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21.02.2017

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Architektonischer Dialog in Katalonien

Kirchenumbau von ALEAOLEA


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Als die Architekten von ALEAOLEA (Barcelona) 2009 von der katalanischen Gemeinde Vilanova de la Barca mit dem Umbau ihrer alten gotischen Kirche Santa María beauftragt wurden, stehen sie vor den Ruinen eines 1936 im spanischen Bürgerkrieg stark beschädigten Gotteshauses. Unter der Prämisse, sich baulich dem alten Sakralbau wiederanzunähern – das heißt die bestehenden, charakteristischen Gebäudeteile sowie die Ansichten der Kirche als solche weitestgehend zu erhalten beziehungsweise zu rekonstruieren –, sollte das Gebäude programmatisch zum Profanbau umgenutzt werden: als multifunktionale Halle für die Gemeinde.

Die Witterung, die dem lokalen Werkstein zusetzte, der Bürgerkrieg, der Gebäudeteile eliminierte, oder – jüngeren Datums – das nachbarliche Einfamilienhaus, das sich auf dem ehemaligen Friedhof breit macht: Die Bestandsaufnahme zeigt einen Mix aus Versatzstücken, der durch äußere Bedingungen und historische Entwicklungen entstanden ist. Die Architekten konnten aber wesentliche Elemente der einstigen Basilika wie beispielsweise das Strebewerk romanischen Ursprungs und das Kreuzrippengewölbe der Apsis im spätgotischen Stil erhalten. Ihre Interventionen fokussieren sie deshalb vor allem auf die Hülle: die Fassaden und das Dach.

Ihre Strategie, mit dem baulichen Erbe umzugehen, umschreiben ALEAOLEA als einen „architektonischen Dialog“. Mit dieser Personifizierung der alten und neuen Bauelemente, die untereinander versuchen, ihren Geltungsanspruch zu verhandeln, versinnbildlichen sie ihr Wechselspiel zwischen Diskontinuität und Fortschreibung des Bestands. Einerseits reproduziert die neue, äußere Ziegelfassade die dichte, unregelmäßige Textur der alten Werksteine und stellt so eine visuelle Kontinuität her. Andererseits verstärkt die innere Fassade mit ihren weißen, perforierten Ziegelsteinen den Kontrast zu den Bestandelementen. (df)

Fotos: Adrià Goula


 
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