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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Holl_darf_Museum_in_Norwegen_bauen_26662.html

08.03.2007

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Gebäude als Körper

Holl darf Museum in Norwegen bauen


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13 Jahre ist es her, dass Steven Holl (New York) mit dem Entwurf für ein Knut-Hamsun-Zentrum in Norwegen beauftragt wurde: Die Regierung plante ein Museum für Norwegens Literaturnobelpreisträger (1920) und „erfindungsreichsten Schriftsteller des 20. Jahrhunderts“ (Pressemitteilung). Dann versank das Projekt in heftigen Debatten und Kontroversen.

Am 7. März 2007 konnte Holl nun die Entscheidung des norwegischen Parlaments bekannt geben, das Zentrum tatsächlich zu bauen. Anlass für die Entscheidung ist das näher rückende Jubiläum des Dichters: Im Jahr 2009 würde er seinen 150-jährigen Geburtstag feiern.

Das Knut-Hamsun-Zentrum soll nördlich des Polarkreises nahe des Dorfs Presteid bei Hamarøy errichtet werden – hier in der Nähe ist der Schriftsteller aufgewachsen. Das Museum soll Ausstellungsräume, eine Bibliothek mit Lesesaal, ein Café und ein Auditorium beherbergen. Die Schriften Hamsuns sollen durch zahlreiche Veranstaltungen und Lesungen lebendig gehalten werden.

Das von Holl geplante Zentrum soll als „archetypische und intensivierte Verdichtung des Geistes in Raum und Licht“ wahrgenommen werden (Holl); der Architekt will damit eine Art Hamsun-Charakter in Architektur übersetzen. Das Konzept heißt „Gebäude als Körper: Kampfplatz unsichtbarer Kräfte“. Auf dem Dach erweist eine Bepflanzung aus langen Gräsern den traditionellen Reet-Dächern Norwegens seine Referenz, die geteerte, schwarze Holzfassade erinnert an die traditionellen Kirchenbauten des Landes.

Die Außenhaut wird mit so genannten „versteckten Impulsen“ perforiert, dazu gehört auch ein „Leerer-Geigenkasten-Balkon“, der außerordentliche Klangqualitäten besitzen soll sowie ein Balkon mit dem schönen Namen „Mädchen mit aufgerollten Ärmeln poliert gelbe Scheiben“.

Der Spatenstich für das Museum ist für das Frühjahr 2008 geplant.


Kommentare

25

Ernst | 09.03.2007 16:39 Uhr

Bierernst @ 13

Doch, teilweise auch preisgekrönte Objekte der öffentlichen Hand und für Privatleute, und auch Generalunternehmern gegenüber konnte ich die HOAI zu 95 % durchhalten (es waren dies meist Ausführungsplanungen für bereits genehmigte, d.h. von Entwurfsarchitekten kreierte Bau- und Möbelmärkte) - dasGanze war allerdings schon kurz vor und nach der Jahrtausendwende.

24

Ingo | 09.03.2007 14:40 Uhr

just my 2 cents

Als ich gestern diesen Artikel laß, schossen gleich zwei Gedanken durch den Kopf:
- toll, dann wird das Museum doch noch gebaut (Gedanken eines regelmäßigen Norwegenfahrers und Holl-Fans)
- na, der Hamsun war am Ende seiner Tage aber auch nicht die Vorbildfigur schlechthin (um es mal etwas ruhiger auszudrücken).

In Norwegen ist er auch deshalb nicht unumstritten. Das haben manche Gespräche mit Freunden dort gezeigt. Allerdings ist und bleibt er einer der großen norwegischen Schriftsteller des 19./20. Jhrt. Ich habe Hunger (fast zuende-) gelesen. Das ist schon der Hammer (und zu empfehlen). Leider fehlt mir die Zeit, jetzt noch anderen "Größen" zu suchen, die auch keine reine Weste haben. Ich will den Hamsun in keiner Weise in Schutz stellen. Das liegt mir fern .. ganz fern. Auseinandersetzung mit ihm ist auch Auseinandersetzung mit (unser aller) Geschichte. Deshalb begrüße ich diesen Bau (und bin froh, dass Holl ihn macht). Ausserdem denke ich schon, dass S.H. sich eingehend mit der Person Knut Hamsuns auseinandergesetzt und sich trotzdem oder gerade deswegen für die Aufgabe entschieden hat.

