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29.01.2019

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Halfpipes statt Windmühlen

Jugendtreff von Effekt in Dänemark


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In den späten 1960er Jahren wurden nahezu überall in den Peripherien Fabrikgebäude in standardisierter Bauweise gebaut. Nur wenige von diesen heutzutage meist leerstehenden Bauten zeichnen sich in Architektur oder Konstruktionsweise aus. Häufig führt ihre unspektakuläre und introvertierte Erscheinung zum Abriss. Jedoch eröffnen sich in diesen Fabriken oftmals beeindruckende, hallenartige Innenräume. Und ihre Bauweise mit normierten, großformatigen Fertigteilen bildet als strukturelles System eine günstige Grundlage zur Neuorganisation.

So waren es auch die „kathedralenähnlichen Proportionen“ im Inneren einer ehemaligen, aus industriell vorgefertigten Betonplatten gebauten Produktionsstätte für Windmühlen im dänischen Viborg, die das Architekturbüro Effekt (Kopenhagen) erhalten und nach außen kommunizieren wollte. Ihre Idee: Ein ortspezifisches Zentrum als Katalysator für ein urbanes Leben der neuen Nachbarschaften in den Vororten zu schaffen und dabei vom industriellen Erbe zu profitieren, anstatt es abzureißen.

Als Streetmekka für Jugendliche fungiert das ehemalige Fabrikgebäude nun. Das Zentrum für Straßensport wie Skaten, Bouldern oder Basketball mit Workshopräumen für Musik- oder Filmproduktion ist ein gelungenes Beispiel für die Wiederbelebung eines verlassenen Industriebaus mit begrenztem Budget. Die Außenwände des geschlossenen Baukörpers wurden nahezu entfernt. Die neue Gebäudehülle aus transluzentem Polycarbonat sorgt einerseits für Tageslicht im Inneren und andererseits für eine dynamische Fassade mit Bezug nach außen.

Die Grundrissorganisation folgt der bestehenden Struktur; entlang der langen Rückfassade sind alle administrativen Funktionen und Workshopräume untergebracht, während die Vorderseite halboffene Bereiche für unterschiedliche Skatearten bietet. Der zentrale Innenraum ist für kulturelle, soziale und sportliche Aktivitäten vorgesehen und soll von der Nachbarschaft genutzt werden. In diesem „anti-elitären, aus einer Sportzentrum und einem Kulturhaus bestehenden Hybridgebäude“, wie es die Architekten beschreiben, haben die Nutzer 24 Stunden täglich die Möglichkeit, unbeaufsichtigt abzuhängen, kreativ und sportlich aktiv zu sein. (mg)

Fotos: Rasmus Hjortshøj


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Kommentare

2

ol_wei | 30.01.2019 08:43 Uhr

how scandinavian

wieder einmal geht der blick nach skandinavien, wo man vormacht, wie es geht: ein raum für die jugend, für die begegnung, dazu kommt eine materialwahl, die sicher auch einiges an "intervention" durch die nutzer verzeiht. dieses haus wird sicher gut angenommen.

hierzulande heisst es nur zu oft, nein, das kann man nicht machen, "die" machen eh alles nur kaputt.

1

peter | 29.01.2019 22:09 Uhr

rough

sehr schön! klasse materialwahl, schöne räume, und sehr gut, dass die alte blaue farbe vom beton gestrahlt wurde.

 
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Mit neuer Hülle und umorganisiertem Inneren wartet die ehemalige Fabrik als Kulturzentrum auf.

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Mehrere kulturelle und sportliche Bereiche bieten Jugendlichen eine Vielfalt von Aktivitäten unter einem Dach.

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Die Gestaltung des Innenraums ist an die bestehende Konstruktion angepasst und ermöglicht es, auf neue Anforderungen flexibel zu reagieren.

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Das Streetmekka soll sich gemeinsam mit seinen Benutzer weiterentwickeln.

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