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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Kammerwahlen_in_Hessen_entschieden_750198.html

17.03.2009

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Manche gegen Fortbildungspflicht

Kammerwahlen in Hessen entschieden


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Die Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen teilte soeben das Ergebnis der Wahlen zur Vertreterversammlung der Kammer mit. Normalerweise vermelden wir solche standespolitischen Feinheiten nicht; hier machen wir eine Ausnahme, weil wir im Vorfeld über zwei Initiativen in Hessen berichtet hatten, die sich gegen eine zwangsweise Fortbildung mit Nachweispflicht für Architekten wenden (siehe BauNetz-Meldung vom 2. Februar 2009).

Erstmals sind bei dieser Wahl zwei Gruppierungen angetreten, die hauptsächlich dieses Thema besetzt haben. Beide Gruppen waren erfolgreich: „Fortbildung ohne Nachweispflicht“ erhielt aus dem Stand 2 Sitze, die „Initiative Hessischer Architekten IHA“ sogar 9 Sitze. Insgesamt wurden 65 Sitze vergeben.

Auffallend ist, dass – wohl wegen dieses Themas – die Wahlbeteiligung unter den 10.591 wahlberechtigten Mitgliedern leicht von 40,8 auf 42,7 Prozent gestiegen ist. Bei den meisten Listen und Gruppierungen blieb die Sitzzahl relativ konstant; beim BDA, der mit Abstand größten Liste, sank die Sitzzahl allerdings signifikant von 22 auf 17. Der BDA hatte sich vor der Wahl ausdrücklich als Befürworter des hessischen Fortbildungssystems mit Nachweispflicht („Punkte sammeln“) positioniert.


Zum Thema:

Das Wahlergebnis auf www.akh.de


Kommentare

4

Nikolaus Ostern | 20.03.2009 16:57 Uhr

traurig traurig

Vielleicht ist es an der Zeit, ein Thesenpapier zur Fortbildungspflicht an das Brett anzuschlagen, das Befürworter vor dem Kopf tragen: gegen Ablasshandel, Obrigkeitsdevotismus und Erhobener-Zeigefinger-Drohgebärde!
Ich kann Herrn Mohn (Nr.3) nur zustimmen:
traurig, traurig...aber wahr, wenn man meint, diese "faulen" Architekten unter Strafe anhalten zu müssen, ihre Hausaufgaben zu machen. Nicht die (hessischen) Architekten ruinieren ihren Ruf (welchen Ruf eigentlich: den guten oder den schlechten?!), sondern diejenigen, die die vermeintlich schwarzen Schafe durch entsprechende Sanktionsmassnahmen weiss färben wollen. Verbürgt ein 2-Tage-Fortbildungsnachweis pro Jahr (wie in den letzten 5 Jahren in Hessen gefordert) ein qualitätvolleres Bauen als die Baukultur der vergangenen Jahrhunderte ohne Nachweispflicht der Fortbildung?

3

Roland Mohn | 18.03.2009 20:56 Uhr

traurig, traurig

Architekten neigen ab einem bestimmten Alter doch dazu, sich von der Entwicklung abzukoppeln und so weiterzubauen, wie sie es mal in frühen Zeiten gelernt haben. Anfangs belächelt man sie, irgendwann ist man peinlich berührt, später wird's dann aber wirklich zu einem Ärgernis für die Umwelt, die Sie mit Ihren Bauten von gestern (sowohl in ästhetischer, als auch technischer, sozialer und ökologischer Sicht) verunstalten.
Fortbilden tut sich diese Spezies nicht freiwillig, der Büroalltag läßt dazu ja üüüberhaupt keine Zeit! Ein bischen Zwang kann da nicht schaden . Und wenn die Fortbildungsqualität nur mittelmäßig ist, dann ist es erstens immer noch besser als gar keine Weiterbildung und zweitens ein Grund sich selber in der Kammer für bessere Fortbildungsmöglichkeiten einzusetzen.

Bitte, bitte liebe (hessischen) Architekten ruiniert Euren Ruf nicht noch vollends!

2

Hermann Schratz, Darmstadt | 17.03.2009 18:21 Uhr

Mehr als nur Manche

Aus der Meldung geht (leider) nicht hervor, dass weniger die Zahl der Sitze als vielmehr die Anzahl der Wählerstimmen aussagefähig ist, die auf die Wahllisten gegen die Nachweispflicht entfallen sind:
IHA, Fortbildung ohne Nachweispflicht und BDB (der sich auch für eine Änderung der Fortbildungsordnung einsetzt) haben zusammen 42,7% aller abgegebenen Stimmen erhalten!
Nach der Stimmenanzahl liegen IHA und Fortbildung ohne Nachweispflicht nach BDA und BDB an dritter bzw. vierter Stelle noch vor dem VFA!
Das ist ein deutlich vielsagendes Ergebnis!

1

ffm-architecte | 17.03.2009 16:33 Uhr

gibt es etwa unwillen, die akademie zu finanzieren?

bei einer urabstimmung würde der akh wohl klar, was die mitglieder von der fortbildungspflicht halten. die seminare der akh sind recht teuer, die referenten von mittelmäßigem rang, und sie sind thematisch zu sehr aufs klassische architektenbild fokussiert. insgesamt ein unattraktivers angebot, ohne fortbildungsweigerung zu betreiben. aber es gibt keine klaren regeln, wieviel punkte man für andere weiterbildungen, die nicht von den aks angeboten wird, erhält. das erfolgt nach gutdünken.

in der politischen demokratie sind die vertreter auch gewählt, weil vielleicht nicht jeder bürger imstande ist, über komplexe, gesellschaftliche themen zu entscheiden. in den kammern befinden sich aber nur experten zum kammerthema. daher ist die struktur der vertreter fraglich und eher ein grüppchen der usual suspects, die ihre pfründe verteidigen.

hoffentlich bringt das wahlergebnis die kammern zum nachdenken.

 
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