23

jojo | 09.03.2007 13:56 Uhr

heinrich, der alles wissende

aber wenigstens hat holl fuer den entwurf 1996 den "Progressive Architecture Award" bekommen ... scheiss nazis

22

jojo | 09.03.2007 13:52 Uhr

heinrich, dito (sogar automaten)

da geb ich dir (wohl) recht ... wenn man dem museum diesen namen, gibt ist keine grosse reflexion zu erwarten. wenn liebeskind erst ein geniales museum baut und danach dieselbe formensprache fuer eine shoppingmall verwendet, kann man auch davon ausgehen, dass holl es auch nicht besser kann .... allerdings ist dieser bau schon duesterer als alles andere von ihm .... allerdings auf stevens website gibt es keinerlei kritischen anklang: "This center dedicated to Hamsun is located above the Arctic Circle near village of Presteid of Hamarøy and the farm where the writer grew up. The museum will include exhibition areas, a library and reading room, a cafe and an auditorium. The concept for the museum is "building as a body," creating a battleground of invisible forces. The tarred black wood exterior skin is characteristic of the great wooden stave Norse churches. The spine of the building body is the central elevator, providing handicapped and freight access to all parts of the building. At the roof garden the long grass reflects the traditional Norwegian sod roofs in a different way. Strange, surprising and phenomenal experiences in space perspective and light will provide an inspiring frame for the exhibitions." ... naja, ich geh mal davon aus, dass steven keine ahnung hat (so wie ich und die baunetzredaktion), wer hamsun eigentlich ist ...

21

heinrich lee | 09.03.2007 13:25 Uhr

jojo, der überall kommentierende

lieber jojo, so auf und ab am mittage? also: manchmal helfen extreme: wenn ich als architekt ein gebäude entwerfe, das eines menschen werk zeigen soll, der sich in keiner weise als harmloser spinner verhielt, sondern ein kleiner rosenberg made in norge war, dann musz ich mir tatsächlich überlegen, ob ich dafür ein museum abliefere, das wie alle museen aussieht, die ich vorher baute. natürlich hängt es an den kuratoren, was sie aus der sache machen. aber ein "Knut-hamsun-museum" wird, ähnlich wie alle museen der welt, die den namen desjenigen tragen, dem sie gewidmet werden, nur den knut-hamsun zeigen. wie er war als kind, wie als junger mann, als autor, als geächteter, als toter. über mvdr beziehungen zum nationalsozialismus gibt es bis heute keine aufarbeitung, und mvdr war - im gegensatz zu hamsun - nur ein kleiner mitläufer, eine opportunist wie es damals fast eine ganze nation mit anschlussnachbarn war. ... nein, der holl hat das nicht nötig, du - und da sind wir wieder bei der diskussion s. u. - hättest das vielleicht nötiger ... aber das ist spekulation. ich werde in jedem falle meinen respekt, den ich vor holl hatte, um eine kleine nuance zurückschrauben. denn für mich zählt - wie in der schriftstellerei - die integrität des schaffenden.

20

heinrich lee | 09.03.2007 13:12 Uhr

doofhoch2

du hast es nicht gelesen ... obwohl du offenbar lesen kannst. lies es doch mal, dann kannst mich noch mal beleumden.

19

jojo | 09.03.2007 12:33 Uhr

moral

die moral in der architektur ist ein weites feld ... ich kann mich noch erinnern, wie liebeskind auf eisenman losgegangen ist und ihn als kollaborateur beschimpft hat, weil er mit albert speer den rebstockpark in frankfurt entworfen hat ... kommt es nicht darauf an, wie die ausstellung kuratiert wird, nicht, dass einem nobelpreistraeger ein museum gebaut wird ... werden wir den architekten als nazi beschimpfen, der den wettbewerb fuer ein museum fuer ernst juenger gewinnt ...

