das allgemein als unsäglich empfundene Einkaufszentrum „Alexa“ an, das seit zwei Jahren den anderen Teil der „Banane“ füllt.
Der Neubau soll 20.000 Quadratmeter Fläche aufweisen, darunter 250 Hotelzimmer und 5.700 Quadratmeter Bürofläche. Er soll 50 Millionen Euro kosten.

Mit der Bebauung der „Banane“ wird erstmals ein Block aus Hans Kollhoffs Alexanderplatz-Masterplan realisiert. Dieser Plan sieht einen Kranz von Hochhäusern rund um den „Alex“ vor, von denen bisher allerdings keines gebaut ist. Das soll sich ändern: Das Gebäude von Kuehn Malvezzi soll bis Ende 2012 fertig gestellt sein.

Ausstellung der Wettbewerbsentwürfe: 11-18. September 2009, Mo-Fr 10-18 Uhr, Sa/So 10-14 Uhr
Ort: Foyer der Degewo, Potsdamer Str. 60, 10785 Berlin


Zum Thema:

Everybody's Darlings: Kuehn Malvezzi im Gespräch bei Crystal Talk


Kommentare

19

timbuktu007 | 21.10.2009 22:41 Uhr

Kollhoffs Klinkerhäuschen am Potsdamer Platz

Der Entwurf von Hemprich Tophof Architekten gefällt mir sehr viel besser! Es ist nicht dieses kritische Rekonstruktivismus-Trugbild, etwas transparenter und hält trotzdem das städtebaulich strenge Kollhoff-Korsett ein. Schade, wieder graue Langeweile. Ich glaube Herr Kollhoff hat nur Angst, dass ihm das neue Haus seinem Klinkerhäuschen am Potsdamer Platz die Schau stehlen könnte.

18

Clara Park | 10.09.2009 16:53 Uhr

Die drei kleinen Schweinchen!

Welcher Lockruf, welcher Wolf?
Es ist wie bei den drei kleinen Schweinchen: wenn man pusten (von mir aus auch der "Wolf") würde, bleibt dieses HochHaus mit Sicherheit stehen und die restlichen Plastik-, Stoff-, Zellulose- Gebilde der "kreativen Modernisten" fliegen - fliegen weit weg!
....und landet (wahrscheinlich) in China oder schon vorher, im Las Vegas des 21. Jahrhunderts!
Dieses Gebäude hat Berlin verdient und ist der Startschuß für die Realisierung des Kollhoffschen Plans - gut so!

17

ulrich brinkmann | 10.09.2009 10:45 Uhr

@miesmacher:

bitte beachten: die bauwelt-redaktion und die baunetz-redaktion sitzen zwar im gleichen haus, sind inhaltlich aber unabhängig voneinander.

16

Helmut | 07.09.2009 14:03 Uhr

oh Gott

was ist denn dass? Potsdamer Platz zwei?
sehr enttäuschend... und das alles von Kühn Malvezzi?? Gut zu wissen, was sie alles können...

15

Birne | 07.09.2009 10:59 Uhr

Wieso?

Wieso sehen soviele Entwürfe aus, als würden Sie vom Empire Riverside Hotel abgegriffen sein?

14

kurze jacke wie hose | 07.09.2009 10:19 Uhr

Geschmack der Kirsche

Herzlichen Glückwunsch an die Jury ! Im ersten Augenblick habe ich gedacht..das ist doch ein Kohlhoff. ?? Geht ja gar nicht ..der Kohlhoff saß doch in der Jury ?! Heißt das etwa nochmal ein zu kurzes -aber jedenfalls- Hochhaus so wie am Potsdamer Platz? Ein klares Beispiel wie die Wettbewerbskultur funktioniert: Man suche sich die Architekten aus, die sich am Besten dem Geschmack der Kirsche anpassen. Damit haben Kuehn und Malvezzi ihr Gesicht verloren. Der Lockruf des Wolfes war zu groß..

13

Miesmacher | 07.09.2009 09:38 Uhr

Doktrin-Unsinn

Was ist das eigentlich für dummes Zeug, was da die Bauwelt-Redaktion schreibt? Von wegen herrschender Doktrin und den ganzen Unsinn? In Berlin ist so ziemlich jede Architekturauffassung in gebauter Form vertreten, die es gibt. Das ist auch in Ordnung so. Aber dass in den vergangenen 20 Jahren trotzdem die Spitzen etwas gekappt wurden und der Druck, alles mögliche und unmögliche auch gleich zu bauen, ein bißchen kanalisiert worden ist, das war eine Notwendigkeit - und ich bin froh darum.
Und dieser Turm? Das ist ein guter Entwurf, und Kollhoff ist ein guter Architekt, der das als Jurymitglied glücklicherweise beurteilen kann. Und warum müssen Hochhäuser ansonsten aussehen wie all die unsäglichen Dubai-Dildos? Wer wünscht sich ein solches Berlin? Ich jedenfalls nicht.

