RSS NEWSLETTER

https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Kleinod_in_Tokio_793448.html

06.07.2009

Zurück zur Meldung

Weißes Gewölbe

Kleinod in Tokio


Meldung einblenden

Wer ein Flugticket für Japan bereits in der Tasche hat, sollte dieses Kleinod nicht unbesichtigt lassen: Auf knapp 87 Quadratmetern fühlt sich seit einiger Zeit eine kleine Familie in Tokio wohl. Der Tokioter Architekt Hiroshi Nakamura ging offensichtlich lange schwanger mit dem Entwurf für das Minihaus. Denn der monolithische Baukörper wirkt nun auch etwas beleibter. Grund ist eine ausgebeulte Außenwand. Das kleine Haus mit der leichten, spielerischen und skulpturalen Fassade haben wir bei archicentral.com entdeckt.

Wunderbar wirkt das metaphorische Spiel des Fotografen mit den Formen, wenn sich das kleine japanische Fotomodell auf Bild 3 an diese Wölbung lehnt und ein Gefühl von außerirdischer Kraft vermittelt. – Der Architekt über das Haus SH: „Ich möchte Intimität zwischen Architektur und Menschen erzeugen. Wir leben in einem engen Stadtraum, umgeben von Gebäuden und Mauern. Um dieser Tatsache mit einer positiven Einstellung zu begegnen, glaube ich, dass „Nähe“ die architektonische Lösung sein kann. Das Haus steht in einem dicht bebauten Wohngebiet von Tokio. Nur die Nordseite ist eine offene Seite, ohne direktes Sonnenlicht.

Der einzige Weg, um Sonnenlicht in das Gebäude zu führen, war der Bau eines großen Oberlichtes mit einem Luftraum von der obersten Etage bis in den Keller. Ich wollte, dass die Öffnung des Wohnzimmers physisch und visuell wirkt, denn dort verbringen die Bewohner die meiste Zeit des Tages. Deshalb haben wir die Wand so weit wie möglich nach außen gedrückt. Der Hohlkörper wirkt weich und sanft wie die Tasche eines Kängurus. Er umfasst das Licht von oben und leuchtet in den frühen Morgen, in der Mitte des Tages. Das reflektierte Licht gibt jedem Zimmer einen anderen Ausdruck.“


Kommentare

11

Bjoern | 08.07.2009 09:17 Uhr

IKEA

Wo kann ich denn dieses Sofa kaufen???

10

xy ungelöst | 07.07.2009 23:32 Uhr

Kommentare

Es ist schön wie Architektur einen Diskurs eröffnen kann.

9

xxx | 07.07.2009 17:46 Uhr

weiss?

na ja, mir ist da die sehr polarisierende Fassadenkonzeption nicht konsequent genug erarbeitet worden.

Das Innere hat mit der Fassade nichts mehr zu tun und ist ein Sammelsurium an schönem Design (vor allem die Treppe).

Deswegen stellt sich sofort die Frage, was die Kühlschrankfassade wohl ausdrücken soll. und wenn man das Kind im Foto nicht gezeigt hätte, würde man sowieso nie auf diese Metapher kommen.

Die Wabe, der Kokon oder Uterus hätte man auch im Inneren des Hauses intelligenter zeigen müssen. So bleibt es wirklich nur ein iPhone, eine Aufsatzschale als Designgag.

8

sardin | 07.07.2009 17:26 Uhr

Costantino Nivola

Also wenn Männer Häuser und Steine schwängern müssen bekomme ich immer leichte hassatacken..........Hier auf Sardinien steht alles voll von schwangeren Steinblöcken (siehe: http://www.lamiasardegna.it/images/814/011.gif) des ach so berühmten Costantino Nivolas. Ein dicker Freund von Corbu übrigens.

7

RLI | 07.07.2009 16:09 Uhr

weißes gewölbe

...gedankengut...gedanken-gut ?...gesellschafts-gut?...

6

martin | 07.07.2009 09:47 Uhr

Baulücken

Naja, die Bauordnungen sind schon okay. Was vielmehr stört, sind diese unsäglichen Gestaltungssatzungen gerade in kleineren Gemeinden....Satteldach, Dachziegel rot, Gaube, stehendes Fensterformat, Fenster in Linie übereinander, Materialien aus der Steinzeit uswusf......
Das, und das gegenwärtige Bewußtsein hinsichtlich Baukultur. Wenn ich sehe, was selbst junge Leute für Gedankengut in erste Gespräche bringen, man möchte manchmal schreien.