18

doof | 09.03.2007 12:21 Uhr

@ heinrich lee

War der grüne Heinrich nicht ein untallentierter Kunstmaler, der sich überschuldete und dadurch den Tot seiner Mutter auf dem Gewissen hatte ... was veranlasst dich zu diesem Synonym ... es reflektiert nicht deine überlegene Intelligenz

17

heinrich lee | 09.03.2007 12:02 Uhr

doof

ja, nomen est omen. also: der hamsun war ein faschist im geiste. dem nun - glücklicherweise am ende der welt - ein museum zu bauen, das bedarf schon einiger chuzpe ... und erzeugte im vorfeld quereln, die herrn holl nicht davon abhalten konnten, dem faschisten im geiste eine bude ans ende der welt zu stellen ... dasz sich dieser bude die haare aufstellen, würde ich jetzt nicht als zeichen dafür sehen, dasz hier ein ARCHITEKT etwas verständen hätte, verstehste, du doof??

16

doof | 09.03.2007 11:56 Uhr

@heinrich lee

das hab ich jetzt nicht kapiert ... wovon redest du eigentlich (diese sprunghaften gedanken assoziationen übersteigen definitiv meinen intellekt) ... wer hat hitler einen vierzeiler geschrieben und baut desshalb nix?

15

heinrich lee | 09.03.2007 10:02 Uhr

hamsun für architekten

liebe architekten, ihr habt sorgen. die alle teilen (vielleicht herr holl nicht). und weil ihr sorgen habt, kommt ihr gar nicht dazu, diesen ort dafür zu nutzen, etwas zum projekt zu sagen, das hier von baunetz so fürchterlich (soll soll soll) präsentiert wird. angedeutet werden querelen im vorfeld des projektes, dasz eine literatur lebendig halten soll, dessen schöpfer ein zumindest zwielichter bauer war. hier, für euch, zu lesen: "Am 7. Mai 1945 erschien ein Nachruf Hamsuns auf Adolf Hitler in „Aftenposten”, in dem er diesen als „reformatorische Gestalt höchsten Ranges” bezeichnete. Der Nachruf Hamsuns lautete: „Ich bin nicht würdig, über Adolf Hitler mit lauter Stimme zu sprechen und zu irgend welchen rührseligen Redereien laden sein Leben und sein Wirken nicht ein. Er war ein Kämpfer für die Menschheit und ein Verkünder der Botschaft vom Recht für alle Nationen. Er war eine reformatorische Gestalt von höchstem Range und sein historisches Schicksal war, daß er in einer Zeit beispielloser Niedertracht wirken mußte, die ihn am Ende zu Boden schlug.”" (wiki) so, jetzt erstmal ein gedicht von achleitner ... architekt, noch ohne museum, aber hoffentlich bekommt der eins, südlicher, weit südlicher als der alte hamsun! ...................... herr achleitner schreibt: "hast du heute schon deine dichterische notdurft verrichtet? na ja. Einen vierzeiler. und du? ich habe schon meine täglichen achtzehn zeilen hinter mir. So, achtzehn zeilen? das war auch das pensum von karl heinrich waggerl. ich würde dir neun zeilen empfehlen." .... in diesem sinne (nicht "ibidem", was hier irgendwo mal auftauchte, der autor wuszte offenbar nicht was und wie ers sagen sollte ... ach).

14

Coach | 08.03.2007 21:43 Uhr

Wer ist Schuld an dieser Misere?

_
Das die Bauwirtschaft schon lange kränkelt und seit Ende der Neunziger immer mehr, das ist ja bekannt.

Wie kann es aber sein, dass es kaum mehr OFFENE WETTBEWERBE gibt und soviele geschlossene Verfahren für einige wenige etablierte Büros?

Ist das nur rigides EU-Vergaberecht.??

Oder schon mal daran gedacht ob es da nicht handfeste Interessen seitens einer, organisierten und etablierten Architektenschaft gibt?

Und was ist mit den jeweiligen Landeskammern? Werden da auch die Interessen der JUNGEN ARCHITEKTEN vertreten? Und durch wen?

