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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Konzertsaal_der_Hochschule_fuer_Theater_und_Musik_in_Hamburg_von_MPP_7936043.html

23.05.2022

Jazz im Alsterhang

Konzertsaal der Hochschule für Theater und Musik in Hamburg von MPP


Die Hochschule für Musik und Theater Hamburg HfMT bezog bereits kurz nach ihrer Gründung in den 1950er Jahren als Staatliche Hochschule für Musik das prominent an der Außenalster, im Stadtteil Rotherbaum gelegene klassizistische Budge-Palais. Heute gehört sie mit rund 1300 Studierenden zu den großen musisch ausgerichteten Hochschulen und ist durch mehrere Erweiterungsbauten zu einem komplexen Gefüge gewachsen.

Zuletzt eröffnete 2021 nach zweijähriger Bauzeit die neue, in die Uferwiesen der Außenalster gegrabene Jazz-Hall von MPP Meding Plan+Projekt (Hamburg). Mit rund 200 Plätzen soll sie als Spielstätte für den Studiengang Jazz sowie für nationale und internationale Künstler*innen dienen. Initiiert wurde der Bau von der Dr. E. A. Langner-Stiftung, als Bauherr fungierte die Sprinkenhof GmbH. Die Netto-Gesamtbaukosten beliefen sich auf 4,5 Millionen Euro.

Von außen erscheint der Saal als ein mit Rasen bewachsener Hügel in der Gartenanlage mit großen Bäumen. Diese außergewöhnliche Lage verdankt der Bau den beengten Verhältnissen auf dem Campus, außerdem musste die Sicht auf das denkmalgeschützte Budge-Palais erhalten bleiben. Die Architekt*innen entwarfen daher einen wasserundurchlässigen Stahlbetonbau mit Tonnengewölbe. Neben dem  Saal mit breiter Bühne, integrierter Bar und zwei Rängen sind auf den 550 Quadratmetern Nutzfläche auch ein Backstage-Bereich und das Bühnenlager untergebracht. Geschwungene Holzrippen entlang der gewölbten Decke sind zugunsten der Klangqualität mit Akustik-Elementen kombiniert und bergen zudem die aufwendige Ton- und Aufnahmetechnik.

Hinter der Bühne und zur Alster hin öffnet sich der Saal mit einer raumhohen, beweglichen Glasfassade, die den Saal natürlich belichtet und einen schwellenlosen Übergang zwischen Innen- und Außenraum bildet. In die abfallenden Alsterwiesen sind sieben Terrassenstufen für Zuschauer eingefügt, sodass die Jazz-Hall – von zwei Seiten bespielbar – zur Open-Air-Bühne werden kann. Mit dem atmosphärischen Bau in einmaliger Lage verwirklicht die HfTM das erklärte Ziel, die Bedeutung des Jazz in Hamburg zu stärken. (uav)

Fotos: Ralf Buscher+MPP, Daniel Sumesgutner


Zum Thema:

Konzertsäle als Teil der Landschaft sind kürzlich auch andernorts entstanden, darunter die provisorische Konzerthalle bei Chengde von OPEN Architecture oder der ebenfalls als Hügel angelegte Konzertsaal der Musikbegegnungsstätte Villa Marteau in Lichtenberg von Peter Haimerl.


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