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30.03.2011

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Goldenes Gericht

Justizgebäude in Sankt Pölten fertig


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Die Farbe Gold scheint sich bei der Fassadengestaltung von Anbauten an öffentliche Gebäude immer mehr durchzusetzen. So auch beim kürzlich fertig gestellten Anbau an das Gerichtsgebäude im niederösterreichischen Sankt Pölten. Das Projekt stammt aus der Feder des Büros Kronaus Kinzelbach (Wien) und des Ingenieurbüros Vasko+Partner (Wien) und ging als Siegerentwurf aus einem offenen Wettbewerb hervor. Neben dem Anbau umfasste die Aufgabenstellung die Gestaltung eines repräsentativen Vorplatzes mit darunter liegender Tiefgarage.

Städtebaulich schließt der Anbau die Lücke zwischen dem historischen Gerichtsgebäude und der angrenzenden Justizanstalt. Die drei Geschosse des Altbaus werden bei gleichbleibender Traufhöhe barrierefrei mit dem neuen fünfgeschossigen Baukörper verknüpft, in dem in erster Linie Büroräume für das Oberlandesgericht, die Staatsanwaltschaft und das Bezirksgericht untergebracht sind.

Verkleidet mit TECU-Gold-Platten – eine Legierung aus Kupfer und Aluminiumplatten – folgt die Fassade des Anbaus einer horizontalen Bandstruktur. Gegliedert wird sie neben den Fugen der Platten durch die unregelmäßig gestreuten und auf zwei Formate beschränkten Fensteröffnungen. In den Innenräumen befinden sich die Fenster auf drei unterschiedlichen Raumhöhen.

Der Entwurf versucht, die Gestaltung des Anbaus wie auch die Platzgestaltung aus der Fassade des bestehenden Gerichtsgebäudes abzuleiten. Dazu wurde die Fassadengliederung des Altbaus auf den freien Platz übertragen. Verschiedene Elemente, die entsprechend ihrer unterschiedlichen Funktion Sitzgelegenheit, Pflanztrog, Hochbeet oder Lüftungselement sein können, lassen durch ihre verschiedenen Höhen eine künstliche Landschaft entstehen.


Zum Thema:

Ein weiteres Objekt von Kronaus Kinzelbach im Baunetz Wissen: Pflegeheim in Hainburg.


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Kommentare

13

Martin Jungwirth | 13.04.2011 10:07 Uhr

Ganzheitliches Denken

Österreich kann sich solche Ego-Trips viel eher erlauben als das flächenhaft kriegszerstörte Deutschland. In zerstörten und anschließend belanglos-austauschbar wiederaufgebauten Städten sind selbstverständlich andere Ansätze vonnöten als in einem gesunden und identitätstarken Gefüge.

Aber was ist denn nun an dem inzwischen tausend Mal durchgekauten Motiv der beliebig angeordneten Fensterschlitze so neu, originell, kreativ und "anspruchsvoll"?

12

JBK | 03.04.2011 08:29 Uhr

Fassade

Himmel! Seid Ihr dogmatisch! Vollverglaste Räume sind in Ordnung, aber wenn in einem Raum mal die Fenster nicht an "gewohnter" Stelle sind "wie es sich gehört", dann muss man gleich um die geistige Gesundheit fürchten und die Räume werden "unbenutzbar"? Und die Flure erst! Schrecklich auch dieser hochwertige, geschliffene Gussasphalt, das teuere Holz an den Wänden, die glatten, sorgfältig geplanten GK-Decken ohne Haustechnik-Brimborium, hässlichen RZB-Einbau-Leuchten und schrecklichen Reviklappen. Vermutlich wären Euch die üblichen endlos drögen Verwaltungsflurfluchten mit Lino- Rauhfaser-Nadelfilz-MFRaster-Decken-Einöde lieber gewesen. Bei so vielen "verständigen" (Möchtegern-)Kollegen braucht´s eigentlich keine spießigen Laien mehr. Da wundert es dann auch wenig, dass Deutschland seit Jahren in der architektonischen Bedeutungslosigkeit vor sich hin dümpelt, während in Österreich allerorts anspruchsvolle Gebäude entstehen.

