RSS NEWSLETTER

https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Kleinod_im_Erzgebirge_969809.html

08.03.2010

Zurück zur Meldung

Holzbau XS

Kleinod im Erzgebirge


Meldung einblenden

Zum Abschluss unseres inoffiziellen Themenschwerpunkts Holz der letzten Wochen eine Meldung über ein kleines, dafür aber ungewöhnliches Gebäude aus diesem Baustoff.

Wo es viel und reichlich Holz gibt, liegt es nahe darüber nachzudenken, wie es als Baumaterial verwendet werden kann. So geschehen in Marienberg im Erzgebirge, wo die Stuttgarter Architektin Elke Reichel die Bauaufgabe erhielt, für eine Familie eine Doppelgarage zu entwerfen.

Für die Architektin war sofort klar, dass als Baumaterial nur Holz als nachwachsender Rohstoff und CO2-Speicher in Frage käme. Um der Nachhaltigkeit noch weiter Genüge zu tun, wurde für den Bau solches Holz verwendet, das auf Holzstößen in der Umgebung lag und darauf wartete, recycelt zu werden.
Die Holzbohlen wurden übereinander gestapelt und innen bündig gesetzt, damit sich die Struktur der unterschiedlichen Breiten der Bohlen nach außen hin abzeichnet. Die einzelnen Bohlen wurden vor dem Einbau auf der Oberseite gehobelt, um Schädigungen im Holz zu erkennen.

Als Brettstapelkonstruktion in sich ausgesteift, bilden die Bohlen nun Fassade und Tragstruktur in einem. Die Gebäudeecken wurden ähnlich dem eines Blockhauses ausgeführt: Jede Schicht wurde einzeln verzahnt. Durch die an die Wandelemente bereits angefügten Gebäudeecken konnte die Garage in kürzester Zeit montiert werden.
Das begrünte Fachdach mit Hängepflanzen am Dachrand soll im Laufe der Zeit das Gebäude in die Landschaft einbetten.

Fotos: Johannes-Maria Schlorke


Kommentare

22

tinab.) | 24.03.2010 19:14 Uhr

oho

schön elke!

21

Partner u. Partner | 12.03.2010 11:46 Uhr

Vielleicht ist es ja als "selbstkompostierendes"

Bauwerk konzipiert worden. In 10 Jahren werden halt ein paar neue Bretter gestappelt.
In Deutschland muss alles 100 Jahre halten.
Ich wünsche mir mehr Mut zur Vergänglichkeit!

20

solong | 11.03.2010 09:20 Uhr

abtrocken

um die enorm haftungsrelevante ahnungslosigkeit der "absolute beginners" und "künstler" ein wenig aufzuhellen nur noch der hinweis : das zwischen den einzelnen Brettlagen bezeichnet man bautechnisch als kapillarfugen ... diese ziehen das wasser über kapillarwirkung in die fuge rein, abtrocknen tut in der fuge garnichst da hier kein nennenswerter luftwechsel stattfindet, vielmer wird das holz hier dauerhaft aufgequollen sein und mehr als 20 % holzfeuchtigkeit ergibt dann pilzbefall ... das ist einfach nur physik und biologie sonst nichts ... und da wird nicht das ein oder andere brett an den kanten kaputtgehen ... sondern von innen her durch pilze zersetzt werden ... und wenn die pilze ersteinmal in der konstruktion drin sind werden sie sich sehr schnell ausbreiten ... in 20 jahren braucht hier keiner über das verbrennen des restes zu reden ... dann ist es nicht einmal mehr "blumenerde" ...

19

bastian-voeller.com | 10.03.2010 13:30 Uhr

Senf dazu

Ich möchte doch aufgrund dieser hitzigen Diskussion auch etwas sagen: "Ich finde die Garage sehr esthetisch, das Konzept gelungen und die Konstruktion intelligent gewählt. Das Holz ist gestapel, es trägt ein Dach, hat keine Anforderungen an Wärmeschutz und kann sich bewegen und abtocknen, Kanten werden kaputt gehen, alles wird grau, die Fassade wird langsam über die Jahre, weit mehr als 10, gewaschen und polliert, wie ein Fels im Wasser. Es wird das ein oder andere Brett geben was ein Problemchen haben wird, na und... wir haben ja keine dampfbremse drann! Ein Sockel hält das Schlimmste fern, und in 20 Jahren verbrennen wir dann das Holz in unserem Holzofen, da wir mittlerweile segeln und unsere Häuser nicht mehr mit Öl oder Gas heizen! Und wenn wir es nicht verbrennen, dann können wir es immernoch in die Erde legen...etwas was nicht mit Beton geht!

