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03.07.2019

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Wärme und Reduktion

Holzhochhaus in Brisbane von Bates Smart


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Zehn Stockwerke, 45 Meter und konsequent offene Grundrisse: Im letzten Herbst wurde in Brisbane die bisher größte Holzkonstruktion Australiens eröffnet. Das Bürohochhaus stammt von Bates Smart mit Niederlassungen in Sydney und Melbourne. Den Architekten, die auch die Australische Botschaft in Washington geplant haben, gelang eine interessante Balance aus Glasarchitektur und sichtbarer Holzbauweise. Das Projekt entstand für die Impact Investment Group, die sich soziale Verantwortung auf die Fahnen schreibt.

Bei der Konstruktion wurde Brettschichtholz mit Brettsperrholz kombiniert und mit einem offenen Deckensystem gearbeitet. Dank zweigeschossiger Lufträume zur Auflockerung des Volumens werden insbesondere auch die Unterzüge aus Brettschichtholz inszeniert. Im Erdgeschoss sind es eindrucksvolle V-Stützen, die das Hauptmaterial erkennen lassen. Die Aufzug- und Treppenhauskerne sind aus Beton, um sie herum erfolgte der Bau nach einem modularen Prinzip. Bei der Fassade handelt es sich um ein konventionelles System. Das Gebäude ist – dem subtropischen Klima von Brisbanes entsprechend – komplett klimatisiert. Auf drei Seiten reduziert aber immerhin ein außenliegender Sonnenschutz den Energiebedarf.

Insgesamt entstand eine Geschossfläche von rund 15.000 Quadratmetern, für die 6.300 Kubikmeter Holz benötigt wurde. Die Umsetzung erfolgte in 15 Monaten, was die Architekten auch auf die konsequent zum Einsatz kommende Vorfertigung zurückführen. Das eigentlich Schöne am Neubau in Brisbane ist aber, wie in den Interieurs die typische Wärme des Materials auf die formale Reduktion der Architektur trifft. In diesem Sinne wurde das Projekt nicht nur mit diversen Nachhaltigkeitszertifikaten sondern auch mit Architekturpreisen ausgezeichnet. (sb)

Fotos: Tom Roe


Zum Thema:

Mehr zu den aktuellen Trends im Holzbau auch in unserer Baunetzwoche#531: Holzbau im Loop


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Kommentare

18

Passt | 08.07.2019 21:36 Uhr

Chapeau!

15: "Unter dem Aspekt der circular economy existiert aber auch der Gedanke mit vorhandenen Rohstoffen die bereits im Wirtschaftskreislauf existieren zu arbeiten und dafür mehr Natur im ursprünglichen Zustand bestehen zu lassen. " Zitat Ende. Wie hoch ist denn der Anteil recyclelter Baustoffe bei Ihren Bauten? Ich meine nicht die Gedankengebäude, sondern die gebauten Gebäude. Hier wurde ein Gebäude errichtet, dessen Tragwerk zu großen Teilen aus einem nachwachsenden Rohstoff besteht. Dass muss man erstmal hinkriegen. Chapeau!

17

Fritz | 05.07.2019 11:05 Uhr

Naja

@Delucca:
Ob hier propagiert wird oder einfach nachgewiesen wurde sei mal dahingestellt. Ich bin absolut kein Öko-Terrorist der jetzt unangetastete Ökosysteme zerstören will, aber das sollte klar sein.
Nur sind große Anteile besonders europäischer Waldbestände eben schon beforstet und nicht naturlbelassen, also auch ein Wirtschaftsgut.

Vollkommen richtig ist, dass hier nicht eine Artevielfalt aufs Spiel gesetzt werden sollte.
Wenn aber eben nachaltig "bewirtschaft" und unter ökologischen Aspekten betrachtet ist Holz einfach ein super Baustoff. Leicht, exakt verarbeitbar, gute Dämmeigenschaaften .... .


und sorry @Sieben... diese Einstellung was bewirken/beeinflußen wir Menschen schon im großen Getriebe des weltgeschichtlichen Getriebes. Ich glaube das haben wir schon in den letzten 200 Jahren nachgewiesen, dass dem so ist.

