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26.04.2021

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Forschen mit Teststrecke

Institutsgebäude in Nordfrankreich von Coldefy


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Auf einen flüchtigen Blick könnte man diesen Neubau glatt für ein Theater halten. Der gläserne Sockel diente dann als Foyer, während eines der beiden herausragenden Volumen als Bühnenturm fungieren würde. Für ein Forschungsgebäude, um das es sich hier tatsächlich handelt, ist eine solche Konfiguration hingegen eher ungewöhnlich. Schließlich geht es bei dieser Typologie oft um Energie- und Kosteneffizienz, was bekanntlich kompakte Baukörper begünstigt. Konkret handelt es sich hier aber um ein Management- und ein Mobilitätsinstitut – zwei Einrichtungen mit sehr unterschiedlichem Raumbedarf. Das erklärt die Gliederung des Gebäudes.

Der Neubau steht in einem Vorort des nordfranzösischen Industriezentrums Valenciennes und wurde von Coldefy aus Lille entworfen. Die Umgebung changiert zwischen Straßendorf, Gewerbegebiet und Einfamilienhaussiedlung, aber das Satellitenbild offenbart mit der angrenzenden Teststrecke für autonome Fahrzeuge einen guten Grund für eine Ansiedlung auf der grünen Wiese. Es sind schließlich platzintensive Forschungen, um die es hier geht. Ein Straßenbahnanschluss sorgt außerdem für gute Erreichbarkeit. Insgesamt entstand eine Bruttogrundfläche von rund 6.000 Quadratmetern. Städtebaulich sind die Institute eingebunden in einen größeren Technopôle, der auch private Einrichtungen mit ähnlichen Schwerpunkten umfasst. Mobilität ist in Valenciennes und Umgebung schon lange ein Thema, unter anderem produzieren hier Stellantis – Mutterholding von Citroën- und Peugot – sowie Bombardier und Alstom.

Der Sockel des Gebäudes unterteilt sich in einen universitären und einen öffentlichen Bereich. Das Mobilitätsinstitut steht nämlich auch interessierten Besucher*innen offen und gleicht mit seinen Präsentationsflächen und vielen multimedialen Angeboten einem kleinen Science Center. Zum Programm des Erdgeschosses gehören außerdem Labore, Auditorien, Rückzugs- und Gruppenarbeitsräume sowie ein Fablab. Auch eine Mensa gibt es natürlich, und das Dach des Sockels ist als Terrasse ausgelegt.

Die beiden herausragenden Volumen sind wiederum dem regulären Unibetrieb vorbehalten. Das eine Volumen dient mit Seminarräumen der Lehre, das andere mit regulären Büros und Doktorandenarbeitsplätzen der Verwaltung und Forschung. Wie der Sockel sind auch diese Gebäudeteile in eine natürlich belüftete Doppelfassade gehüllt. Da sich transparente und transluzente Glasflächen abwechseln, entsteht eine abwechslungsreiche Tiefenwirkung. (sb)

Fotos: Epaillard+Machado


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Kommentare

1

STPH | 26.04.2021 16:07 Uhr

Überzeugend!

Ein überzeugender Institutsbau aus Nordfrankreich! Gefällt mir!

 
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