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20.05.2025

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Hochhausscheibe mit Lehmsteinen

Hotel in St. Gallen von Boltshauser Architekten


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Wenige Meter vom St. Galler Bahnhof entfernt haben Boltshauser Architekten (Zürich) das Hotel Leo mit acht Geschossen und 102 Zimmern realisiert. Die schmale Hochhausscheibe steht neben der gründerzeitlichen Villa Wiesental. Beide Bauten sind im Eigentum der Aurora Anlagestiftung. Geführt wird diese wiederum von der Pensionskasse St. Gallen, die als Bauherrin fungierte.

Boltshauser Architekten sind bekannt für ihre ausdrucksstarken Projekte und den sowohl konstruktiv auch gestalterischen Einsatz von Lehm, häufig kombiniert mit Beton, Holz und weiteren Baustoffen. 2024 erhielt Gründer Roger Boltshausen unter anderem dafür den Semperpreis. Auch in unserer viel gelesenen BauNetz WOCHE #584 „Low Tech“ war das Zürcher Büro prominent vertreten.

Das Hotel in St. Gallen ist ein Skelettbau mit massiven Kernen aus Ortbeton. Die Innenwände sind aus ungebrannten Lehmsteinen gemauert – großformatig in den Gästezimmern und kleinformatig in den öffentlichen Bereichen. Sie bleiben unverputzt sichtbar und werden in den Hotelräumen durch rohe Betondecken, Glasbausteine und dunkles Parkett ergänzt.

Die beige-graue Klinkerfassade nimmt unter anderem Bezug auf die Villa direkt nördlich des Neubaus. Auf diese sowie den neuen, öffentlichen Raum zwischen den beiden Bauten reagierten die Architekt*innen laut eigener Aussage mit einer Absenkung der Gebäudehöhe auf sieben Geschosse und einer vertikalen Fassadengliederung in den unteren Geschossen. Mehrere Fenstertüren führen aus dem Erdgeschoss auf den Platz.

An der Südfassade kehrten die Architekt*innen die Fassadengliederung quasi um. Hier dominieren horizontal durchlaufenden Brüstungsbänder, die erst in den drei obersten Geschossen von einer vertikal gegliederten Gliederung abgelöst werden. Prägendes Element werden die Fassaden durch senkrechte Lochsteine-Streifen aus Terrakotta, die vor den Lüftungsflügeln der Fenster sitzen.

Auf einer Nutzfläche von 3.500 Quadratmetern kommen neben den Hotelzimmern ein Empfangs- und Loungebereich sowie ein Restaurant und eine Bar im Erdgeschoss unter. Der Wellnessbereich liegt im Dachgeschoss und wird durch eine begrünte Dachterrasse erweitert. Die Baukosten sind mit umgerechnet rund 20,3 Millionen Euro für die Kostengruppen 1 bis 9 (Baukostenplan) angegeben. (sbm)

Fotos: Kuster Frey


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

13

fabienne | 22.05.2025 11:39 Uhr

schöner übernachten in St. Gallen

Find´s von der Materialität/ Räumlichkeit/ Atmosphäre sehr gelungen und würde gerne einmal dort nächtigen

12

auch ein | 21.05.2025 16:52 Uhr

architekt

@10:
keine Sorge, der möchtegerne-architekturfilosof ARCseiler meint ja auch die abi-quote der schweiz zu kennen und auch noch schlüsse daraus ziehen zu können.
beides glatt falsch!

11

maestrow | 21.05.2025 15:04 Uhr

Lehmsteinderl

Lehmstein ist der neue Gipskarton!

10

Andrea Palladio | 21.05.2025 14:52 Uhr

Atmosphäre

"Wie bei Le Corbusier gibt es halt keinen atmosphärischen Unterschied zu Büro oder Kirche. Das ist einfach gespaced."

Selten so einen Unsinn gelesen. Und ganz offensichtlich noch nie in der Unité, in Ronchamp oder auch in La Tourette gewesen.

9

Arcseyler | 21.05.2025 14:43 Uhr

...

Habe gerade gelesen dass die Schweiz unter 20 Prozent Abiturienten und Studenten hat und dadurch auch gutes Handwerk.

8

Andrea | 21.05.2025 13:48 Uhr

Von Architekten

fuer Architekten - mir gefaellt die Aesthetik

7

Arcseyler | 21.05.2025 13:32 Uhr

.www

Wie bei Le Corbusier gibt es halt keinen atmosphärischen Unterschied zu Büro oder Kirche. Das ist einfach gespaced.

6

auch ein | 21.05.2025 08:21 Uhr

architekt

@3
chapeau, bessere architekten-floskelei ist fast nicht möglich, also so strukturell gesehen:

" das durch den neuen Hochbau geordnete Umfeld erkunden "

5

dethomas | 20.05.2025 17:20 Uhr

C O O L !

. . . . . im sinne von:
- frech
- frisch
- 'lässig'
- 'nice'
- 'abgefahren'
- 'geil'
aber doch nicht kalt oder abweisend.
eher besonnen (cool-headed).

(die pariser notunterkunft ist übrigens ausschließlich dem weiblichen geschlecht vorbehalten.)

4

eon | 20.05.2025 17:18 Uhr

...

Hirsch | 20.05.2025 15:44 Uhr

Zielgruppe?

Wer soll denn freiwillig in diese Hotelzimmer gehen?


Vielleicht Menschen die eine Übernachtungsmöglichkeit in St. Gallen suchen?

3

romanesco | 20.05.2025 17:13 Uhr

Calvin lässt grüßen

Aah, herrlich. Liebe Freunde, wir sind im Land der Bilderstürmer, und das ist gut so. ZU gerne würde ich eine Zeit in einer dieser kargen Zellen verbringen, mich an der Materialität und zurückhaltenden Farbigkeit erfreuen, das heterogene und dennoch auf bestimmte Weise zueinanderfindende und durch den neuen Hochbau geordnete Umfeld erkunden und die baulichen Details unter die Lupe nehmen. Laut, bunt und polyesterplüschig geht es allüberall zu, und da ist so eine zurückgenommene Innenwelt ein Labsal. Gerne wüsste ich, wie gut dieses Interieur altert. Ich vermute, deutlich besser als die Design-Selbstverwirklichungen, die aus anderen, zu Reichtum gekommenen Ländern so reinschwappen.
Die vertikale Tendenz des Baukörpers empfinde ich stadträumlich wie auch in der konstruktiv-gestalterischen Umsetzung äußerst gelungen.

2

auch ein | 20.05.2025 15:45 Uhr

architekt

also viel kälter geht für ein hotel ja kaum noch!
man will sich direkt die decke über den kopf ziehen...schade eigentlich

1

Hirsch | 20.05.2025 15:44 Uhr

Zielgruppe?

Wer soll denn freiwillig in diese Hotelzimmer gehen?

Lehmfans? Regalfans? Rohbaufans? Pressspahnmöbelfans?

Selten solch Trostlosigkeit gesehen. Boltshauser kann's doch eigentlich deutlich besser.

Aber bei dem Ding hier, da steige ich doch lieber in der heutig im anderen Baunetz-Artikel gezeigten Pariser Notunterkunft ab.

 
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