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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Kollektivhaus_in_Tokio_3519041.html

04.04.2014

Für japanische Hippies

Kollektivhaus in Tokio


Nach den Minihäusern scheint gemeinschaftliches Wohnen auf engstem Raum der nächste japanische Trend zu werden. Während das Dragon Court Village in Aichi das luxuriöse Ende der Skala repräsentiert, zeigt der junge Architekt Mio Tsuneyama aus Tokio mit seinem House For Seven People, wie eine sparsam-sportliche Variante aussehen kann. Dabei handelt es sich nicht um einen Neubau, sondern um die radikale Anpassung eines fast vierzig Jahre alten, eher ländlichen Einfamilienhauses, das zwischenzeitlich von der Großstadt eingeholt wurde.

In der dicht bevölkerten und teuren Metropole will Tsuneyama das Prinzip des kollektiven Wohnens in einen konkreten räumlichen Vorteil verwandeln. Denn was sich eine einzelne Person oder auch eine kleine Familie an zusätzlichem Raum nicht leisten kann, wird für eine größere Gruppe plötzlich finanzierbar. Dementsprechend sind die privaten Räume auf ein Minimum reduziert und werden größtenteils im Obergeschoss mittig als kompakter Block aus einfachem Sperrholz zusammengefasst.

Dieser Block, dessen Räume eher an verglaste Alkoven erinnern, wird von einem umlaufenden, breiten Korridor erschlossen, der zugleich als Erweiterung der Schlafzimmer gedacht ist. Hier trifft man sich, liest ein Buch, kümmert sich um seine Pflanzen oder trocknet seine Wäsche, so dass hier ganz beiläufig auch das Privatleben der Hausbewohner vergemeinschaftet wird: Hippies in Tokio.

Diese Idee des Kollektiven setzt sich auch im Erdgeschoss fort, wo die im Privaten eingesparte Fläche einem großen, multifunktionalen Wohnraum zugute kommt. Anstatt eindeutiger Zonierungen dient dieser zugleich als Küche, Bibliothek, Arbeitsraum und Werkstatt. Bei Bedarf lässt sich der Raum außerdem entweder mit Vorhängen unterteilen oder dank eines Rolltors komplett zu Straße hin öffnen.

Nach Vorstellung der Bewohner soll so das Erdgeschoss gelegentlich auch zu einem öffentlichen Ort werden, der, beispielsweise als Café oder Restaurant, die anonymer gewordene Nachbarschaft wieder belebt und persönlicher macht. (sb)


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