Ich würde es gerne in 10 jahren sehen! Darf ich!? ... Ich wette es wird besser aussehen als jetzt! 100 Euro!

Schade dass der Bauherr sich nicht für eine Sonderkonstruktion des Tores entscheiden konnte :-( ... das ist das einzige, was mir etwas leid tut!

Tolles Projekt!

18

solong | 10.03.2010 13:13 Uhr

erstaunlich + gefährlich

erstaunlich wieviele beiträge zu der superbaumaßnahme doppelgarage auftauchen ... ich finde das teil auch ganz schön ... und wünsche der kollegin ausreichend finanzielle mittel wenn das ding in ca. 3 jahren anfängt den gang allen lebens zu gehen ... bei derartiger missachtung von den rahmenbedingungen des holzbaues und der werkstoffeigenschaften ... die haftpflichtversicherung wird derart fahrlässige arbeitsweise sicher nicht bezahlen ... bis dahin natürlich eine interessante fassade ... bleibt natürlich auch noch mit pilzbefall eine zeit interessant ...

17

Serdie | 10.03.2010 08:43 Uhr

Haltbarkeit ?

mit einer senkrechten Anordnung der Bretter würde es mir logischer erscheinen

16

dethomas | 09.03.2010 19:26 Uhr

für alle meckerfritzen:

hab ich hier einen link:

http://www.youtube.com/watch?v=eEbLICnYVNM&feature=PlayList&p=ED42DFC04932FE4C&playnext=1&playnext_from=PL&index=21

ansonsten:
das ist mit abstand die schönste garage, die ich bisher gesehen habe, gratuliere zu diesem projekt!
ein kleinod, wahrhaftig!

15

Gustav | 09.03.2010 14:38 Uhr

zu "verflixt"

Absolut richtig! - Die Obermeckerarchitektennochnie selberwasgemachthabenfratzen nerven!

14

toeffer | 09.03.2010 14:17 Uhr

ästhetische vs. konstruktive qualität

@verflixt:
Die Schönheit dieser Garage hat doch keiner der Kommentatoren in Abrede gestellt, oder?
Dennoch muss man sich darüber im Klaren sein, dass diese Konstruktionsform nicht besonders dauerhaft sein wird.
Insofern ist es ein sehr schönes, temporäres Objekt!

P.S. Versteht jemand, was es mit "angefügten Gebäudeecken" auf sich hat, wenn "jede Schicht einzeln verzahnt" wurde?

13

Tom | 09.03.2010 13:11 Uhr

es ist doch bloß eine Garage!

Gefällt mir!

Das Ding wird auch in Zehn Jahren noch gut aussehen. Außerdem stellt die Verwitterung bzw. der einsetzende Verfall eine eigene Ästhetik dar.
Hier geht es nur um eine Garage.

Funktionieren wird es sowieso, denn ein Autoschuppen muss nicht 100%ig wasser- oder gar luftdicht sein.

12

Heidi-Barbara | 09.03.2010 12:53 Uhr

Schnee im Ergebirge

Zum Thema Schnee im Erzgebirge: Ja, das können zwei Meter sein. Aber das kommt beileibe nicht mehr jedes Jahr vor. Vorschlag: Lassen wir die Kirche im Dorf und diese Garage dort, wo sie jetzt steht.

Da das Erzgebirge für gute, neue Architektur eher als Missionsgebiet bezeichnet werden kann, ist diese Inititiative deutlich zu begrüssen. Meiner Ansicht nach passt der Bau mit seiner Materialisierung gut in die Landschaft.

11

mango | 09.03.2010 12:21 Uhr

Kleinod für Autos

Eine Doppelgarage, was für eine komplexe Bauaufgabe...
Geschichte Bretter gleich zu einem Bauexemple zum machen, scheint mir doch ein wenig übertrieben.
Mit wie wenig ist man heutzutage schon zu frieden...

10

Kilian | 09.03.2010 11:45 Uhr

Nachhaltig!?

Ein perferktes Beispiel für einen überkommenden Nachhaltigkeitsbegriff: Holz wiederverwenden und alles wird gut!? Der Hinweis auf den CO2-Speicher ist in Anbetracht der Tatsache, dass es sich eben um eine Garage haltet geradezu lächerlich

9

g.wissen | 09.03.2010 09:50 Uhr

hmmm

ich finde das ja schön, hab aber auch den verdacht, das geht nicht gut. andererseits halten provisorien ja bekanntlich oft am längsten -- ich kenne da rohbetonaussenwände an lagerhallen, die seit 40 jahren nur immer schöner werden, obwohl es anfangs hieß, die müssen in spätestens 10 jahren verputz werden ...

