Ist das eigentlich erlaubt? Während kinderfreundliches Bauen heute meist bunt und harmlos bedeutet, geht das Brüsseler Büro 51N4E den umgekehrten Weg. Mit dem etwas fadenscheinigen Argument, möglichst wenig Parkfläche verbrauchen zu wollen, kombinieren die Architekten bei ihrem neuen Gebäude in Antwerpen einen Kindergarten mit dem Wirtschaftshof der Parkverwaltung. Und auch farblich halten sie sich zurück: Anstatt den Malkasten auszuschütten, prägen helles Holz und rötlicher Beton die Erscheinung.

Räumlich folgt das eingeschossige Gebäude einer einfachen Logik. Der Kindergarten ist rund und umschließt einen teils überdachten Spielhof,  der wiederum vom eckigen Wirtschaftshof flankiert wird. Interessant wird es allerdings, wo das Eckige und das Runde aufeinander treffen. Dort befindet sich das gemeinsame Programm und das ist mehr, als man denkt, reicht es doch von den Umkleiden über die Cafeteria bis hin zur Waschküche.

Wer allerdings von der runden Grundform des Kindergartens auf Zugeständnisse der Architekten an die zarte Kinderseele schließt, dem sei ein Blick auf den Grundriss empfohlen. Kammerartig streng aufgereiht sind da die einzelnen Gruppenbereiche, so dass das ganze eher an einen Flugzeugmotor erinnert. Aber warum auch nicht? Laut, groß und gefährlich, das mögen Kinder doch eigentlich ziemlich gerne.

Fotos: Filip Dujardin, Andri Haflidason, Tom Baelus

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