16

Sieben | 04.07.2019 18:46 Uhr

nachwachsende Rohstoffe

Die bösen fossilen Brennstoffe Kohle, Erdöl, Gas sind übrigens auch nachwachsende Rohstoffe. Sie waren einmal Holz.
In ein paar 100tausend Jahren sind unsere Wälder das vielleicht auch wieder. Die Dimension der Vorgänge im Weltall und das Treiben der kleinen winzigen Menschen stehen in krasser Unverhältnismäßigkeit.

15

delucca | 04.07.2019 16:59 Uhr

Nachwachsende Rohstoffe

@Fritz
Ihre Argumentation müssen Sie nicht so vehement versuchen zu erläutern diese ist ja seit Jahren so vorhanden und wird entsprechend ideologisch propagiert.

Unter dem Aspekt der circular economy existiert aber auch der Gedanke mit vorhandenen Rohstoffen die bereits im Wirtschaftskreislauf existieren zu arbeiten und dafür mehr Natur im ursprünglichen Zustand bestehen zu lassen.

Es ist zwar korrekt, dass Rohstoffe wie Holz oder z.B. Baumwolle nachwachsen, hier sollte dem einfach mal gegenübergestellt werden, dass es auch einen Wert darstellt intakte Ökosysteme frei von menschlichem Abbau / Einfluss zu erhalten oder entstehen zu lassen.

Nicht umsonst ist z.B. die Artenvielvalt von Insekten in Städten mittlerweile höher als auf dem Land, da die komplette Landschaft als nachwachsender Rohstoff und nicht als Wert an sich betrachtet wird.

So ist Palmöl beispielsweise auch ein nachwachsender Rohstoff, die ökologischen Folgen allerdings mittlerweile hinlänglich bekannt.

Bevor man sich also nun auf Seite der endgültigen Weisheit mit dem großen Totschlag Argument nachwachsender Rohstoff wähnt ist vielleicht die vorgeschlagene Betrachtungsweise ebenfalls denkenswert.

So das reicht jetzt aber mit der Diskussion – muss meinen Stahlbau mit begrünter Fassade weiterplanen...

14

Fritz | 04.07.2019 14:32 Uhr

Dann mal anders erklärt

Weils wohl anders nicht verstanden wird.

Wir unterscheiden jetzt einfach dann mal zwischen Rohstoffen die nachwachsen bzw. regeneriert werden können und denen die endlich sind. Ich finde das Argument reicht schin fast aus.

Bitte wiegen Sie nicht eine potentielle hochenergetisches Recyclierbarkeit von Beton mit dem Werkstoff Holz auf. Auch wird das absurd, wenn wir von der heutigen durchschnittlichen Lebenszeit von Gebäuden ausgehen. Wir bauen hier schon lange keine Bunker für die Ewigkeit, die möglichst massiv und robust sein müssen.

13

diego | 04.07.2019 14:31 Uhr

@Sieben

Spanplatten! Aber selbst wenn man das Altholz verbrennt (am besten im Biomassekraftwerk) ist die CO2-Bilanz noch besser als bei jedem anderen Baustoff. Und man hat noch Enegrgie gewonnen! Mit dem Recyclingschotter kann man nicht mehr so viel anfangen, der taugt nur noch für den Straßenbau.

12

delucca | 04.07.2019 14:29 Uhr

Autobahn

@diego
Danke für die Rechnung, das finde ich eine sehr konstruktive Gegenüberstellung, so kann man über Vergleichswerte diskutieren.
Den Stahl für die Bewehrung dann aus dem Recycling der eingesparten SUV, die sonst auf dem Kilometer Autobahn im Stau stehen würden ;)

11

STPH | 04.07.2019 14:04 Uhr

vernünftige Statik

die Schichtung unserer Atmosphäre beginnt halt schon unter der Erde und dabei belassen wir es besser auch, statt im Raubbau das Unterste nach oben zu kehren. Architektur beginnt bei vernünftiger Statik im Weltgebäude.

10

diego | 04.07.2019 13:48 Uhr

Versuch

Ich versuch mal was. Der Einfachheit halber nur für den Zement im Beton: Bei der Herstellung von Zement wird CO2 freigesetzt, ca. 0,6 t je Tonne Zement. Bei 6.300 m³ Stahlbeton (der Einfachheit halber) sind das 1.100 t CO2. Mann müsste dafür ca. 2,8 ha Wald neu anlegen (auf einer Fläche auf der vorher nichts wuchs, wohlgemerkt) und in kaum 50 Jahren ist das CO2 wieder aus der Atmosphäre. Dafür eignet sich z. B. ein knapper Kilometer Autobahn (dreispurig).