12

solong | 07.09.2009 09:16 Uhr

illusion in stein

leider ist unsere gesellschaft momentan nicht sehr offen und freizügig ... daher diese illusion in stein ... die vermeintliche beständigkeit ... das ist schade da gerade an dieser städtebaulich exponierten stelle etwas mehr freizügigkeit in der gestaltung für berlin gut wäre ...

11

naja | 06.09.2009 16:35 Uhr

da wollte jemand unbedingt gewinnen

ja was ist den echt km? haben die nicht schon in anderen entwürfe so etwas gemacht? ich denke da an ihren beitrag für dresdens gewandhaus(der übrigens sehr dem seekoo hotel aus corian von king kong gleicht).
ich denke hier zeigt sich, dass beim sprung von kleinen projekten zu großen eine grundhaltung fehlt und sich die formale vielgestalt des objekthaften das km prägt sich nicht so einfach in hochhausskulpturen übertragen lässt.

10

karsten | 06.09.2009 00:34 Uhr

tuerme

wozu benoetigt man denn in berlin noch tuerme. bei dem leerstand braucht man doch nicht noch leerstand zu bauen. gefällt mir aber dennoch besser als das "komische" zoofenster. die meisten dieser projekte gehen ja eh aufs wartegleis.

9

novela | 05.09.2009 20:57 Uhr

rasta-man

mal abgesehen vom stil... sieht doch ordentlich und urban aus! der entwurf fürs stadtschloss von denen ist doch gnadenlos überschätzt, ein blinder unter tauben... ist halt berlin...

8

andiewand | 05.09.2009 14:35 Uhr

apfel

kann man drüber streiten, wie man will. unabhängig von der üblichen fassadendiskussion ist das ein sehr schöner und gediegener baukörper...

7

frank | 04.09.2009 18:23 Uhr

avantgarde

der artikel vermittelt den eindruck, dass KM zu dieser architektur gezwungen wurden und natürlich kollhoff der eigentliche bösewicht sei. opportunismus entlastet nicht von der verantwortung für das eigene handeln. vielleicht können sie´s auch nur nicht besser. tolle avantgarde.

6

no se | 04.09.2009 18:15 Uhr

kollhoffdudlerkleihues

das soll kühn_malvezzi sein, die wegen des schlosswettberbs ach so ge-hype-ten jungen architekten?

was unterscheidet denn den entwurf von den städtbaulichen dummies, die dereinst für den berlin-plan entstanden sind. das ist doch überhaupt kein entwurf, das ist ein platzhalter.

aber vielleicht sind die jungen architekten pragmatisch und realistisch geworden und sehen ein, dass man in berlin nix baut, wenn man nicht steinerne raster-lochfassaden plant.

willkommen im club. schade drum.

5

renew_it | 04.09.2009 17:45 Uhr

klassisch

Sieht gut aus der Entwurf!! Es ist eine schoene Abwechselung mitten in der Zeit der pseudo-parametrischen-Verwurstelungen.
Ausserdem finde ich es nicht schlecht wenn sich in Berlin diese klare Form etabliert, zurrueck zum Berliner Block, damit kann man international werben.

In ein paar Jahren werden wir sehen welche Entwuerfe klug sind und was man besser haette nicht bauen sollen und dieser Beitrag wird hoffentlich defensiv hervorstechen.

4

www.plattformnachwuchsarchitekten.de | 04.09.2009 17:40 Uhr

Armes Berlin...

...in der Tat! Ein würdiger Kandidat für den Plattformpreis 2010, nachdem ALEXA ihn bereits 2007 bekam - für die fragwürdigste Architektur in Berlin.

3

seb. | 04.09.2009 16:34 Uhr

Ausnahme

Was tut man nicht alles für einen Wettbewerbsgewinn.
Ich hoffe nur für das ambitionierte Büro das es bei dieser Ausnahme im Büroportfolio bleibt.
...und Ausnahmen bestätigen ja die Regel.
Alles Gute und demnächst auch gerne wieder etwas konzeptionellere Ansätze.

2

Andres Lepik | 04.09.2009 16:15 Uhr

Assimilation

Kuehn Malvezzi entwerfen ein Hochhaus, das vom Juryvorsitzenden selbst stammen koennte. So gewinnt man erste Preise! Unter dem Einfluss der gleichgeschalteten Jurys wird nicht nur Berlins Achitektur der letzten Jahre sich selbst immer aehnlicher, bald wird man auch die einzelnen Bueros nicht mehr voneinander unterscheiden koennen. Armes Berlin.

1

Die schöne Alexa | 04.09.2009 15:40 Uhr

und ihre Banane

wieso wird die Alexa allgemein als unsäglich empfunden? Ich war letztens dort und die Menschenmassen die durch die Flure quollen wirkten sehr zufrieden mit sich, dem Angebot und der Architektur....

Die Qualitäten des Entwurfs von KühnMalvezzi liegen hoffentlich im Inneren. Aussen ist das Gebäude wirklich sehr viel mehr Kollhoff als KM -

 
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