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11.12.2019

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Queeres Wohnen in Berlin

Integratives Projekt von Christoph Wagner Architekten


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Mit Pastelltönen in Blau und Pink auf der Fassade gibt das Berliner Wohnhaus LOVO schon nach außen preis, dass es sich innen um eine vielfältige Form des  Zusammenwohnens handelt. Christoph Wagner Architekten (Berlin) und der Künstler Ulrich Vogl sind die Bauherren dieses integrativen Wohnprojekts für Studierende, ältere, pflegebedürftige, schwule, trans- oder intersexuelle Menschen mit und ohne Fluchthintergrund sowie Berliner Mieter*innen. Sie entwickelten das LOVO in enger Zusammenarbeit mit der Architektin Wenke Schladitz (Schladitz-Skupin, Berlin) und dem Betreiber Schwulenberatung e.V., der seit 1981 in Berlin für die Rechte homosexueller Personen eintritt. Der Name ist ein Akronym und steht für „Lebensort für Vielfalt am Ostkreuz“. Das Projekt wurde bereits auf der 15. Biennale im Deutschen Pavillon „Making Heimat. Germany Arrival Country“ vorgestellt. Seit Sommer 2019 ist das LOVO mit Baukosten von 3,05 Millionen Euro Brutto samt Baunebenkosten fertig und bewohnbar.

Für seine diverse Bewohnerschaft mit ihren unterschiedlichen Bedürfnissen bietet LOVO Lebensraum auf 1200 Quadratmetern Nutzfläche und sechs Geschossen. Die Architekt*innen entwarfen vier jeweils 180 Quadratmeter große Gemeinschaftswohnungen für sieben bis acht Personen. Zentraler Treffpunkt jeder dieser Wohnungen sind die Gemeinschaftsflächen an beiden Enden eines Flures, die als Schleuse, Puffer und Vermittler zwischen den gemeinsamen und individuellen  Räumen agieren. Zusätzlich schalldicht gedämmte Wände ermöglichen wichtige Rückzugsmöglichkeiten in die Zimmer. Die drei jeweils 120 Quadratmeter großen Maisonettewohnungen im fünften Obergeschoss stehen dem Berliner Mietmarkt zur Verfügung. Um möglichst viel Wohnfläche zu erhalten, positionierten die Architekt*innen das offene Treppenhaus in den Hinterhof. Genehmigt wurde diese ungewöhnliche Lage des Haupterschließungswegs als bauliche Entsprechung eines Seitenflügels.

Das Café „Transfair“, in dem auch Bewohner*innen des LOVO arbeiten können, Büroräume der Schwulenberatung e. V. und eine weitere Gewerbeeinheit, in die sich momentan ein Zementfliesenladen eingemietet hat, beleben die Straßenebene des Gebäudes. Die Einnahmen aus dem Café und die Miete der Maisonettewohnungen und Gewerbeeinheiten fließen schließlich wieder in die Wohngemeinschaften zurück und ermöglichen denjenigen eine geringere Miete die es benötigen.

Text: Abhinav Thakar 
Fotos: Eric Tschernow


Kommentare

12

Oliver Spreckelsen | 13.12.2019 15:21 Uhr

Queer

schönes Projekt, schöne Erschließung, schöne Materialien. Mehr davon-auch für 'Normalos!'

11

Werker | 13.12.2019 13:59 Uhr

Yeah

Ich laufe da täglich vorbei und hatte mich immer gefragt von wem das ist – bisher fand man nur einen Artikel zum Projekt aber nichts zur Architektur. Gelungene Sparsamkeit & charmantes Vaporwave-Farbkonzept – was besonderes.

10

solong | 13.12.2019 10:20 Uhr

... so wenig ...

bezeichnet ihr als schön und innovativ ... für die meisten zeitgenossen ... stellt sich das mehr als 70 er retro look da ... schon erstaunlich mit wie wenig ... farbe, brettschalung ... und "gruselige" verkleidung der außentreppe ... man einem gebäude ... einen "mit verlaub "einen abgewohnten gettocharme" geben kann ... kein wunder das unsere gesellschaft auf altbauten der vorletzten jahrhundertwende steht ...