9

Sieben | 04.07.2019 13:13 Uhr

Holz

. . . und nicht zu vergessen:
Beton kann klein gemahlen werden und als Schotter weiter verwendet werden. Und was ist mit altem Holz? Verbrennen?

8

delucca | 04.07.2019 12:31 Uhr

Beton

@Fritz
Wie soll ich denn den Baumbestand für Beton ausrechnen?

7

delucca | 04.07.2019 11:38 Uhr

Speicher

@diego
Das CO2 war im Holz auch schon gespeichert bevor daraus das Haus gebaut wurde.
Sie stellen es so dar, als würde durch die Verwendung als Baumaterial CO2 gespeichert. Die gleiche Menge Co2 wäre dann erst nach min. 80 Jahren bei Wiederaufforstung tatsächlich neu gespeichert.
Wobei auch in einem natürlichen Wald Bäume und Pflanzen absterben und so CO2 auch ohne Rohdung auf natürlichem Wege weiter gespeichert würde.
Mein Kommentar zielt einfach nur darauf ab, dass es neben CO2 auch noch Argumente wie Artenvielfalt Vermeidung der schnellen Ausbreitung von Schädlingen/ Krankheiten im Baumbestand gibt, die bei der Bewirtschaftung von eher monokulturellen Nutzwäldern zur Bauholzgewinnung leiden. Eine reine Konzentration auf die CO2-Argumentation der Forstwirtschaftslobby ist daher auch nicht allein glücklich machend.

6

delucca | 04.07.2019 11:24 Uhr

CO2

@Hotte
Ja habe ich und die CO2 Argumentation pro Holz ist mir ebenfalls bekannt.
Es ging bei dem Kommentar auch nicht um CO2 sondern darum sich bewusst zu machen, dass Bauholz nicht vom Himmel fällt sondern in diesem Gebäude 5 HA Wald stecken die erst in 80 Jahren wieder auf dem selben Stand sind wie vor der Rohdung. Wie man das gegen CO2 Verbrauch aufwiegt ist dann jedem selbst überlassen und wird von mir in keiner Weise gewertet.
Brisbane liegt übrigens in Australien, was der Waldbestand in Europa daher damit zu tun hat ist mir nicht ganz klar.

5

diego | 04.07.2019 10:28 Uhr

@delucca und HN

Bei 6.300 m³ Holz wären in dem Gebäude ca. 6.300 t CO2 gespeichert! Dafür kann man 28 Mio. Kilometer SUV fahren. Auf den 5 h Waldfläche wachsen die Bäume dann hoffentlich nachhaltig nach und speichern ihrerseits wieder CO2. Nix Greenwashing. Oder hab ich mich verrechnet?

4

Fritz | 04.07.2019 10:12 Uhr

Bitte einmal für Beton ausrechnen

...ich hoffe für Sie das war Ironie.

Sonst fangen Sie garnicht erst an das für einen Massivbau zu errechnen und bedenken Sie: Sand wächst nicht so leicht nach wie Holz.

3

Hotte | 04.07.2019 00:16 Uhr

@ delucca

Schon mal den CO2 Footprint eines Stahl und (noch besser) eines Stahl-Beton-Gebäudes angeschaut?

In Europa haben wir wachsende Waldbestände und die CO2 Bilanz ist weit weg von allem anderen.

2

HN. | 03.07.2019 19:26 Uhr

Greenwashing...

Mit Sicherheit ein gut geplantes und ausgeführtes Projekt. Toll auch, dass es in Holzbauweise errichtet wurde.
Unverständlich für mich ist aber, warum man in Australien (!) unbedingt eine Ganzglasfassade ohne erkennbaren Sonnenschutz bauen muss. Da kommt schnell das Gefühl auf, dass man den Holzbau als klassische Greenwashing-Maßnahme verstehen kann. Stichwort "soziale Verantwortung"...

1

delucca | 03.07.2019 17:11 Uhr

Die Bäume

Schönes Projekt.
Darin stecken dann bei 6.300 kubikmetern Holz ca 2.100 Bäume. ( 25m Hoch mit 40cm Stammdurchmesser.)
Macht ca. 52.500 qm also ca. 5 Hektar Waldfläche bei 25qm pro Baum.
3,5qm Wald pro 1qm BGF

 
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