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30.01.2014

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Aufgeklappte Schatzkiste

Hybrid aus Wohnhaus und Konditorei bei Tokio


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Leben und Arbeiten unter einem Dach ist zwar praktisch, führt aber auch leicht zu Konflikten. So fühlten sich die Betreiber einer kleinen Konditorei in Yachiyo im Großraum Tokio zwar am richtigen Platz, ihr altes Haus war den Anforderungen allerdings nicht mehr gewachsen. Im Ladenlokal störte der Kinderlärm aus dem Obergeschoss, ihre Wohnung war ihnen nach einem Tag hinter der Theke zu einsehbar – und außerdem auch etwas zu nah am Arbeitsplatz gelegen, um entspannt die Freizeit genießen zu können. Die junge japanische Architektin Yuko Nagayama (mit Yohei Kawashima) hat ihnen darum am selben Ort ein neues Haus gebaut, das all diese Probleme löst.

Die Grundidee des knapp 180 Quadratmeter großen Gebäudes ist eine Entkoppelung von Wohnung und Konditorei mittels zweier keilartiger, gegeneinander verdrehter Volumen, von denen das eine über dem anderen zu schweben scheint. So erhält nicht nur die Konditorei durch die verglaste Dachschräge mehr Licht, nach Einbruch der Dunkelheit soll so außerdem, als Verweis auf die angebotenen Leckereien, durch das Licht der Eindruck einer „aufgeklappten Schatzkiste“ entstehen. Mit der hohen umschließenden Mauer und dem kleinen begrünten Zwischenraum ist die Konditorei als öffentlicher, aber intimer Ort gedacht.

Dem gegenüber ist die Wohnung in den beiden oberen Geschossen deutlich abgeschottet und lässt zur Straße hin praktisch keine Öffnung erkennen. Um außerdem nach Feierabend etwas Abstand zur Arbeit zu bekommen, hat Nagayama den Weg nach oben absichtlich lang und abwechslungsreich gestaltet. Auch die Wohnräume selbst sind auf eine maximale Distanz zur Umgebung angelegt und werden zum Teil nur durch patioartige Einschnitte belichtet.

Allzu ruhig wünschte es sich die Familie in ihrer maßgeschneiderten Wohn- und Arbeitsmaschine allerdings auch nicht, so dass noch ein „Windkanal“ eingeplant wurde, der die Atmosphäre von der Straße ins Innere des Hauses transportiert und so für den perfekten Kompromiss sorgt. Ein Haus also, bei dem man sofort Lust bekommt auf ein besonders leckeres Stück Feingebäck.

Fotos: Daici Ano


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Kommentare

1

BERLINLOVER | 13.02.2014 15:55 Uhr

Schrecklich!

Berlin verbaut sich gerade seine Chancen. Es ist so schade. Man hat das Gefühl hier wird total wahllos gebaut ohne irgendeinen Überblick für ästhetisches empfinden. das Gebäude passt null zu unsere Stadt und wird leider eine sehr dominante Rolle in der Skyline einnehmen.

Man sollte das wirklich überdenken.


 
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