13

Bierernst | 08.03.2007 21:39 Uhr

na endlich kommt diese HOAI weg

wozu ein wisch papier, der seit jahren von den projektentwicklern inoriert wird ("phase 1 zahlen wir prinzipiell nicht", "fuer den vorentwurf geben wir ihnen pauschal 200 euro", "die phasen packen wir zusammen und sie geben uns 30% rabatt", "der und der architekt macht das fuer die haelfte" ... ) und bei den privaten bauherren mit kleinkram (dachaufstockung, einfamilienhausanbau) ist das HOAI honorar nie kostendeckend ... dieser mist ist genau so ueberfluessig wie der architektenkammerbeitrag ... lieber Ernst, ich glaub du hast noch nie gebaut, oder?

12

Ernst | 08.03.2007 21:07 Uhr

sammelt eure Pläne

... und am Schluss wohl dem, der alte Pläne nicht weggeschmissen, sondern zuhauf gehortet hat.
Die können dann beim Zudecken unter der Brücke EU-genormt wunderbare Dienste leisten.
Soll doch die HOAI im Herbst erstzlos abgeschafft werden...

11

Ernst | 08.03.2007 21:01 Uhr

16.000,- Stutz

ich redete von Umsatz - nicht Einkommen.
Abzuziehen sind alle Unkosten, wie Büro- und Materialkosten (EDV) Beiträge an Kammer und Versicherungen (Rente?), etc.pp.
Da wird die Wohnung immer kleiner, und die Familie, sofern vorhanden, rennt weg...

10

Coach | 08.03.2007 20:45 Uhr

16.000 EUR


Als junger Architekt kommt man als Angestellter bei 1500,- EUR/Monat brutto auch nicht viel weiter. Da sind 16.000 EUR/Jahr brutto, als Selbstständiger nicht toll, jedoch schon mal ein Anfang.

Von solchen Dingen wie grössere Wohnung, Auto, etc. wollen wir, bei diesen Einkommensverhältnissen aber mal besser nicht reden. Und von Familie gründen schon ganz und gar nicht ...

9

Ernst | 08.03.2007 19:59 Uhr

Kindi

sitze noch im Büro und trinke witzigerweise allen Ernstes ein Bier, ohne Gespräch; Mit wem auch - 50 % aller Architektenbüros sind 1-Frau/Mann-Büros, erschreckenderweise mit durchschnittlich 16000 EUR Umsatz/Jahr, wie die Erhebungen der AK offensichtlich ergeben haben (im Jahr 2004!).
Locker bleiben, und weiter drauflegen..?

8

A.L. | 08.03.2007 19:46 Uhr

hallo kindergartenonkel

reicht es nicht, wenn wir den ganzen tag im büro bierernste gespräche führen. da wird man doch wohl auch mal einen so unqualifizierten kommentar abgeben dürfen, ohen das die ach so ernsthaften oberarchitekten sich gleich auf den schlips getreten fühlen. auch dazu muß ein forum gut sein. und wenn dir das nicht passt, dann lese den quatsch und denk dir, alles kinder, aber schreib nicht so überhebliche kommentare

7

sonie | 08.03.2007 19:41 Uhr

frank

Kinder
- unser höchstes Gut...

6

frank | 08.03.2007 18:34 Uhr

da ist er wieder -

der kindergarten

5

baby | 08.03.2007 17:50 Uhr

ein bischen punkig,

aber trotzdem cool!

4

freitag | 08.03.2007 16:46 Uhr

danke dir....

...für den kleinen schmunzler...
grossartige interpretation der dramatischen beziehung zwischen chuck noland (tom hanks) und wilson (einfach wilson)!
tja..liebe(r) nisq...hast du wohl noch nich erkannt!

3

A.L. | 08.03.2007 16:17 Uhr

niso

mach dich locker und versuche einen kleinen scherz zu verstehen. oder bist du der entwerfer des irokesen?

2

niso | 08.03.2007 16:11 Uhr

A.L.

Meine Güte, herzlichen Dank für diesen wertvollen Kommentar.

1

A.L. | 08.03.2007 16:00 Uhr

Hallo Wilson!!

Erinnert mich doch stark an Tom Hanks Gefährten in Castaway!!!!!

 
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