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07.04.2020

Sägerauer Sportpalast

Kegelbahn in Sachsen von KO/OK


Die sächsische 1.700-Seelen-Gemeinde Wülknitz liegt im Elbtal, auf halber Strecke zwischen Leipzig und Dresden. Am Rand der Ortschaft nutzte der Sport- und Kegelverein ESV Lokomotive Wülknitz bis 2015 zwei alte Baracken. Obwohl die beiden Bauten eng mit der Vereinsgeschichte zusammenhängen und in der Vereinschronik als „sinn- und identitätsstiftend“ bezeichnet werden, entschied die Gemeinde im Jahr, 2015 einen Wettbewerb für einen Neubau auszuloben. Denn die Sportstätten waren nicht mehr zeitgemäß und die Wartungskosten nicht mehr zu verantworten.

Den Zuschlag bekam das damals gerade einmal drei Monaten alte Büro KO/OK, das die beiden Partner Jan Keinath und Fabian Onneken von Leipzig und Stuttgart aus führen. Kennengelernt haben sich die beiden beim Studium an der Bauhaus Universität in Weimar, realisiert haben sie bisher unter anderem ein Restaurant in Kirchheim unter Teck.


Der eingeschossige Neubau aus Holz liegt direkt neben Gemeindeamt und Sportplatz, städtebaulich wird die dünn bebaute Ortsmitte verdichtet und durch den öffentlichen Aufenthaltsort revitalisiert. Das Haus bietet genug Fläche, um die beiden lokalen Sportvereine – Kegeln und Fußball – unter einem Dach zusammenzubringen. Außerdem dient es der ländlich geprägten Gemeinde als Treffpunkt und Veranstaltungsstätte, denn die Räumlichkeiten können auch für private Feierlichkeiten angemietet werden.

Herzstück des Sportzentrums bildet eine wettkampftaugliche Kegelanlage mit vier Bahnen. Dem Kegelbereich ist ein großzügiger, multifunktionaler Aufenthaltsbereich mit Bar und Küche angegliedert, der einen direkten Blickbezug zu dem vor dem Gebäude liegenden Fussballplatz herstellt. In einem zweiten Gebäudebereich parallel zur den Kegelbahnen befinden sich Nebenräume wie Umkleiden, Duschen, Lager und Büros.

Das angenehme Raumklima und die schlichte Materialisierung in zeitgenössischer Formensprache, der ziegelrote Fußbodenbelag und die naturbelassene Holzdecke aus Brettschichtholzbindern vermögen sogar, die schwere Wirtshausbestuhlung, die aus dem alten Vereinsheim übernommen, ästhetisch aufzufangen – wer will kann sich davon auf der Vereinswebseite ein Bild machen. Die schnörkellose Umsetzung tragen zum robusten Charme des Gebäudes bei und halfen, die Baukosten im Rahmen zu halten. 

Außen zeigt sich das Gebäude mit seiner hinterlüfteten, sägerauen, grau lasierten Holzfassade über einem Betonsockel unaufgeregt. Eine überdachte Terrasse markiert den Eingangsbereich, die vertikale Profilierung der Fassade verleiht dem Baukörper eine subtile Eleganz. Im November letzten Jahres verlieh der Landeswettbewerb „Ländliches Bauen“ dem Projekt den zweiten Platz in der Kategorie „Öffentliche Bauten“.  (tl)

Fotos: Simon Menges


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