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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-KCAP_und_Studio_UC_gewinnen_in_Osnabrueck_968543.html

04.03.2010

Keimzellen der Entwicklung

KCAP und Studio UC gewinnen in Osnabrück


Keine Landmarken, keine blumigen Worte und keine lauten Gesten: Wenn in Deutschland ein städebaulicher Wettbewerb entschieden wird, darf es durchaus leise und kleinteilig zugehen. Das städtebauliche Gutachterverfahren zur Entwicklung des Wissenschafts- und Wohnparks auf dem Gelände der ehemaligen Scharnhorstkaserne am Westerberg in Osnabrück wurde am 25. Februar 2010 einstimmig zu Gunsten der Planergemeinschaft aus KCAP (Rotterdam) und Studio UC (Berlin) entschieden. Und während KCAP in Asien und Spanien auf suggestive Prosa und Bilder setzen (siehe BauNetz-Meldungen zu Masterplan-Wettbewerbsgewinnen in San Sebastian und Peking), reichen in Deutschland offensichtlich abstrakte Konzepte und Grafiken, um eine städtebauliche Strategie zu erläutern.

Insgesamt hatten vier Teams an dem Verfahren teilgenommen, alle vier Konzepte wurden vor Ort im Rahmen einer Entwurfswerkstatt und unter Einbezug der Öffentlichkeit erarbeitet. Den Juryvorsitz hatte Carl Fingerhuth (Zürich). Die Scharnhorstkaserne (ehemalis Belfast Barracks) umfasst eine Fläche von 14,2 Hektar am Westerberg. Die südliche Grenze bildet die Sedanstraße, im Osten und Norden stehen bereits Wohnbauten. Im Westen grenzen neben einer Klinikverwaltung viele private Gärten an das Gelände.

Das Gewinnerteam schlägt ein strategisches Entwicklungskonzept vor, das flexibel umgesetzt werden kann. Zunächst werden Gebäudevolumen, Topographie und Baufelder auf den Konturen der ehemaligen Militärnutzung nachgezeichnet. Da nicht genau vorhergesagt werden kann, wie sich Wohnen und Wissenschaft in Zukunft auf dem Gelände entwickeln werden – ob getrennt oder gemischt, parasitär oder hybrid –, ziele das Konzept nicht auf ein abschließendes Bild, sondern soll – frei nach Robert Musil – „Möglichkeitsräume innerhalb unterschiedlicher Entwicklungsphasen“ eröffnen.

Die Jury lobte an dem Konzept, dass es „eine richtige Mischung aus urbaner und dem Standort angemessener Dichte als kompaktes Quartier in der Stadt“ vermittle. Wie selbstverständlich würden den öffentlichen Räumen denkbare „Impulsnutzungen“ zugeordnet. Öffentliche Freiraumqualitäten in höchst unterschiedlicher Form böten die notwendige Identität und Erstadressbildung. Kleine, bereits heute „ablesbare Oasen und Orte von Erstfrequentierung werden zu Keimzellen städtebaulicher Entwicklungskraft“. Das Aufspüren der Elemente vor Ort könne „besser nicht gelöst werden“.
In den nächsten Monaten sollen die  Planungen weiter in Richtung Realisierung vorangetrieben werden.


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