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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Jugendherberge_von_LAVA_in_Bayreuth_5276756.html

14.12.2017

Hip am Grünen Hügel

Jugendherberge von LAVA in Bayreuth


Sie liegt zwar ein paar Kilometer von den Bayreuther Festspielen entfernt, aber vielleicht lockt sie trotz der beträchtlichen Kartenpreise mehr junges Volk auf den berühmten Grünen Hügel: Bayreuths neue Jugendherberge, entstanden nach Plänen von LAVA – Laboratory for Visionary Architecture. Das Büro mit Sitz in Stuttgart, Berlin, Shanghai und Sydney konnte bereits 2011 mit einem Umbau in Berchtesgaden für den Landesverband Bayern des Deutschen Jugendherbergswerks (DJH) Erfolge feiern.

Das dabei schon bewährte Prinzip wandten sie auch für den Neubau in Bayreuth an: Ein bisschen cooler und immer ein bisschen mehr Design als normalerweise in einer Jugendherberge geboten wird. An lauwarmen Hagebuttentee und quietschende Lattenroste aus Metallnetz mag man beim Betrachten des dynamisch geshapten, Y-förmigen Baus nun wirklich nicht denken. Größtmögliche Flexibilität und Dynamik kennzeichnen stattdessen das Haus. Dank beweglicher Wandpaneele sind die Zimmermodule anpassbar und bieten 180 Schlafplätze in drehbaren Betten. Alle Zimmer verfügen über einen eigenen Nassbereich, ein Großteil ist barrierefrei bewohnbar. Die Schlaftrakte sind um ein Atrium im Mittelpunkt des Ypsilons organisiert, ein heller Gemeinschaftsraum für die „Herberge der Zukunft“. Im Obergeschoss befinden sich Seminar- und Eventräume mit direktem Zugang zu Terassen und Außenraum.

„MIR statt ISS“, so beschreiben LAVA ihre Gestaltungsmaxime und offenbaren so ihre Faszination für Weltraumarchitektur. Das bedeutet für sie einen ehrlichen Umgang mit dem Konstruktionsmaterial – „was wie Holz aussieht, ist Holz“ – und robuste Fertigung statt technischer Gimmicks. Zehn Millionen Euro Baukosten nennen die Architekten für die Anlage mit 3.600 Quadratmetern Geschossfläche, die außer der klassischen Übernachtungsfunktion auch mehrere Außenbereiche mit Sportangeboten umfasst.

In die Höhe getrieben haben dürften die Baukosten allerdings in der Zwischenzeit mehrere Wasserschäden, die kurz nach der Eröffnung auftraten und dann gleich wieder zur Schließung führten. Die endgültige Klärung der Ursachen und Verantwortlichkeiten steht zwar noch aus, aber der Landesverband arbeitet daran, dass bis zum kommenden Frühjahr alle Probleme behoben sind – und die Festspiele beginnen ja auch erst im Juli. (kms)

Fotos: Werner Huthmacher, Robert Pupeter, Fotostudio Huber / Häfele


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Zu den Baunetz Architekt*innen:

LAVA Laboratory for Visionary Architecture


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