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09.05.2016

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Giacomettis Nachbar

Kinderhort in Zürich


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Unten ein massiver Sockel aus Beton, darüber eine Konstruktion aus Holz: Mit dem Hort Ilgen in Zürich schafft der dort ansässige Wolfgang Rossbauer mit Susanne Triller eine deutliche Referenz zum 1950 erbauten Kindergarten von Bruno Giacometti. Der Neubau mit dem abstrakten Satteldach bildet das Schlussstück der Schulanlage im Zürcher Stadtteil Hottingen, die von dem Architekten Otto Wolff mit dem klassizistischen Schulhaus Ilgen A (1877) und Ernst Dieners Ergänzungsbau Ilgen B (1889) vor über 100 Jahren begonnen wurde.

Rossbauer und Triller verknüpfen diese baugeschichtlichen Referenzen zu einer neuen Architektur. Während sie sich im Grundriss mit je zwei Klassenzimmern pro Geschoss auf den Zürcher Schulhaustyp des 19. Jahrhunderts beziehen, verweist der gelbbrüchige Sandstein auf das Schulhaus Ilgen A – der tektonische Aufbau wiederum auf Giacomettis Fünfzigerjahre-Bau.

Die hexagonale Form des Grundrisses haben die Architekten von der konisch zusammenlaufenden Parzelle abgeleitet. Dabei steht für sie nicht das Gebäude an sich in der Mitte, sondern der Außenraum, der so „zum Gelenk zwischen dem bestehenden Kindergarten, der Schule und dem neuen Hort“ werden sollte. Die Klassenzimmer sind als Pentagone entworfen, Räume, die „symmetrisch und auf den Horizont der Kinder angelegt sind“, wie es in der Pressemitteilung heisst. Rechte Winkel finden sich nur in Zweckräumen wie Bäder, Teeküche und Treppenhaus.

Decken und Erschließungskerne sind in Sichtbeton ausgeführt; außen hingegen nimmt die Fassade die erdfarbene Holzverschalung des Kindergartens auf, die von den orangefarbenen Stoffstoren sowie in anderen Details betont kräftiger weitergeführt wird: ein Gebäude, das von außen als kluger und mutiger Schluss einer Schulanlage zu lesen ist, während es sich innen fast sanft und ebenso roh seinen kleinen Nutzern als unvorbestimmter Raum öffnet. (jk)

Fotos: Dominique Marc Wehrli


 
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