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08.07.2021

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Modulbau auf 3.200 Metern

Hotel in Kasachstan von Levelstudio


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Ein Hotelprojekt in einem Nationalpark auf 3.200 Metern Höhe – muss das sein, könnte man jetzt fragen. Für die Architekt*innen von Levelstudio (Almaty) bedeutete es den Auftrag, nach ökologischen Gesichtspunkten zu gestalten. Über Sinn und Öko-Wert eines solchen Projektes lässt sich streiten, realisiert wurde es jedenfalls: Im Süden Kasachstans, im Ile-Alatau Nationalpark, südöstlich der einstigen Hauptstadt Almaty entstand hier im Sommer 2020 eines der – laut Selbstauskunft – höchstgelegenen Hotels der Welt.

Die Region ist Teil des Skigebiets Shymbulak: Elf Kilometer Piste, Liftanlagen, Hotels und Restaurants im Nationalpark – was hierzulande Erstaunen hervorruft, ist in Kasachstan sehr wohl miteinander vereinbar. Das Tenir Eco Hotel wurde nach nur fünf Monaten Bauzeit mit Beginn der Skisaison im Dezember 2020 in Betrieb genommen. Insgesamt umfasst es 434 Quadratmeter, aufgeteilt auf elf 30 Quadratmeter große Minihäuser beziehungsweise Zimmer sowie Zusatzgebäude für Verwaltung, Technik, Restaurant und Service.

Errichtet wurden die Gebäude mittels modularer Fertighaustechniken. Ein Hotelzimmer wird aus drei Modulen gebildet, jedes 4,5 mal 2,7 mal 3,15 Meter groß und in einer Fabrik in Almaty vorgefertigt. Die Module bestehen aus einem Stahlrahmen und Aluminium-Sandwichpaneelen mit einer Isolierung aus Steinwolle, was sie sowohl Erschütterungen – die Region gilt als erdbebengefährdet – als auch dem rauen Gebirgsklima standhalten lassen soll. Um die Module an den abgelegenen Ort zu liefern, wurden spezielle Schlitten angefertigt, auf denen sie mit einem Bulldozer bergauf gezogen wurden.

Zum Schutz des Nationalparks wurden die Module auf Stahlpfosten statt auf schweren Betonfundamenten installiert, die zudem den Schnee von der Unterseite der Häuser fernhalten sollen. Die Vorfertigung reduzierte dabei nicht nur die Bauzeit vor Ort, sondern minimierte auch den Abfall. Darüber hinaus können die Gebäude vollständig demontiert und ohne Abrissarbeiten an einen neuen Standort umgesetzt werden. Die Formgebung der Gebäude – jedes mit einer Sauna ausgestattet – wurde vor allem von den einwirkenden Wind- und Schneelasten bestimmt, verkleidet wurden sie mit Holzschindeln und lackierten Aluminiumpaneelen. Panoramafenster geben den Blick auf die kasachischen Gipfel frei, Ausläufer des Hochgebirges Tian-Shan. Zu Deutsch: Himmelsgebirge. (kat)

Fotos: Damir Otegen, Miras Ibraimov


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Kommentare

5

Sepp | 09.07.2021 14:37 Uhr

Tal - Gipfel

Warum holt man sich dieses klassische Hotelzimmer, welches es zur Genüge in den Tälern gibt auf über 3000 Meter? Wo ist der besondere Umgang mit dem vorherrschenden Kontext? Wo ist die Beschränkung auf das Wesentliche?
Anscheinend ist Fernsehen in dieser Höhe immer noch wichtiger als der Genuss der Kulisse und die Selbstfindung in der Natur. Für mich am Thema vorbei.

4

claus | 09.07.2021 09:25 Uhr

langeweile am berg

ich freue mich immer, wenn das baunetz auch mal in gegenden schaut, die normalerweise nicht im fokus der architekturbetrachtung liegen. aber diese formation für den massenstart kann echt nicht viel. das hätte man doch spannend über den bergsattel verteilen können.

ich warum schaue ich vom bett und sofa eigentlich auf die wand, respektive fernseher und nicht auf das bergpanorama???

3

STPH | 08.07.2021 19:04 Uhr

...

Eine Formation Frogs aus Raumschiff Orion, könnten noch einen schöneren Verband bilden in dieser unwirklichen Welt. Ganz Fiction

Könnten es so im Tiefflug mit der Landschaft aufnehmen.

2

Adrian F | 08.07.2021 17:42 Uhr

Innen Aussen

Ankommend könnten das Aussenposten einer Forschungsstation sein....tritt man dann ein landet man in einem Showroom eines "hippen" Möbelhauses

1

Ulknudel | 08.07.2021 16:03 Uhr

Schindeln

in Kasachstan. Ach du liebe Güte...

 
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