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03.03.1999

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Kein Baustopp

Irritationen bei „Stuttgart 21”


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Das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ veröffentlichte in seiner Ausgabe vom 1. März 1999 einen Beitrag, in dem es um einen möglichen Stopp für das Projekt „Stuttgart 21” ging. Dort hieß es, daß der Umbau des Stuttgarter Kopfbahnhofs zum unterirdischen Durchgangsbahnhof laut Informationen aus dem Bundesverkehrsministerium „auf dem Prüfstand“ stünde.
Baden-Württembergs Ministerpräsident Erwin Teufel gab bekannt, er gehe davon aus, daß diese Presseberichte „keinen realen Hintergrund hätten“. Auch Stuttgarts Oberbürgermeister Wolfgang Schuster sieht keine Anzeichen für einen Baustopp. Tatsache ist allerdings, daß das sogenannte „Jahrhundertprojekt“ mit dem Rücktritt des (schwäbischen) Aufsichtsratsvorsitzenden Heinz Dürr einen einflußreichen Fürsprecher bei der Bahn verloren hat.
Hans Dieterle, Sprecher der DBProjekt GmbH Stuttgart 21, gab gegenüber dem BauNetz bekannt, daß „die Dinge ohne Veränderung laufen“. Im Dezember 1998 seien die Planungen für das Vorhaben offiziell von der Bahn bestätigt worden. Daß sich der Aufsichtsrat nun damit beschäftige, sei bei „Projekten dieser Größenordnung normal“. Richtig ist laut Angaben Dieterles, daß die Bundesregierung zur Zeit den „Bedarfsplan Schiene überprüfe“.
In den letzten Wochen hatte es mehrfach Irritationen beim Projekt Stuttgart 21 gegeben.
Bereits Ende 1998 stand fest, daß noch kein Investor für den Bau des Einkaufs- und Erlebniszentrums „Galeria Ventuno“ im neuen Bahnhofsviertel gefunden wurde. Damit kann der Zeitplan für den Neubau (Architekten Rhode, Kellermann, Wawrowski, RKW Düsseldorf) vermutlich nicht eingehalten werden.
Anfang Februar 1999 war bekannt geworden, daß der Düsseldorfer Architekt Christoph Ingenhoven seine Pläne für den Bahnhof mehrfach den Wünschen der Deutschen Bahn und der Stadt anpassen mußte. So sollen die Bahnsteige des achtgleisigen Durchgangsbahnhof nur 420 Meter, statt wie geplant 460 Meter, lang werden. Auch die Breite ist um zehn Meter reduziert worden. Außerdem ist der Bau einer Tiefgarage beim Bahnhofsturm gestrichen worden. Durch diese Umplanungen spare die Bahn, laut Stuttgarter Zeitung vom 3. Februar 1999, einen dreistelligen Millionenbetrag.
Mitte Februar hatte der Vergabeüberwachungsausschuß des Landes den Einsprüchen der Stuttgarter Architekten Roland Ostertag und Hans-Georg Brunnert gegen den „Gutachterwettbewerb Stuttgart 21” in allen Belangen stattgegeben. Ostertag und Brunnert hatten vor allem die Beschränkung des Wettbewerbs auf zehn Büros beklagt. Daß der Wettbewerb für Stuttgart 21 damit als rechtswidrig gilt, hat allerdings keine Folgen für das Projekt.
Der Architekurwettbewerb für den Bau einer neuen Stadtbibliothek im geplanten Bahnhofsviertel Stuttgart 21 geht indes in den nächsten Tagen in die zweite Stufe: Von den 230 eingereichten Entwürfen sollen 25 Arbeiten für die nächste Runde ausgewählt werden. Der Baubeginn für den 90 Millionen Mark teuren Bibliotheksneubau soll im Jahr 2000 stattfinden. Der Wettbewerb wird im Juni entschieden.

Weitere BauNetz-Meldungen zum Thema finden Sie in der News-Datenbank unter dem Suchbegriff „Stuttgart 21“.


 
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