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15.10.2014

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Hierarchien in Beton

Kontrollzentrum in Tirol von Bechter Zaffignani


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Es herrschen klare Hierarchien in der KWB-Leitstelle der Tiroler Wasserkraft AG. Der „massive und eigenständige Solitär“, wie Bechter Zaffignani Architekten ihren Neubau beschreiben, wurde vor wenigen Monaten ganz im Westen Österreichs in dem Ort Silz fertig gestellt: Die einzelnen Funktionseinheiten sind in dem eindrucksvollen Betonkoloss jeweils in aufeinander gestapelten Ebenen untergebracht. Im Jahr 2011 hatte das Büro mit Sitz in Bregenz dazu einen EU-weiten, nicht offenen Wettbewerb gewonnen.

In der grünen Hügellandschaft türmt sich vor dem Besucher ein monumentaler Klotz auf: Das Gebäude der Leitstelle wirkt rau, grau und schroff, aber gleichzeitig auch dynamisch – dank der horizontalen Öffnungen und übereinander gestapelten kantigen Schichten. Diesen „neuen, klaren und expressiven Baukörper“ sehen die Architekten als Ausdruck energetischer Prozesse auf dem Kraftwerksgelände und als die räumliche Mitte des Areals.

Die Kraft des Betons entwickelt sich bei dem Neubau in seiner ganzen Pracht – aber nicht nur die Wahrnehmung der Stärke spielt hier eine Rolle. Vielmehr geht es um die Vorzüge des Materials, was die Belastbarkeit betrifft: Auf das Gebäude wirken hohe interne Lasten, die durch technische Geräte entstehen. Zusätzlich wird durch die einen Meter starke Fundamentplatte, die durch Zugpfähle verankert ist, der Erdbebengefahr vorgebeugt.

Eine Sonderstellung in der Zentrale nimmt die Leitstelle mit einem Kontrollraum ein: „In seiner betonten Vertikalität bekommt der Baukörper noch zusätzlich ein horizontales Moment und schiebt sich mit einer kraftvollen Geste in Richtung Norden“, erläutern Bechter Zaffignani.

Schmale durchgehende Fensterreihen durchziehen die Nord- und die Südfassade. Dagegen bleiben die Ost- und Westseiten geschlossen, da sich die Nutzer blendfreie Büroräume wünschten. Diese geschlossenen Wände übernehmen eine tragende Funktion und sind thermisch von den Innenwänden und Decken entkoppelt.

Flach und langgezogen steht das Besucherzentrum daneben - ebenfalls ein Betonbau mit einer zur Straße hin offenen Fassade. Dagegen zieren nur schmale Oberlichtstreifen die gegenüberliegende Seite, aus denen ein Sichtbezug zur Turbinenhalle möglich ist. (pg)

Fotos: Rasmus Norlander


Zum Thema:

Kleinod oder Koloss: Mehr „Beton in den Bergen“ in der Baunetzwoche#211
Mehr über den Baustoff und seine Möglichkeiten im Baunetz Wissen Beton


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Kommentare

8

gestaltungspolizei | 17.10.2014 10:56 Uhr

völlig unpassend

schrecklich - wie unpassend steht das graue Monster in der Landschaft! Vielleicht würde es in einer heterogenen Großstadtlandschaft eine Ästhetik entwickeln, aber grausam wie unsensibel Architekten die Landschaft mit ihren Selbstzwecken belasten

7

Per | 16.10.2014 11:06 Uhr

Anhalter

durch die Galaxis. Erinnert sehr an Marvin, den depressiven Roboter. Sehr schön.

6

Tim | 16.10.2014 11:03 Uhr

Zaun

Die Skulptur gefällt mir sehr gut.
Ich wüsste gern, wie der Zaun dort hingekommen ist. Haben die Architekten nicht gewusst, dass das Grundstück einzufrieden ist? Bitte früher an so etwas denken, dann hätte das auch besser aussehen können. Mit etwas Glück wird der in ein paar Jahren als nicht mehr notwendig erachtet und entfernt. Ich hoffe es sehr!

5

Kritikerin | 16.10.2014 11:00 Uhr

Klasse!

Wunderbar!

Mehr brauch' ich gar nicht schreiben.

4

joscic | 16.10.2014 10:44 Uhr

@peter @ holzspatel

ja genau

selbst in hundert Jahren und als Ruine wird es noch gut aussehen und man wird vieleicht sagen, dass damals doch nicht alles schlecht war

3

Bernd das Brot | 16.10.2014 10:34 Uhr

irgendwie komisch

könnte auch eine Photoshop Arbeit von Xavier Delory sein.

2

DasHolspatel | 16.10.2014 08:09 Uhr

...

... Wow
super Fotos
super Architektur

1

peter | 15.10.2014 21:36 Uhr

beton

ja wow! sowas wird man aucch in 30 oder 50 jahren noch gern anschauen, eine schöne neobrutalistische skulptur!

 
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