8

verflixt | 09.03.2010 09:41 Uhr

die stinker-kollegen

warum muss eigentlich jeder schöne entwurf - dieser ist einer, ohne zweifel - von mindestens drei leuten schlecht gemacht werden.

auch wenn diese GARAGE nicht länger als 100 Jahre leben wird - welches moderne, vielleicht von euch entworfene gebäude wird das denn überhaupt schaffen?
gerade werden reihenweise 50er-70er kisten weggerissen, weil sie nicht mehr genehm sind, warum also nicht mit der vergänglichkeit moderner architektur spielen?

vielleicht fangt ihr endlich mal an, den kollegen und kolleginnen ihre guten ideen zu gönnen, ansonsten verkommt das baunetz zu einem mecker-portal für hängengebliebene.

7

Holzwurm | 09.03.2010 09:15 Uhr

Experimentalbau

Ich hoffe die Kollegin hat die Bauherren auf den zeitlich begrenzten Versuchsbau deutlich hingewiesen und die wollten den Spaß trotzdem finanzieren.

Der Ansatz einer Garage nicht mehr als 20 Jahre Dauerhaftigkeit zu verpassen ist ja vielleicht auch zukunftsweisend. Fahren wir dann noch Auto ? Ist das Erzgebirge dann vielleicht entvölkert ? Wer weiß das schon.

Technisch würde mich interessieren wieviel Kilo Schrauben wohl "das Innerste zusammenhält".

6

Claudia | 09.03.2010 08:23 Uhr

Wetter im Gebirge

Die Architektin wäre gut beraten gewesen, einmal mit wachen Augen durch das Erzgebirge zu gehen. Dann hätte sie sicherlich bemerkt, dass es den Schnee nicht nur von oben, sondern über längere Zeiträume auch von unten gibt. (Das können gut und gerne 1 - 2 m sein.)
Somit lohnt immer mal ein Blick zu den schon gebauten Beispielen der Vorfahren. Denn die haben im Bereich bis zu 2m meist massiv oder mit Schalung gebaut, aber nie horizontal.
Nette Idee für schneefreie Zonen.

5

peter | 08.03.2010 20:11 Uhr

kleinod

schöne idee! man muss sich nur trauen. die sache sieht in der tat nicht wirklich dauerhaft aus (viele möglichkeiten, wo wasser stehen und in die konstruktkion eindringen kann, aber vielleicht muss eine solche garage ja auch keine 100 jahre halten.

4

Zeitter | 08.03.2010 19:27 Uhr

Lebensdauer

Wenn die Bauherrschaft eine Garage bestellt hat, die nur so lange hält wie das Auto in der Garage, dann mag das o.k. sein. So was wird in Fachkreisen als "selbstkompostierende Baukonstruktion" bezeichnet. Insofern wird das Fotografieren in 10 Jahren schwierig. Ärgerlich ist, das so eine Fehlplanung als "Kleinod" angepriesen wird. Es schadet dem Holzbau und dem Architekten.

3

Gerhard Fuetterer | 08.03.2010 18:12 Uhr

Holzbau XS

Sehr interessant.
Ich hoffe, dass man die unterschiedlich breiten Bohlen , bei entsprechender Auswahl , innen im oberen Bereich, auch als Ablagsregale benutzen kann.
In einer Garage hat man Ablageflaechen immer noetig.

2

peter | 08.03.2010 16:40 Uhr

Klein aber fein

Super!

1

Peter | 08.03.2010 16:22 Uhr

Konstruktiver Holzschutz

Tolle Idee mit den horizontalen Schneebrettern -
bitte in zehn Jahren nochmal fotografieren !

 
Mein Kommentar
Name*:
Betreff*:
Kommentar*:
E-Mail*:

(wird nicht veröffentlicht)

Zur Durchführung dieses Service werden Ihre Daten gespeichert. Sie werden nicht an Dritte weitergegeben! Näheres erläutern die Hinweise zum Datenschutz.


Ab sofort ist die Eingabe einer Email-Adresse zwingend, um einen Kommentar veröffentlichen zu können. Die E-Mail ist nur durch die Redaktion einsehbar und wird nicht veröffentlicht!


Ihre Kommentare werden nicht sofort veröffentlicht. Bitte beachten Sie unsere Regeln.




Alle Meldungen

<

08.03.2010

Schneeflocke

Medienlabor von Fumihiko Maki in Cambridge eröffnet

08.03.2010

Badepark Bad Bentheim

Hallenbad fertig gestellt

>
BauNetz Wissen
Strandgut in der Decke
baunetz interior|design
Monoton monochrom
Baunetz Architekt*innen
Bez + Kock Architekten
BauNetz Xplorer
Ausschreibung der Woche