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03.07.2020

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Klinker im Betonbett

Hotel im Münchner Werksviertel von Hild und K Architektur


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Alternative Kunst- und Partynutzungen gehen, Hotellerie, Gewerbe und das Konzerthaus kommen – das Werksviertel am Münchner Ostbahnhof, einst bekannt für seine Clubs und das Kulturzentrum Kultfabrik, befindet sich mitten in einer umfangreichen Umstrukturierung zum neuen Stadtquartier. Einer der architektonischen Neuzugänge, das Werk 17, kommt von Hild und K Architektur: Das vom Büro mit Sitz in München und Berlin entworfene und ganz in Rot gehaltene Hotelgebäude der Gambino-Gruppe öffnete kürzlich seine Türen für den Besucherverkehr.

Als Reaktion auf den industriellen Charakter des Areals, auf dem einst die Pfanni-Kartoffelfabrik stand und das noch von Lager- und Fabrikhallen geprägt ist, entschieden sich Hild und K für die Materialien Klinker und eingefärbter Beton. Errichtet wurde der Neubau zudem in ökonomischer Fertigteilbauweise: Neben den Fassadenelementen wurden auch Filigrandecken und -wände sowie die Bäder vorproduziert. Um die klassische Plattenbauoptik zu vermeiden, wurden in die vorgefertigten Fassadenmodule schuppenartig großformatige Ziegel eingelegt, sodass ein Relief entsteht. Diese Geste wollen Hild und K zum einen als Reminiszenz auf die historischen Ziegelbauten Münchens verstanden wissen, zum anderen sollen Licht- und Schattenspiele auf den Ziegellamellen die massive Präsenz der Gebäudehülle beleben und auflockern.

In dem über einer nahezu quadratischen Grundfläche errichteten Gebäude – bis zum dritten Obergeschoss auf U-förmigem, darüber auf L-förmigem Grundriss – stehen in sechs Obergeschossen mehr als 300 Zimmer zur Verfügung. Hier dominieren Sichtbetonoberflächen, im Empfangsbereich sollen offenliegende Decken und aufbereitete Industriemöbel einen Werkscharakter evozieren. Das Erdgeschoss umfasst neben der Lobby Flächen für Einzelhandel und Gastronomie, die sich über drei Untergeschosse erstreckende Tiefgarage wird an das in unmittelbarer Nachbarschaft entstehende Konzerthaus angebunden. Und auf den begrünten Flachdächern ziehen, so hofft man, Insekten und Vögel ein. (da)

Fotos: Michael Heinrich


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Kommentare

3

auch ein | 07.07.2020 08:13 Uhr

architekt

leider basteln hild und kalt diese fassaden so pseudo-skulptural, müssen ja immer was "anderes" machen. diesmal SEHR daneben gegangen. Viel relief für "normale" plattenbaufassade, farblich kann man sich wie immer NOCH MEHR streiten. schuss in den brenn-ofen

2

Pekingmensch | 04.07.2020 09:54 Uhr

Menschen vs Autos

Der Eingang fuer Menschen ist deutlich kleiner und zurueckhaltender als der Eingang fuer Autos (Autosaal!, Bild 11). Das finde ich nicht gut. --------------- Im uebrigen erwarte ich auch von einem Hotel, dass es sich zum umgebenden Stadtraum oeffnet. Warum nicht eine Terrasse bzw. Freisitz anbieten, wo Hotelgaeste im Freien einen Kaffee oder einen Cocktail trinken koennen? Warum nicht eine offene Terrasse im Hof oder an der Strasse, einen grossen Balkon oder eine Loggia, wo man als Hotelgast morgens das Fruehstueck essen kann? Besser noch: eine Dachterrasse mit Blick ueber die Stadt! Das wuerde auch dem Hotel beim Marketing helfen.
Im grossen und ganzen ist deutsches Hoteldesign, nicht nur in Muenchen, nach wie vor recht unkreativ und altbacken - bzw. die Kreativitaet konzentriert sich auf die Hotelzimmer oder die Lobby, aber nicht auf das Gesamtkonzept und auf spannende und aktiv nutzbare Innen- und Aussenraeume.

1

schlawuki | 03.07.2020 17:09 Uhr

geht so

also konstruktiv ist das schon ein rechtes gebastel (zitat: um den plattenbaucharakter zu vermeiden).
und ein fertigbad und ne filigrandecke ist ja auch nicht der allerneuste stand der wissenschaft, oder?
irgendwie ist das ein murks aus meiner sicht.
und passt auch nicht in meine schöne stadt wie sovieles vom hild.
könnt ihr denn den nicht in berlin brauchen?

 
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