11

grauweiss | 31.03.2011 17:53 Uhr

justizirrtum

dieses 15-stöckige goldfarbene dilemma wird in spätestens zehn jahren eine neue fassade erhalten, die anzahl der fenster wird dann deutlich reduziert, ein teil der verbleibenden öffnungen wird vergrössert, da sich zu viele der dort arbeitenden juristen und beamten in psychatrische behandlung begeben mussten und die architekten durften nie wieder bauen....

10

Bozena DK. | 31.03.2011 14:30 Uhr

Freisehend wäre besser!

Ich kann mir dieses Gebäude als freistehendes Bauwerk, von keinen anderen Bauten gestört, umgeben von einem perfekt grünen Rasen und großen perfekt grünen Bäumen (eben auch kalt geplante Gartenarchitektur) sehr gut vorstellen. Wäre sogar sehr interessant.
An der Stelle macht es nur „auer!“. Man hat das Gefühl, die angrenzenden schönen Häuser leiden unheimlich unter der Wucht des neuen protzigen Nachbarn. Städtebaulich absolute Katastrophe!
Der Innenraum mit dem Überfluss an Fenster verursacht nur körperliche Schmerzen und man möchte sofort davon laufen. Ich möchte in solchen Räumen weder arbeiten noch wohnen.
Mit aller Macht gewollt…(wer hat das an dieser Stelle genehmigt?)

9

archi | 31.03.2011 12:36 Uhr

Muss...

...man unbedingt jedes Fenster öffnen können?

8

adviadrum | 31.03.2011 08:09 Uhr

von außen gedacht...

es gibt da ja leute, die denken gebäude ausschließlich vom grundriss her, kommt meist mist bei rum, hier wird ausschließlich von außen gedacht, ergebnis ist das bestätigte vorurteil, architekten können nur schöne bunte bilder machen und die schert es herzlich wenig, ob der büroraum dahinter auch benutzbar ist... ein fassadenbild wie dieses mag ja bei einem museum (noch) gehen, aber ein bürogebäude (oder auch justizgebäude) - ich hab da meine zweifel.....

7

au au | 30.03.2011 23:27 Uhr

also

die innenräume sind wirklich erschütternd. insbesondere der grauselige bodenbelag und die schlimmen holzverkleidungen inden sinnlos gekrümmten fluren. ungewöhnlich um jeden preis führt manchmal in die totale bedeutungslosigkeit.

6

auch ein | 30.03.2011 21:55 Uhr

architekt

enn das schon der knast wäre, würde ich die fasade verstehen mit ihren kleinen "zellen"-fenstern.

bei einem justizgebäude weiss man ja aber noch nicht, ob die strolche freikommen oder eingebuchtet werden, man hätte also etwas offener mit der fassade umgehen können.....

das schafft selbst der bundesgerichtshof in karlsruhe. auch wenn das fette panzerglasscheiben dann sind

5

Yum | 30.03.2011 21:24 Uhr

Anderhalten Architekten

Die Fassade von Anderhaten Architekten oder?????!!!!

4

Maxi King | 30.03.2011 20:29 Uhr

Der Versuch II

Leider fehlt der Fassade jeder Maßstab. Die für den Innenraum unpassenden Fensterformate tragen das Dilemma dann eben nach Außen...
Diese Mode hat eine Halbwertszeit von 4 Jahren...

3

Conny | 30.03.2011 17:52 Uhr

Gold-Architekten

Goldene Gebäude wohin man sieht, passend zur Finanzkriese. Unsere Zunft scheint Wert darauf zu legen, das sich Vorurteile in die Köpfe der Bauherren einprägen. ''Architekten bauen einem Badewanne aus Gold ins Haus - damit sie mehr am Projekt verdienen''
Aber es geht ja hier um Gestaltung gelle?
In diesem Sinne..Grüss Gott
P.S. Was hat die Justiz mit Gold zu tun?

2

horst t. | 30.03.2011 16:05 Uhr

wahnsinn!

ein toller anbau. die fassade mit ihrer horizontalen schichtung sieht wirklich stimmig aus. respekt an die architekten!

1

Maxi King | 30.03.2011 15:59 Uhr

Der Versuch

Das einzig positiv Bemerkenswerte ist das Fassadenmaterial. Der Hinweis im Text auf den Versuch einen Bezug zur Bestandsfassade herzustellen trifft den Nagel auf den Kopf. Glückwunsch zu Büroräumen wie auf Bild 15 zu sehen!

 
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