5

nel | 07.07.2009 09:06 Uhr

troglodytismus

Wie wäre es mit ein paar Fenstern in der Straßenfassade?

4

architekt | 06.07.2009 23:05 Uhr

berufskrankheit?

bei wohnhäusern wären grundrisse echt TOTAL SUPER! oder ist das nur eine berufskrankheit von mir? dafür könnt ihr euch die fotos 5-8 sparen, da sehe ich dann nochmal dieselbe beule von innen und aussen, mit und ohne kind. GRUNDRISSe wären mir lieber.

ja

ich weiss

(fachidiot!)

(langweiler!)

3

kinder | 06.07.2009 23:02 Uhr

kinder

ich finde, ein paar weniger fotos vom kind in der grube hätten es auch getan um die assoziation zu begreifen. kitschig. ach so, das gebäude ist auch kitschig, aber ganz okay. was genau soll nun eigentlich diese ausbeulung? sie ist innen als bank zu nutzen, okay. und ein lichtschacht ist sie dann auch noch. richtig begeistern kann mich das aber nicht.

2

peter | 06.07.2009 22:35 Uhr

tokio - deutschland

ja, von diesem haus können wir sehr viel lernen. aber ich denke, dass der unterschied zwischen deutschland uns japan nicht so prinzipiell ausfällt:
die umgebung des hier gezeigten hauses ist von nicht minder entzückender grausamkeit als hierzulande, nur anders.
die bauordnungen hierzulande verbieten meines wissens das bebauen einer lücke nicht. eher sind es bebauungspläne und gestaltungssatzungen, die unkonventionelles unterbinden.
der hauptgrund für das ausbleiben guter architektur in deutschland und anderswo ist der geschmack der allgemeinheit. die mehrheit der bevölkerung liebt die grausamkeit wegen der vertrautheit, die sie bietet. ich persönlich weiß auch nicht, ob ich in enem iPhone leben wollte, obwohl das hier schon schön ist. zum glück gibt es ja auch noch andere spielarten der schönheit.

1

architekturstudent mainz | 06.07.2009 17:52 Uhr

mut zur lücke.

es ist schön mal wieder etwas in baunetz aus japan zu sehen. danke.
ich glaube zudem das die westeuropäer von solchen beispielen aus japan viel lernen könnten, da man in japan schon länger die notwendigkeiten des verdichteten bauens mit qualität in angriff genommen hat und an vielen beispielen zeigt, wie raffiniert man auch die kleinste lücke ausnutzen kann. zumal ich der meinung bin, dass gerade in deutschland der trend zum ausweisen von neubausiedlungen noch besteht und oft gebäude von entzückender grausamkeit die flächen zukleben. baulücken im städtischen raum sind genug vorhanden. ich glaube allerdings, dass wir nicht an den fähigkeiten der hiesigen architekten zweifeln müssen, um solche projekte umzusetzen, sondern vielmehr an den bauordnungen. wer weiß? vielleicht ist es an der zeit baulücken anders bau_ein_zu_ordnen? grüsse.

 
Mein Kommentar
Name*:
Betreff*:
Kommentar*:
E-Mail*:

(wird nicht veröffentlicht)

Zur Durchführung dieses Service werden Ihre Daten gespeichert. Sie werden nicht an Dritte weitergegeben! Näheres erläutern die Hinweise zum Datenschutz.


Ab sofort ist die Eingabe einer Email-Adresse zwingend, um einen Kommentar veröffentlichen zu können. Die E-Mail ist nur durch die Redaktion einsehbar und wird nicht veröffentlicht!


Ihre Kommentare werden nicht sofort veröffentlicht. Bitte beachten Sie unsere Regeln.




Alle Meldungen

<

19.03.2010

Minihäuser in Frankfurt am Main

BAUNETZWOCHE#166

08.01.2009

Sumika-Projekt

Experimentelle Wohneinheiten in Tokio

>
Baunetz Architekt*innen
dasch zürn + partner
BauNetz Wissen
Schutz vor der Flut
BauNetzwoche
Höhenrausch
baunetz interior|design
Monoton monochrom
BauNetz Xplorer
Ausschreibung der Woche