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12.05.2022

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Ospedale San Raffaele unter Segeln

Klinik von Mario Cucinella Architects in Mailand


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Auf dem dicht bebauten Klinikkomplexareal des renommierten Ospedale San Raffaele (OSR) am nordöstlichen Rand des Mailänder Zentrums entstand 2021 im Auftrag der Universitätsklinik Istituto di Ricovero e Cura a Carattere Scientifico (IRCCS) ein auffälliger Neubau von Mario Cucinella Architects (Bologna). In zehn Geschossen sind nun Räume für wissenschaftliche Forschung, Lehre und Praxis untergebracht. Insbesondere verfügt hier fortan das OSR über eine hochspezialisierte Chirurgie- und notfallmedizinische Abteilung mit angegliederter Notaufnahme sowie eine eigene stationäre Pflegeeinrichtung.

Das expressive Erscheinungsbild des Gebäudes wird durch zelt- bzw. segelartig geschwungene Kanten, Vorhangglasfassaden und vorgelagerte weiße Keramiklamellen definiert. Die teiltransparente Gebäudehülle sorgt für viel natürliches Licht im Inneren, einer von vielen Faktoren moderner Gesundheitsbauten in Hinblick auf Wohlbefinden und Heilung. Wegen seiner organischen Form bezeichnen die Architekt*innen den hellen Bau auch als „Eisberg“. Im deutlichen Gegensatz dazu ist das mit erdfarbenen Keramikplatten verkleidete Sockelgeschoss gestaltet. Es beherbergt die größte Notaufnahme Italiens sowie einen chirurgischen Block mit 20 Operationssälen in den Untergeschossen. Die Verbindung zum angrenzenden Klinikbestand aus den 1970er- und 80er-Jahren bildet eine geschwungene Gebäudebrücke, die das Gestaltungsprinzip eindrücklich fortführt.

Das kompakte Gebäude auf rechteckigem Grundriss umfasst 40.000 Quadratmeter Fläche und verfügt dennoch über relativ kurze Verkehrswege, um den Zeitaufwand zwischen den lebensrettenden Einrichtungen und Intensivstationen so gering wie möglich zu halten. Dazu befinden sich in den entfernter liegenden Gebäudeecken auf allen Geschossebenen Empfangsräume für die ambulante Versorgung und Besucherbereiche, die in ihrer Gestaltung auf Komfort und Privatsphäre für die Patient*innen ausgerichtet sind.

Wie auch in seinen experimentellen Pavillons bei Ravenna verschreibt sich das Büro dezidiert dem Thema Energieeffizienz. Krankenhäuser haben – auch aufgrund ihres 24-Stunden-Betriebs – einen hohen Energieverbrauch. Heizungs- und Kühlungsbedarf sollen durch die komplexe Gebäudehülle reduziert werden. Opake, gedämmte Glaspaneele wechseln sich im Mailänder Klinikneubau mit siebbedruckten Glasflächen ab. Die Keramiklamellen variieren in ihrer Tiefe entsprechend dem Sonnenverlauf, um so bestmögliche Verschattung zu bieten und reduzieren laut Aussagen der Architekt*innen um 60 Prozent. Das speziell entwickelte Material soll zudem Smogpartikel abbauen. (uav)

Fotos: Duccio Malagamba


Zum Thema:

Der spannenden Bauaufgabe widmen sich zwei Baunetzwochen, etwa Der Raum heilt mit in der Baunetzwoche#522 sowie David-Ruben Thies, Matteo Thun und Stefan Opitz' Beitrag Als Gast genesen in der Baunetzwoche#569.





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Kommentare

2

Mitleser | 12.05.2022 16:17 Uhr

...

Bilder 22 - 25 ...
Innenräume des Grauens...

1

auch ein | 12.05.2022 15:45 Uhr

architekt

geht mal in 2 jahren fotos machen....

eine orgie der fassadenreinigung, schrecklich.

Man minimiert flächen zum "kompakten" baukörper um dann die hüllfläche wie einen heizkörper müglichst zu maximieren....

 
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