Der letzte Linienflug hob am 21. November 2020 vom alten West-Berliner Flughafen in Tegel ab. Seitdem liegt der hexagonale Komplex (Baujahr 1974, Architekten: von Gerkan, Marg und Partner) in ungewohnter Stille – eine öffentliche Abschiedsfeier wurde durch Corona verhindert. Nun ergibt sich überraschend doch noch einmal die Chance, die leeren Terminals zu durchwandern. Denn sie sind Schauplatz der dritten Ausgabe des Berliner Klangkunst-Festivals „sonambiente“, das die Pforten zu TXL vom 21. August bis zum 5. September öffnen wird. Klangkunst statt Fluglärm! Und sicher ein ungewohnter Blick auf die noch immer großartige Architektur, bevor die Umbauarbeiten für die „Urban Tech Republic“ beginnen.

Für die aktuelle Ausgabe der sonambiente – nach 1996 und 2006 – konnten drei Künstler*innen gewonnen werden, die eigens Werke für die gesamte Tonanlage des Flughafens mit über 1.000 Lautsprechern geschrieben haben: der Gründer und Frontmann der „Einstürzenden Neubauten“, Blixa Bargeld, der Klang- und Videokünstler Emeka Ogboh, sowie die Klangkünstlerin und documenta-Teilnehmerin Susan Philipsz. Auch sind im Laufe des Festivals mehrere Live-Vorführungen geplant.

Hinzu kommt die Deutschlandpremiere einer Virtual-Reality-Filminstallation von Laurie Anderson und Hsin-Chien Huang. „Im Schnittfeld von Sound Performance, Klang- und Medienkunst werden die denkmalgeschützten Terminals A und B mit ihren Gates und der sogenannten Nebelhalle künstlerisch neu vermessen“, verspricht die Ankündigung. Der Verkauf der Zeitfenstertickets beginnt am heutigen Montag, 9. August 2021.

Eröffnung: Freitag, 20. August 2021, 18 Uhr
Ausstellung: 21. August bis 5. September 2021, 12–18 Uhr
Ort: Ehemaliger Flughafen Tegel TXL, Saatwinkler Damm, 13405 Berlin

Alle aktuellen Informationen zu den geplanten Veranstaltungen und aktuellen Zulassungsbedingungen finden sich Online auf www.sonambiente.berlin

Zum Thema:

Kürzlich sind zwei Bücher zur Architektur des ehemaligen Flughafen-Terminals erschienen: „TXL Berlin Tegel Airport“ von gmp und Jürgen Tietz bei PARK Books  (siehe Rezension im Baunetz) und „The Essence of Berlin-Tegel“ (vom Fotografen Peter Ortner bei jovis).

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