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26.10.2022

Schwebendes Hüttencluster

Hotelsauna in Südtirol von noa*


Wer im BauNetz-Archiv nach Wellnessarchitektur in der Alpenregion sucht, landet schnell bei noa* network of architecture. Das Büro mit Sitz in Bozen und Berlin hat in den vergangenen Jahren eine ganze Reihe derartiger Projekte realisieren können. Meist handelt es sich um Hotels, deren Erweiterung oder den entsprechenden Umbau von Bestand. Eine Spezialität von noa* ist dabei die spektakuläre Inszenierung von Sauna- und Spabereichen vor Berglandschaften. Bei ihrem jüngsten Projekt mit dem Titel Hub of Huts laufen die Architekt*innen diesbezüglich zu Hochform auf: Die Erweiterung für das Hotel Hubertus in der Südtiroler Gemeinde Olang steht teilweise kopf und schwebt als skurriles Hüttencluster hoch über dem Boden. Irritierend dürfte der Anblick vor allem für Vorbeiwandernde sein, während von innen der Perspektivwechsel nur peripher in Erscheinung tritt.

Es ist bereits der zweite Entwurf, den noa* für das Haus im Pustertal entwickelt haben. 2016 hatten sie mit einem in zwölf Metern Höhe weit aus dem Hotelbau auskragenden Pool bereits eine besondere Attraktion kreiert. Spiegelbildlich dazu setzten sie nun an der südöstlichen Gebäudeseite einen weiteren Wellnessvorposten in Form einer freistehenden Plattform mit mehreren kleinen Satteldachhütten, die fünfzehn Meter über dem Boden schwebt. Optisch an die dahinterliegende Fassade angepasst, wird der Bau von zwei mit Lärchenholz verkleideten Stützen getragen und ist nur über einen schmalen Steg mit dem Haupthaus verbunden. Verkleidet ist er mit Aluminiumpaneelen in natürlichen Brauntönen, vertikale Lamellen schirmen die Innenräume vor Einblicken ab.

Die Entscheidung, einen Teil der Hütten mit nach unten hängendem Dach zu inszenieren, hatte zum einen funktionale Gründe: In die umgedrehten Satteldächer wurden die Wasseraufbereitungsanlage des Pools und Sitzreihen der Sauna auf elegante Weise untergebracht. Dabei ermöglichen die versetzte Anordnung der Volumen und die wechselnde Ausrichtung der Firste einen 360-Grad-Blick auf die Landschaft. Zum anderen verweist Lukas Rungger, noa*-Gründer und leitender Architekt des Projekts, auf zwei wesentliche Inspirationsquellen, die man formal habe aufgreifen wollen: die typische Spiegelung eines Objekts – in diesem Fall eines Miniaturdorfs – auf einer Wasseroberfläche und den Perspektivwechsel beim Saunieren: liegend, sitzend oder kopfüber im Schwimmbad eintauchend.

Die Hotelgäste erwartet im Inneren des 460 Quadratmeter fassenden Baukörpers ein Spa auf zwei Ebenen. Oben befinden sich zwei Whirlpools, zwei Panoramaduschen und ein Umkleideraum. Im unteren Geschoss herrscht Textilfreiheit, und es wird teilweise heiß: Im zentralen, geschlossenen Teil liegt ein Foyer, von dem aus Softsauna, finnische Sauna, eine Duschkabine, eine Kaltnebeldusche und ein dritter Außenpool zugänglich sind. Das Hotel selbst hat seine neue Erweiterung übrigens ganz bildhaft Sky Spa Heaven & Hell getauft. (da)

Fotos: Alex Filz


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