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26.08.2020

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Urhütte auf dem Bauernhof

Hospiz von De Kovel in Rotterdam


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In Zuidwijk im Süden Rotterdams steht das historische Ensemble „De Kapel“. Der Bauernhof aus dem 18. Jahrhundert entspricht im Querschnitt dem Typus Overmaasse und besticht durch seine alten Fassaden und das imposante Reetdach. Seit 1975 ist er Nationaldenkmal. De Kovel architecten in Kooperation mit Studio AAAN (beide Rotterdam) haben das historische Haus in ein Hospiz umgebaut und mit einem angenehm schlichten Erweiterungsbau versehen.

Der ehemalige Bauernhof wurde mehrfach umgenutzt, zuletzt diente „De Kapel“ von 1992 bis 2017 als Arbeitszentrum für Erwachsene mit (leichter) geistiger Behinderung. Da die Substanz in vielen Fällen verloren ging, artikulierten die Architekt*innen insbesondere die von vorangegangenen Umbauten verschont gebliebenen Qualitäten des Gebäudes. Der ehemalige Kuhstall dient nun als zentraler gemeinschaftlicher Wohn- und Aufenthaltsraum des Hospizes. Die moderne Umgestaltung belässt die historische Dachkonstruktion sichtbar. An den Gemeinschaftsraum angrenzend finden sich die Küche und ein Empfangsbereich. Ein Raum mit offenem Dachstuhl an der Spitze des Hofes beherbergt den „Ritualraum“, in dem sich Menschen versammeln können, um Abschied zu nehmen und zu trauern.

Freistehend angegliedert an den Bestandsbau ist das Erweiterungsgebäude – Typ Urhütte oder Holzschuppen. Hier sind die Gästezimmer untergebracht. Der Außenbau ist mit vertikalen Holzplanken verkleidet, die bodentiefen Fenster besitzen bronzefarbene Rahmen, ein Zinkdach liefert dank integrierter Solarzellen Energie. Die tragende Struktur und ein großer Teil des Innenausbaus bestehen ebenfalls aus Holz. Alle Zimmer verfügen über ein eigenes Bad, von Wand zu Wand führende Fenster und eine private überdachte Terrasse mit Blick auf den Garten des Bauernhofs. Die Architektinnen verstehen das Gebäude als Umgebung für eine intensive Lebensphase und wollten eine Atmosphäre schaffen, in der man sich umgeben von Landschaft vom Leben verabschieden und gedenken kann.

Verbunden sind Alt- und Neubau über einen durchgängig verglasten Korridor. Das Erlebnis von Natur und Licht soll hier im Mittelpunkt stehen. Die Holzstützen geben einen klaren, einfachen Rhythmus vor. (stu)

Fotos: Herman de Kovel, Sebastian van Damme



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Kommentare

3

auch ein... | 27.08.2020 14:41 Uhr

Mensch

Auf den ersten Blick dachte ich, dass kann doch nicht wahr sein.
Ein trostloser grauer Schuppen, Zimmer an Zimmer für Menschen die hier ihre letzten Tage verbringen, gleich einer Sterbebaracke.....
...dann lese ich den Text.
Puh....Gottseidank, der Trakt ist dann doch "nur" für die Gäste da.
Bis ich Naivling kapiere wer die "Gäste" wirklich sind.
Nein, also so möchte ich meine letzten Stunden gewiss nicht verbringen.
Sterbend in einem Stall, Zimmer an Zimmer mit weiteren "Gästen".
Alles verbunden mit einem Flur. Null privatsphäre.
Wirklich ein schauderhaftes Gebäude.

2

karl | 26.08.2020 20:58 Uhr

Grün

Ein Blick auf die Wiese, auf die Hecke, einen Baum, auf den Himmel ... ist doch der größte Segen, der einem am Übergang widerfahren kann. Dazu noch Ruhe und gebaute Klarheit. Einfach gut gemacht und schön.

1

g.k. | 26.08.2020 16:18 Uhr

Hospiz


Bevor es endgültig schwarz wird nochmal ein freches mausgrau ?
Das wirkt auf mich reichlich trostlos.

 
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