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02.02.2023

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Backstein am Wall

Hotel in Bremen von Westphal Architekten


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Die Wege des Immobilienmarktes sind manchmal unergründlich. Bereits vor rund 15 Jahren wurde in Bremen am Rande des Stephaniviertels im Norden der Innenstadt mit dem Abbentorhaus ein großer Neubau geplant. Direkt am Wall gelegen, war hier ein Eckgrundstück mit zwei Geschossen unterdurchschnittlich ausgenutzt. Aus dem Projekt, das eine Reihe von Büro- und Geschäftshäusern primär aus der Nachkriegszeit vervollständigt hätte, wurde allerdings nichts. Später sollte dort der Firmensitz einer Bremer Parkhausgesellschaft entstehen, doch auch dieses Vorhaben hatte sich irgendwann erledigt.

Im vergangenen Jahr konnte auf dem Grundstück nun das sogenannte Kontorhaus am Wall eröffnet werden, das allerdings keine Kontorflächen, sondern Serviced Apartments mit Gemeinschaftsflächen enthält. Auch bei diesem finalen Projekt gab es allerdings Verzögerungen. Erst waren archäologische Grabungen nötig, dann musste kurz nach Fertigstellung das Interieur nach einem weiteren Verkauf des Objekts an den jetzigen Betreiber Stayery komplett umgeplant werden. Dem Bremer Büro Westphal Architekten kam die Aufgabe zu, eine geeignete architektonische Setzung für ein solch wechselhaftes Marktgeschehen zu finden. Die Gestaltung der Innenräume übernahm das Team von Stayery selbst.

Die Architekt*innen projektierten einen gestaffelten Baukörper mit Backsteinhülle, der mit seinen insgesamt sechs Obergeschossen die Ecklage des Grundstücks betont. Zum Wall hin öffnet sich der Sockel mit großen Fenstern und einer öffentlichen Passage zum rückwärtig gelegenen Schwanengatt. Oben springen die Geschosse mehrfach zurück, was unter anderem Platz für zwei Dachterrassen eröffnet. Den oberen Abschluss des Gebäudes definiert ein getrepptes Gesims.

Man betritt das Gebäude über einen unscheinbaren Eingang neben der Passage. Über das Foyer sind per Aufzug entweder direkt die oberen Geschosse zu erreichen oder über zwei halbe Treppen die öffentlichen Bereiche im Erdgeschoss. Dazu gehören unter anderem ein Automatencafé mit Co-Working-Space und ein Waschraum. Im Untergeschoss gibt es außerdem eine Tiefgarage für PKW und Fahrräder. Auf einer Wohnfläche von circa 2.200 Quadratmetern finden rund 85 Apartments zwischen 22 und 40 Quadratmetern Platz. (sb)

Fotos: Olaf Mahlstedt


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

2

arch | 03.02.2023 12:20 Uhr

Ästhetisch

Sehr schönes Gebäude. Was man mit ein bisschen Dachrand und Fassadentektonik erreichen kann. Sehr schöne Staffelung des Baukörpers.

Der Eingang fällt leider ein wenig ab und das unruhige Industrieparkett liegt vermutlich am geschmacklosen Nutzer.

1

a_C | 03.02.2023 10:19 Uhr

Schönes Gebäude...

...und das liegt fast ausschließlich an der Materialwahl bei der Fassade. Dasselbe Gebäude in WDVS statt Klinker und es wäre kein besonders wertvoller Beitrag für seine Umgebung. Anders so!

 
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