9

Christian Richter | 12.12.2019 15:52 Uhr

Ein schönes Haus

Die exklusiven Auswahlkriterien für die Bewohner wirken etwas gestrig und eher ausgrenzend als integrativ - aber das kann hier mit den wenigen Informationen über das Projekt kaum angemessen diskutiert werden. Denn als Gebäude - und nur als solches sollte es beurteilt werden - ist dieses frische und moderne Haus in jedem Fall zu begrüßen. Auch die Farbgebung trägt sehr positiv dazu bei - da ist es doch egal, wie diese entstanden sein mag.

8

peter | 12.12.2019 14:37 Uhr

bunte wohnmischung

schönes projekt!
und ja, es ist für die architektur doch wirklich egal, wer darin am ende mit wem knutschen geht.
bei millionärsvillen thematisiert man ja im baunetz auch nicht den kontostand der bauherren.

7

Lars K | 12.12.2019 10:31 Uhr

3 Mio.

Mich interessieren die Kosten: Was bedeutet das mit den 3 Mio auf 1.200 qm NF? Das klingt für mich für Berliner Verhältnisse heutzutage sensationell günstig, aber wahrscheinlich fehtl noch einiges in den Angaben? Wie steht es mit Grundstück etc., gekauft oder Erbpacht, städtischer Nutzungsvertrag?

6

STPH | 12.12.2019 10:20 Uhr

...

in der möblierten Zelle sucht man dann das verbleibende Eigene doch vergeblich. WGs gleich in gestapelter Form sind auch unheimlich. Die Freitreppe versucht da Luft zu schaffen. Aber oft wächst mit der Not auch der Gemeingeist.

5

architekt_2 | 12.12.2019 07:29 Uhr

Queeres Wohnen

Man sollte besser die verschiedenen Wohnformen herausstellen und den Gender weglassen.
Es sind Wohnungen für MENSCHEN! SUPER!

4

Baumann | 11.12.2019 22:09 Uhr

Das Besondere oder das Alltägliche

Das Projekt ist architektonisch interessant und eine Bereicherung. Aber braucht es dieses "Label"? Sollte nicht ein jedes gute, städtische Wohnhaus offen sein für eine Vielfalt an Menschen? Das meine ich erst einmal "vom Gedanken her", sprich von der baulichen Struktur, den Räumen, dem Wohnungs- und Nutzungsmix etc.
Sollte das etwas ganz Besonderes oder eigentlich etwas ganz Alltägliches sein?

3

Jenatsch | 11.12.2019 18:23 Uhr

auch ein ...

Kommentieren Sie doch bitte lieber die Architektur als solche redaktionellen Fragwürdigkeiten. So ein mutiges, verantwortungsbewusstes, tolles Projekt - chapeau!

2

denkste | 11.12.2019 18:02 Uhr

Queeres Wohnen in Berlin

@ auch ein Architekt:
Sie sind ein ewiger Nörgler , dessen letzter Kommentar hinten runter 'fällt'. Sowohl inhaltlich als auch orthographisch an dieser Stelle völlig fehl
Mit Grüßen für ein positiveres Denken für Sie.

1

auch ein | 11.12.2019 16:42 Uhr

architekt

"Mit Pastelltönen in Blau und Pink auf der Fassade gibt das Berliner Wohnhaus LOVO schon nach außen preis, dass es sich innen um eine vielfältige Form des Zusammenwohnens handelt".....

da sind doch jetzt wirklich schon fast alle vorurteile erfüllt, fällt nur noch eine garage in regenbogenfarben.....

 
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Die Fassade öffnet sich zur Straßenseite mit großzügigen Fensterflächen.

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Erschlossen werden alle Wohnungen über einen hofseitigen Laubengang.

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