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11.11.2020

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Forschen im Insektenhotel

Institutsbau in Gießen von Heinle Wischer & Partner


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Seit über zehn Jahren forscht die Projektgruppe Bio-Ressource des Fraunhofer Instituts für Molekularbiologie und Angewandte Ökologie in Gießen im Bereich der Insektenbiotechnologie. Hier wird Auftragsforschung für Industrie und Mittelständler, aber auch für die öffentliche Hand betrieben. Es geht beispielsweise um die Anwendungspotenziale von Naturstoffen, die von verschiedenen Kleinstorganismen produziert werden.

Die Aktivitäten der Projektgruppe waren bisher auf vier unterschiedliche Standorte im Gießener Stadtgebiet verteilt. Seit August 2020 können die Wissenschaftler*innen nun unter einem Dach auf über 4.000 Quadratmetern Nutzfläche zusammenkommen. Das Institutsgebäude wurde vom Büro Heinle, Wischer und Partner entworfen. Der Neubau liegt gleich gegenüber dem Campus des Fachbereichs Naturwissenschaften der Universität Gießen. Damit steht den Nutzer*innen dessen Infrastruktur zur Verfügung. Die Nähe soll ferner einen regen Austausch mit Nachwuchsforschergruppen ermöglichen.

Entstanden ist ein geradliniges Gebäude, das trotz seiner vier Geschosse eine pavillonartige Leichtigkeit ausstrahlt. „Die Klarheit des wissenschaftlichen Denkens soll in der Struktur und Formensprache des Hauses ihren Ausdruck finden“, schreiben die Architekt*innen. Vier gleichwertigen Fassaden werden von auskragenden Geschossdecken strukturiert, während der vertikale Lastabtrag zurücktritt. Das sorgt im Zusammenspiel mit großen Glasflächen für einen filigranen Charakter.

Als visueller Akzent ist an einer der Gebäudeecken ein Relief eingearbeitet, das an ein überdimensioniertes Insektenhotel denken lässt. Nachts leuchtet es sanft, während im ersten Geschoss auch wirklich Nisthilfen für Insekten integriert werden sollen. Das Relief ist Teil eines Kunst am Bau-Projekts, das den Fokus der hier betriebenen Forschung unterstreicht. Weiter geht es im Atrium mit einem Mini-Urwald und – etwas morbide – mit projizierten Insekten, die wirken, als seien sie in einem Insektenkasten von überdimensionierten Nadeln fixiert. Die Arbeiten stammen vom Gießener Künstler Andreas Walther, der mit Thomas Vinson und Henry Kreiling kollaboriert hat.

Die Büroräume sind rund um das gebäudehohe Atrium angeordnet, das auch für Veranstaltungen, Präsentationen oder Vorträge genutzt werden kann. Im Kontrast zu der Offenheit der Büroräume findet die Forschung selbst in abgeschlossenen Laborräumen verschiedener Schutzstufen statt. In der obersten Etage gibt es ein Gewächshaus, in dem Futter für die Insekten gezüchtet wird. Außerdem ist hier ein großer Gemeinschaftsraum samt Zugang zur Dachterrasse untergebracht. Mit bestem Ausblick auf Gießen ersetzt er die sonst üblichen Teeküchen. (tl)

Fotos: Brigida González


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